Bei einer Pollenallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte, eigentlich harmlose Eiweißstoffe in den Blütenpollen und leitet Abwehrmaßnahmen ein.
Die so gefangenen Pollen werden anschließend unter dem Mikroskop ausgezählt, selbstverständlich getrennt nach Pollenarten. Bei der Zählung werden in der Regel nur die Pollenarten berücksichtigt, die Allergien hervorrufen.
Auf diese Weise lassen sich Daten gewinnen, die für die Vorhersage des Pollenflugs in den kommenden Tagen von Bedeutung sind. Über Jahre lässt sich so ermitteln, wie sich der Pollenflug und die Pollenkonzentration entwickelt haben.
Die Pollenfallen besitzen im Inneren eine Trommel, die sich mit einer Geschwindigkeit von 2 mm pro Stunde dreht. Der Trommel sitzt ein Plastikstreifen auf, auf dessen Oberfläche sich eine Trägersubstanz befindet, die die gefangenen Pollen festhält.
Die Pollen aus der Luft werden durch einen kleinen Schlitz mithilfe eines Motors angesaugt und setzen sich auf dem Plastikstreifen ab. Da die Drehgeschwindigkeit ständig gleich bleibt, kann somit auch festgestellt werden, zu welcher Zeit des Tages sich die meisten Pollen in der Luft befanden.
Der Plastikstreifen wird regelmäßig ersetzt und die darauf befindlichen Pollen werden mikroskopisch ausgezählt. Anhand ihrer Struktur lässt sich erkennen, um welche Pollen es sich handelt. Die Menge der festgehaltenen Pollen entspricht in etwa der Menge, die ein Mensch beim Atmen im Laufe des Tages aufnehmen würde, befände er sich an der exakt gleichen Stelle und würde sich dort 24 Stunden lang aufhalten.
Die Daten der Messstationen reicht der Deutsche Polleninformationsdienst an den Deutschen Wetterdienst weiter, der u. a. anhand der Windrichtung und der Temperaturen für die Folgetage eine Vorhersage über den Pollenflug in der jeweiligen Region treffen kann. Je höher die Temperaturen sind, umso mehr Pollen befinden sich in der Regel in der Luft.
Quelle: Allergikus 4/2022