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Seborrhoisches Ekzem

Ein seborrhoisches Ekzem oder eine seborrhoische Dermatitis äußert sich durch gelbe, fettige Schuppen auf der Haut, meistens auf der Kopfhaut. Die Haut ist entzündet und durch eine zu starke Fettproduktion bilden sich Ekzeme.

Seborrhoisches Ekzem
© iStock - delectus

Experteninterview zum Thema seborrhoisches Ekzem

Das letzte Wort hat die Haut

Gelbe, fettige Schuppen sind symptomatisch für ein seborrhoisches Ekzem. Die Erkrankung kommt häufig bei Erwachsenen vor, hin und wieder sind auch Babys betroffen. Dr. Lissette Gerke erklärt, wie das Ekzem behandelt wird.

Was ist ein seborrhoisches Ekzem?

Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Haut. Durch eine zu starke Fettproduktion der Haut entstehen Ekzeme. Das Ekzem kann sich weiterentwickeln zu einer Dermatitis, was dann eine tiefere Entzündung der Haut ist.

Was sind die Ursachen für die Erkrankung?

Zu den Ursachen zählen genetische Faktoren, die allerdings noch nicht bis ins Detail geklärt sind. Die Hauptursache ist eine Überproduktion der Haut an Fett. Dabei kann es auch zu Begleiterscheinungen, wie einer erhöhten Besiedlung mit Bakterien und Pilzen kommen. Durch die tiefere Entzündung der Haut wird die Erkrankung komplizierter.

Welche Symptome treten auf?

Im Gesicht, im Bereich der Augenbrauen, am Haaransatz, hinter den Ohren, sowie an Brust, Kopfhaut und in der Nasolabialfalte zeigen sich Hautentzündungen, Rötungen und Schuppung. An den betroffenen Hautpartien bilden sich Schorf, schuppige Krusten und die Betroffenen leiden unter unangenehmem Juckreiz.

Welchen Faktoren begünstigen die Entstehung eines seborrhoischen Ekzems?

Das seborrhoische Ekzem wird vor allem durch eine fettige Haut begünstigt. Das Schwitzen und die Wärme, also zu enge Kleidung können zu einer Verschlimmerung des Ekzems führen. Übertriebene Hautpflege, d. h. Pflege mit Cremes, die zu fetthaltig sind oder Salben um die Schuppen zu verstecken, wirkt sich ebenfalls schlecht auf ein seborrhoisches Ekzem aus. Die Schuppen sollten deswegen nicht mit reichhaltigen Pflegeprodukten eingecremt werden, weil sich dadurch vermehrt Bakterien und Pilze auf der Haut bilden.

Haben bestimmte klimatische Faktoren (Meeresklima und Sonnenlicht) eine positive Wirkung?

Ja, auf jeden Fall. Generell heißt es: Je freier die Haut, desto besser. Das Meerwasser, die frische Luft und die Sonne tragen dazu bei, dass die Haut von außen trockener wird. Dadurch produzieren die Talgdrüsen automatisch weniger Fett.

Wie kann das Ekzem behandelt werden?

Die Behandlung hängt vom Stadium der Erkrankung ab. Außerdem sollten aggressive Shampoos, Waschmittel oder Gels vermieden werden. Zusätzlich findet eine antiseborrhoische (antifettende) Behandlung statt. Falls auch Hautentzündungen vorhanden sind, wird ebenfalls eine antientzündliche Therapie verordnet. In den meisten Fällen wird die Haut lokal und äußerlich behandelt mit Shampoos und medizinischen Lotions oder Cremes, welche die Haut reinigen, von den Schuppen befreien und die Fettproduktion regulieren. Bei einer Entzündung oder Pilzbefall wird auch eine antiseptische Lösung eingesetzt und nach Befund, die medikamentöse Therapie. Bei Brust- und Rückenekzemen kann das Tragen von luftiger Kleidung zu einer Verbesserung der Hauterscheinungen führen.

Kehrt das Ekzem nach der Behandlung wieder?

Die Haut hat einen Zyklus von 21 bis 28 Tagen. Bei der Behandlung des seborrhoischen Ekzems wird die Oberfläche der Haut behandelt. Tiefer liegende Zellen, welche immer noch die Information des seborrhoischen Ekzems enthalten, können also immer wieder an die Oberfläche gelangen. Wenn die Haut nach zwei oder drei Zyklen symptomfrei ist, verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Erkrankung wiederkommt. Wenn also alle Faktoren beseitigt sind, die zu einem seborrhoischen Ekzem führen, ist es i. d. R. unwahrscheinlich, dass die Erkrankung wiederkehrt.

Wie lange dauert die Behandlung?

Das hängt von der Haut des Betroffenen ab. Ich sage auch meinen Patienten immer: Das letzte Wort hat die Haut. Die Behandlung muss sich auch der Haut anpassen, weil wir nicht wissen, wie tief die Haut die Erkrankung gespeichert hat. Drei bis vier Wochen sollte die Behandlung auf jeden Fall durchgeführt werden.

Quelle: Patient und Haut 2/2013

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