Die Lebensphasen bei Frauen können – oft im Gegensatz zu denen der Männer – durch markante körperliche Veränderungen und Vorgänge markiert werden.
Schwangerschaft: Für die meisten Frauen existiert keine andere Lebensphase, die vergleichbar viele Veränderungen des eigenen Körpers in solch kurzer Zeit mit sich bringt. So erhöht sich beispielsweise das Blutvolumen und das Hormongefüge im Körper wird verändert. Möglicherweise wird durch besser durchblutete Nieren auch die Produktion von Urin gesteigert, sodass die Schwangere häufiger als zuvor zur Toilette muss. Wie genau sich eine Schwangerschaft auf das alltägliche Leben einer Frau auswirkt, ist individuell sehr unterschiedlich, sodass allgemeine Regeln immer nur bis zu einem gewissen Grad gelten.
Der Kalorienbedarf einer Schwangeren ist in der Regel nur während des letzten Drittels einer Schwangerschaft um ungefähr 250 bis 300 Kilokalorien gesteigert. Eine Schwangere muss also nicht für zwei Personen essen. Wichtig ist dagegen eine nährstoffreiche Kost: Vollkornprodukte, Kartoffeln, Obst und Gemüse, magerer Fisch und mageres Fleisch zählen zu den Lebensmitteln mit hoher Nährstoffdichte. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sollten Schwangere besonders darauf achten, ihren Körper ausreichend mit Eisen, Folsäure, Jod, Kalzium und Vitamin B12 zu versorgen. Tabus sind Tabak und Alkohol.
Grundsätzlich sehen viele Frauenärzte Sport für Schwangere heute positiv. Sport während einer Schwangerschaft kann etwa dazu beitragen, Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern oder gar zu vermeiden. Überlastungen sollten jedoch vermieden werden. Zugleich eignet sich nicht jede Sportart gleich gut als Sport während der Schwangerschaft. Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) empfehlen etwa auf ihrer Seite „Frauenaerzte-im-Netz.de“ Aqua-Aerobic, Bodytoning, Chi-Gong, Stretching, Tai-Chi und Yoga als hervorragend für die Schwangerschaft geeignete Sportarten. Als geeignet bezeichnen sie Aerobic, Golf, Radfahren, Schwimmen, Segeln, Walking/Power-Walking und Wandern.
Viele Frauen stellen sich die Frage, wo das Kind geboren werden soll, bereits sehr früh. In Deutschland entscheiden sich laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – je nach Region – 95 bis 98 Prozent der Schwangeren für eine Geburt in einer Klinik. Bei einer Schwangerschaft ohne erwartete Komplikationen kommen aber auch Geburtshäuser oder Hausgeburten als Alternative in Frage. Eine Hebamme ist für die Schwangere oftmals eine wertvolle Unterstützung während der Schwangerschaft; insbesondere bei Hausgeburten kommt ihr auch eine wichtige Rolle während der eigentlichen Geburt zu.
Hebammen können Schwangeren viele Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt beantworten und bieten oft auch Kurse zur Geburtsvorbereitung an. Sie sind jedoch nicht die einzigen, die einer Schwangeren Hilfe rund um die Themen Schwangerschaft und Geburt anbieten.
Ansgar Sadeghi