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PAVK

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist eine Gefäßerkrankung, bei der eine zunehmende Verengung bzw. Verstopfung der Schlagadern dazu führt, dass die Versorgung der Beinmuskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen verringert ist.

PAVK
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Diagnose einer PAVK

Die Symptome der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit sind abhängig davon, welche Gefäße betroffen sind. In rund 80 % der Fälle sind die Bein- bzw. Beckenarterien betroffen, wodurch es zu einer Mangeldurchblutung der Beinmuskulatur kommt. Zu Beginn der Erkrankung sind die Veränderungen der Gefäßwände durch arteriosklerotische Ablagerungen so gering, dass sie i. d. R. keine oder nur geringfügige Symptome verursachen. Mit fortschreitender Verengung verstärken sich meist auch die Beschwerden: Die Wegstrecke, die schmerzfrei zurückgelegt werden kann, wird immer geringer. Später können Schmerzen auch in Ruhe auftreten.

Schweregrade der pAVK

Die sog. Fontaine-Stadien – benannt nach dem französischen Arzt René Fontaine (1899-1979) – sehen vier Schweregrade der pAVK vor:

Stadium 1
asymptomatische pAVK

Stadium 2
Belastungsschmerz (sog. Claudicatio intermittens)
– Beschwerden bei Gehstrecken ab 200 Meter (Stadium IIa)
– Beschwerden bei Gehstrecken unter 200 Meter (Stadium IIb)

Stadium 3
Ruheschmerz bei horizontaler Lagerung der betroffenen Extremität

Stadium 4
Gewebszerstörung (Nekrose, Gangrän)

Diagnose der pAVK

Am Beginn der Untersuchungen stehen in der Regel die Erhebung der Krankengeschichte (z. B. Klärung von vorliegenden Risikofaktoren) und die körperliche Untersuchung insbesondere der Extremitäten (z. B. auf Haut- oder Nagelveränderungen). Eine Behinderung des Blutflusses lässt sich dabei z. B. durch das Messen des Pulses oder des Blutdrucks in den Beinarterien aufdecken. Darüber hinaus werden meist Funktionsprüfungen durchgeführt, z. B. ein sog. Gehtest. Dabei muss auf einem Laufband bei festgelegtem Lauftempo so lange gegangen werden, bis Schmerzen auftreten. Mithilfe der Fontaine-Stadien kann anhand der Ergebnisse die Schwere der Erkrankung beurteilt werden.

Sichtbar gemacht werden kann ein behinderter Blutfluss z. B. bei der Untersuchung mittels Doppler-Sonografie. Dies ist eine spezielle Ultraschalluntersuchung, die den sog. Doppler-Effekt ausnutzt. Dieser Effekt beschreibt die Frequenzänderung der Schallwellen bewegter Objekte durch Stauchung oder Streckung der Schallwellen.

Aus dem Alltag kennen wir dieses Phänomen, wenn z. B. ein Fahrzeug mit Sirene an uns vorbeifährt und sich die Tonhöhe des Notsignals dabei scheinbar ändert (Heranfahren = hoher Ton; Wegfahren = niedrigerer Ton). Da auch die Sonografie auf Schallwellen beruht, können so Fliessrichtung oder -geschwindigkeit von Blutbestandteilen ausgewertet und dargestellt werden. Neben einer Magnetresonanztomografie (MRT) kann auch eine Angiografie Engstellen sichtbar machen. Dabei wird ein Kontrastmittel in die betroffenen Blutgefäße injiziert, mit dessen Hilfe die Arterien dann auf einem Röntgenbild dargestellt werden können.

Beim sogenannten Lagerungstest (Ratschow-Test) werden die Beine des Patienten einen Moment hochgelegt und der Patient lässt die Füße kreisen. Die Farbe des Fußes wird sowohl beim Hochlagern als auch danach beim Herunterhängen begutachtet. Wird der Fuß blass und nimmt nur langsam wieder Farbe an, spricht dies für eine gestörte Durchblutung.

Antje Habekuß

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