Reagiert der Körper nach dem Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels (z. B. Nüsse oder Schalentiere) mit juckendem Hautausschlag, Übelkeit, Atemnot oder Durchfall kann eine Allergie die Ursache sein.
Kinder, die von Allergien oder Hautkrankheiten betroffen sind, werden häufig zum Opfer von Angriffen durch andere Kinder. So berichtet das American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI), dass 79 % der Kinder mit einer Nahrungsmittelallergie bereits von anderen Kindern wegen ihrer Allergie ausgegrenzt wurden. 80 % der Vorfälle passierten in der Schule.
Diese Diskriminierung kann so weit gehen, dass Kinder dauerhaft von ihren Mitschülern wegen ihrer Allergie oder ihrer Hautkrankheit gemobbt werden. Die betroffenen Kinder ziehen sich oft zurück, haben keine Lust mehr, in die Schule oder den Kindergarten zu gehen, oder fürchten sich sogar davor. Manche sind von Schlafstörungen betroffen, andere beginnen nachts einzunässen oder sind nicht mehr so fröhlich wie zuvor.
Vielen Kindern, die wegen ihrer Allergie oder Hautkrankheit ausgegrenzt oder gehänselt werden, ist dies so unangenehm, dass sie sich zunächst niemandem mitteilen wollen. Das bedeutet für die Eltern, ihrem Kind zu zeigen, dass es auf sie vertrauen und sich ihnen anvertrauen kann. Will das Kind noch immer nicht mit der Sprache herausrücken, können Eltern es auch direkt fragen, ob andere es ärgern. Manchmal kann es zudem sinnvoll sein, die Betreuer im Kindergarten oder die Lehrer in der Schule zu fragen, ob sie etwas bemerkt haben oder ob sie sich die Verhaltensänderungen des Kindes erklären können.
Vertraut sich das Kind seinen Eltern an, sollten diese gemeinsam mit ihm die weiteren Schritte besprechen. Es nützt i. d. R. nichts, die anderen Kinder selbst zur Rede zu stellen. Im Gegenteil: Das kann die Situation manchmal noch verschlimmern. In jedem Fall aber sollten Betreuer und Lehrer in Kindergarten und Schule informiert werden und darauf zu pochen, dass diese genau hinschauen, bei Bedarf eingreifen und die Mobber zur Rede stellen und deren Verhalten nötigenfalls bestrafen. In der Schule können zudem Lehreinheiten zum Thema Mobbing oder auch ein Sozialtraining durchgeführt werden. In jedem Fall sollten Eltern darauf bestehen, dass der Kindergarten oder die Schule ein einheitliches Vorgehen bei Mobbing einführt.
Eltern sollten das Kind, das wegen seiner Allergie oder Hautkrankheit ausgegrenzt wird, so gut wie möglich stärken. Etwa, indem sie ihm Strategien zeigen, wie es mit Angriffen umgehen kann. So sollte es lernen, laut „Lass das“ zu sagen, wenn ihm etwas nicht gefällt, oder mit Schlagfertigkeit auf Angriffe zu reagieren. Hilft dies nicht, muss klar sein, dass es im Kindergarten/in der Schule eine Person gibt, an die das Kind sich wenden kann, wenn es geärgert wird. Helfen kann es auch, wenn die Freunde des Kindes ihm bei Angriffen zur Seite stehen – vor allem in Situationen, in denen Erwachsene nicht in der Nähe sind, z. B. in der Schulpause oder auf dem Schulweg.
Hilft das alles nichts oder sind Kindergarten bzw. Schule nicht bereit, auf die Forderungen der Eltern einzugehen, sollten Eltern nicht zögern und das Kind in eine andere Betreuungseinrichtung oder Schule geben. Ein Kindergarten- oder Schulwechsel ist zwar oft mit Schwierigkeiten verbunden, doch können diese im Vergleich zu monate- oder jahrelangem Mobbing und dem Verlust des Selbstvertrauens das kleinere Übel sein.
Quelle: allergikus 2/2016