Die Menstruation ist auch unter den Begriffen Regel, Periode oder Monatsblutung bekannt. Während der Periode stößt die Gebärmutter die Gebärmutterschleimhaut ab. Diese wird mit der Regelblutung ausgeschieden.
Die erste Regelblutung erleben Mädchen meist zwischen dem zehnten und 15. Lebensjahr. Sie ist Teil des Menstruationszyklus, der sich aus der Reifung der Eizelle, dem Transport dieser Zelle über die Eileiter zur Gebärmutter und der Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut zusammensetzt.
Für die Steuerung des Zyklus sind jede Menge Hormone im Körper von Mädchen und Frauen verantwortlich. Sie werden im Gehirn und in den Eierstöcken gebildet und sorgen dafür, dass eine reife Eizelle i. d. R. einmal im Zyklus zur Befruchtung zur Verfügung steht und, dass die Gebärmutterschleimhaut mit der Blutung wieder abgestoßen wird, sofern sich keine Eizelle dort eingenistet hat und keine Schwangerschaft vorliegt.
Zu Beginn des Zyklus sorgen die Sexualhormone dafür, dass in den Eibläschen (Follikeln) eine Eizelle heranreift. Gleichzeitig wird die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut. Damit bereitet sich die Gebärmutter auf die mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Ist die Eizelle vollständig ausgereift, verlässt sie das Eibläschen. Dieser Prozess wird als Eisprung bezeichnet. Bei einigen Frauen macht sich der Eisprung durch Ziehen oder Schmerzen im Unterleib bemerkbar. Es ist auch möglich, dass es zu einer leichten Blutung kommt.
Die Eizelle wandert dann durch den Eileiter in die Gebärmutter. In dieser Phase kann sie befruchtet werden. In der Gebärmutter angekommen, nistet sich dann entweder die befruchtete Eizelle ein oder diese wird, sofern sie nicht befruchtet wurde, wieder abgestoßen und ein Großteil der Gebärmutterschleimhaut wird über die Scheide ausgeschieden. Die Blutung (Periode) dauert meist zwischen drei und sieben Tagen. In dieser Zeit verliert jede Frau ungefähr 50 bis 100 Milliliter Blut.
Im Durchschnitt dauert dieser Prozess 28 Tage, wobei die Zyklusdauer von Frau zu Frau ganz unterschiedlich sein kann und nicht immer regelmäßig verläuft. Die Länge des Zyklus bestimmt sich durch den ersten Tag der Blutung bis zum letzten Tag vor der neuen Blutung. I. d. R. beträgt die Zykluslänge zwischen 25 und 35 Tagen.
Rund 80 Prozent der Frauen sind regelmäßig von Symptomen wie Brustspannen, Kopfschmerzen, Blähungen, Wassereinlagerungen oder depressiven Verstimmungen betroffen. Sie treten in der Regel zwei Wochen bis drei Tagen vor der Periode auf und verschwinden mit dem Einsetzen der Regelblutung meist wieder. Trotz intensiver Forschung sind die Ursachen für Prämenstruelle Syndrom (PMS) noch nicht endgültig geklärt. Sicher ist, dass die weiblichen Hormone für das Auftreten der Beeinträchtigungen verantwortlich sind.
Die Beschwerden und deren Intensität können sich von Frau zu Frau unterscheiden. Bei bis zu fünf Prozent der Betroffenen sind nicht arbeitsfähig und können ihren Alltag nur bewältigen. Ist dies der Fall, sprechen Mediziner*innen von einer sogenannten Prämenstruellen Dysphorischen Störung (PMDS). Sie ist seit einigen Jahren als Erkrankung anerkannt.
Frauen können dem PMS vorbeugen, indem sie sich gesund ernähren, ausreichend schlafen, sich regelmäßig bewegen, Stress vermeiden und auf Alkohol und Nikotin verzichten. Treten die Beschwerden trotzdem auf, helfen Entspannungsübungen, warme Tees und eine Wärmflasche, die Symptome zu lindern. In schweren Fällen können Schmerzmittel, Medikamente bei Depressionen (Antidepressiva) oder harntreibende Mittel (gegen Wassereinlagerungen/Ödeme) verschrieben werden.
Arzneimitteln aus der Naturheilkunde versprechen ebenfalls Linderung. Dazu gehört z. B. Mönchspfeffer (etwa gegen Brustspannen) oder Johanniskraut, Baldrian oder Melisse bei depressiven Verstimmungen und anderen emotionalen Unruhezuständen (Gereiztheit, Angstzustände etc.). Auch Nachtkerzenöl und die Einnahme von Magnesium und/oder Vitamin B6 können hilfreich sein.
Demgegenüber gibt es auch Frauen, die besonders während der Regelblutung z. B. unter Krämpfen oder Schmerzen im Unterleib, Durchfall, Müdigkeit, Antriebslosigkeit leiden. Fast jede Frau kennt diese Beschwerden, rund 10 % von ihnen fühlen sich dadurch regelmäßig in ihrem Alltag beeinträchtigt. Am stärksten sind Menstruationsschmerzen, im Unterschied zu den Beschwerden des PMS, am ersten und zweiten Tag der Periode.
Schmerzen und Krämpfe während der Blutung werden i. d. R. durch die Ablösung der Gebärmutterschleimhaut ausgelöst. Mit Kontraktionen stößt die Gebärmutter diese Schleimhaut, die dann nicht mehr benötigt wird, ab. Diese Kontraktionen werden als unangenehm bis sehr schmerzhaft erlebt. Die Schmerzen sind vor allem dann besonders stark, wenn ein Eisprung stattgefunden hat und die Schleimhaut in der Folge dick und gut durchblutet ist. Häufig sind vor allem schlanke Frauen vermehrt betroffen, ebenso Frauen mit langen oder unregelmäßigen Zyklen sowie Frauen, die unter Stress stehen. Auch eine ungesunde Lebensweise, wie etwa der Konsum von viel Alkohol und Zigaretten, kann Regelschmerzen verstärken.
Drei bis fünf von zehn Frauen leiden unter einer sogenannten primären Dysmenorrhoe, d. h., ihre Regelblutung ist sehr schmerzhaft. Die Schmerzen setzen meist bereits Tage vor Beginn der Menstruation ein. Vor allem junge Mädchen und Frauen in der Pubertät bis zur ersten Schwangerschaft sind betroffen.
Die Schmerzen entstehen, weil während der Blutung die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird. Damit dies gelingen kann, zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter zusammen. Diese Kontraktionen können schmerzhaft sein. Sie sind meist dann besonders stark, wenn zuvor ein Eisprung stattgefunden hat (was nicht in jedem Zyklus der Fall sein muss).
Die Ursache primärer Regelschmerzen kann nicht behandelt werden. Allerdings gibt es Möglichkeiten, die damit einhergehenden Symptome zu lindern. Schmerzmittel oder krampflösende Medikamente können zeitlich begrenzt eingenommen werden.
Darüber hinaus können bei einer primären Dysmenorrhoe hormonelle Verhütungsmethoden zu einer Linderung der Beschwerden führen. Sie unterdrücken den Einsprung. In der Folge baut sich die Gebärmutterschleimhaut weniger dick auf und damit ist auch die Abstoßung weniger schmerzhaft.
Betroffene Frauen können den Schmerzen zudem mit Sport, Entspannungsübungen, Trinken von speziellen Tees und mit Wärme (Wärmflasche, Bad) lindern.
Neben den primären Regelschmerzen können sogenannte sekundäre Regelschmerzen auftreten. Bei rund 10 Prozent der Frauen, die während der Menstruation Schmerzen haben, handelt es sich um eine sekundäre Dysmenorrhoe. Sie wird durch eine Grunderkrankung ausgelöst. In den meisten Fällen werden sekundären Regelschmerzen durch eine Endometriose verursacht.
Bei einer Endometriose kommen die Schleimhautzellen, die die Gebärmutter auskleiden, auch an anderen Stellen im Körper vor, z. B. an der Außenwand der Gebärmutter, auf den Eileitern oder den Eierstöcken, an der Wand von Darm oder Harnblase oder an anderen Stellen im Bauchraum.
Liegt keine Schwangerschaft vor, wird die Schleimhaut mit der Monatsblutung abgestoßen – dies gilt auch für die Zellverbände, die sich nicht in der Gebärmutter, sondern an anderen Stellen im Körper befinden. Die Monatsblutung ist deshalb häufig sehr schmerzhaft.
Eine Behandlung der Endometriose ist nicht nur wichtig, um die Schmerzen zu lindern, sondern auch, um dauerhafte Entzündungsreaktionen im Unterleib sowie Verwachsungen und Vernarbungen an den betroffenen Stellen zu verhindern. Es besteht die Möglichkeit, die Endometrioseherde operativ zu entfernen. Außerdem kommt die Therapie mit weiblichen Geschlechtshormonen (synthetischen Gestagenen) oder die Einnahme der Antibabypille im Langzeitzyklus in Betracht.
Sekundäre Regelschmerzen können darüber hinaus die Folge von Myomen sein. Myome sind gutartige Muskelknoten, die in der Wand oder der Höhle der Gebärmutter wachsen. Es ist auch möglich, dass sich Myome außen an der Gebärmutterwand bilden.
Gehen Schmerzen mit der Regelblutung oder dem PMS einher, können diese mit entsprechenden Schmerzmitteln behandelt werden. Betroffene sollten am besten mit ihrem Arzt klären, welche Medikamente für sie hier am besten geeignet ist.
Darüber hinaus stehen zur Behandlung des PMS auch hormonelle Verhütungsmittel (wie z. B. die Antibabypille) zur Auswahl. Sie verhindern den Eisprung und damit auch die Entstehung der Beschwerden oder mildern diese ab. Gleiches gilt auch für die Linderung der Beschwerden während der Blutung. Auch hier können hormonelle Verhütungsmittel helfen, da sich die Gebärmutterschleimhaut viel weniger aufbaut, wenn kein Eisprung stattfindet. Entsprechend weniger schmerzhaft ist der Abstoßungsprozess. Beim Einsatz hormoneller Verhütungsmittel sollten die Risiken und Nebenwirkungen, die durch die Einnahme entstehen können, immer sorgfältig gegen die Beeinträchtigungen durch die Beschwerden abgewogen werden.
Beim PMS kann auch eine Umstellung der Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralien helfen, die Beschwerden dauerhaft zu lindern. Vor allem ungesättigte Fettsäuren sowie B-Vitamine und Magnesium versprechen hier Linderung der körperlichen, aber auch der seelischen Beschwerden. Zudem kann durch Sport die Situation gebessert werden. Einerseits werden so u. U. vorhandene Wassereinlagerungen abtransportiert und, durch die Bewegung werden Glückshormone im Gehirn freigesetzt.
Darüber hinaus gilt auch für Menstruationsschmerzen: Eine gesunde Ernährung und Sport können die Beschwerden lindern. Bei starken Schmerzen können Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Unabhängig von der Art der Beschwerden ist es immer hilfreich, Stress möglichst zu vermeiden und für genügend Ruhe und Entspannung im Alltag zu sorgen. Auch gezielte Entspannungstechniken können in schwierigen Momenten zum Einsatz kommen.
Quellen:
Deutsches Magazin für Frauengesundheit 2/2021
Deutsches Magazin für Frauengesundheit 1/2018