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Gehirnerschütterung

Eine Gehirnerschütterung ist eine Erkrankung, die durch äußere Einwirkung von Gewalt entsteht. Eine Gehirnerschütterung kündigt sich häufig durch eine kurze Phase der Bewusstseinsstörung an, die zur Bewusstlosigkeit führen kann.

Gehirnerschütterung
© iStock - SDI Productions

Diagnose einer Gehirnerschütterung

Die Diagnose einer Gehirnerschütterung (Commotio cerebri) besteht im Wesentlichen aus Röntgenuntersuchung und Computertomografie. Bei jeder Kopfverletzung, vor allem mit Bewusstlosigkeit, ist es geboten, sich umfassend untersuchen zu lassen.

Zur Diagnose der Gehirnerschütterung wird zunächst eine Röntgenaufnahme des Schädels gemacht, um einen etwaigen Schädelbruch rechtzeitig zu erkennen. Sollte diese Untersuchung keine Verletzungen aufzeigen und sich der Betroffene bei klarem Bewusstsein befinden, handelt es sich meist um eine Gehirnerschütterung.

Nach einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus?

Der erste Schritt bei einer Kopfverletzung bzw. beim Verdacht auf Gehirnerschütterung sollte ins Krankenhaus führen. Der diensthabende Arzt wird zunächst den Patienten zum Hergang des Unfalls und seinen Beschwerden befragen. Falls der von der Gehirnerschütterung Betroffene keine Erinnerung an den Unfallhergang hat, sind Begleitpersonen hilfreich.

Ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus ist bei einer Gehirnerschütterung nicht unbedingt nötig. Allerdings sollten die Patienten mit einer Gehirnerschütterung in den ersten zwei Tagen nicht allein zuhause bleiben. Es kann nämlich möglich sein, dass die Verwirrung, die Kopfschmerzen, der Schwindel oder die Übelkeit durch die Gehirnerschütterung wieder auftreten bzw. zunehmen; in diesem Fall muss der Patient wieder Krankenhaus.

Es müssen ergänzende Aufnahmen des Schädels gemacht werden, um seltenere Bruchstellen zu diagnostizieren. Eine Computertomografie kann dienlich sein, um Blutungen (z. B. das subdurale Hämatom an der harten Hirnhaut) zu entdecken, also Verletzungen, die über eine bloße Gehirnerschütterung hinausgehen.

Die neurologische Untersuchung zur Diagnose der Gehirnerschütterung

Zu Beginn erfolgt eine neurologische Untersuchung bei einer möglichen Gehirnerschütterung. Dies bedeutet, dass der Arzt zunächst die Aktivität der Pupillen des Verletzten kontrolliert, ebenfalls ihre Größe (z. B. sind die Pupillen unterschiedlich groß?)

Ferner wird er den Patienten mit Gehirnerschütterung nach seinem Namen, dem Aufenthaltsort und dem aktuellen Datum fragen. Damit und anhand der Reaktion auf äußere Reize kann der Arzt feststellen, ob der Patient orientiert ist oder ob sich bereits hier Störungen des Bewusstseins bzw. des Denkvermögens durch die Gehirnerschütterung oder Gehirnverletzung zeigen.

Sollte dem Patienten bereits vor der Einlieferung eine Halskrause angelegt worden sein, darf diese nicht entfernt werden, bevor die Halswirbelsäule untersucht worden ist. Die Entstehung einer schwappende Beule, besonders an den Partien des seitlichen Schädels, ist ein Hinweis auf einen Schädelbruch, hier ist dann eine weitere Diagnose (Röntgen) erforderlich. Der Arzt kann anhand der Glasgow-Koma-Skala feststellen, ob ein leichtes, mittelschweres oder schweres Schädel-Hirn-Trauma vorliegt.

Blutuntersuchung und Medikamenteneinnahme bei der Diagnose der Gehirnerschütterung

Beim Verdacht einer Gehirnerschütterung sollte zur Diagnose eine Blutuntersuchung vorgenommen werden. Unterschiedliche Blutwerte geben Aufschluss über den Zustand des von der Gehirnerschütterung Betroffenen, besonders das Protein S100B kann Hirnschädigungen nachweisen.

Der Verletzte bzw. seine Angehörigen sollten die Ärzte umgehend informieren, wenn eine Einnahme blutverdünnenden Arzneimitteln vorliegt. Auch die Einnahme von Kopfschmerzmitteln in den vorangegangenen Tagen bedeutet eine Beeinträchtigung der Aktivität der Blutplättchen und somit ein erhöhtes Risiko für eine Blutung im Gehirn. In einem solchen Fall kann ein stationärer Krankenhausaufenthalt zur Beobachtung für einige Tage geboten sein.

Die Computertomografie bei der Diagnose der Gehirnerschütterung bzw. Gehirnblutung

Der untersuchende Arzt wird u. a. anhand der Blutuntersuchung abschätzen, ob eine Computertomografie des Schädels (Schädel-CT) angezeigt ist, um die etwaige Diagnose einer Gehirnblutung oder auch eines Hirnödems auszuschließen.

Wenn sich der Verdacht auf Gehirnblutung bestätigt, liegt eine Erkrankung vor, die lebensbedrohlich ist und von daher noch schwerer wiegt als eine Gehirnerschütterung. Dann ist eine sofortige Aufnahme in eine Klinik vonnöten. Zeigt die Computertomografie keinen Hinweis auf eine Gehirnblutung, kann es ausreichen, wenn der Patient mit Gehirnerschütterung nur wenige Stunden beobachtet und dann nach Hause entlassen wird.

In einzelnen Fällen werden bei der Gehirnerschütterung besondere Untersuchungen erforderlich, so etwa spezielle Untersuchungsmethoden eines Hals-Nasen-Ohren-Arztes oder das Messen der elektrischen Hirnströme mit einer Elektroenzephalografie (EEG).

Die Diagnose der Gehirnerschütterung und Platzwunden

Bei Verletzungen des Kopfes und einer Gehirnerschütterung kommt es sehr häufig zu Platzwunden, vor allem im Bereich der Stirn oder des Hinterkopfes. Die Diagnose ist hier sehr einfach, ein bloßer Blick des behandelnden Arztes genügt.

Die Wunden sollten in der Notaufnahme gereinigt und gegebenenfalls genäht werden. Ein steriler Wundverband wird angelegt. Nach etwa zwei bis drei Tagen sollte der Hausarzt die Wunde kontrollieren.

Die Fäden sollten nach zehn bis zwölf Tagen gezogen werden. Dafür ist der Gang ins Krankenhaus nicht nötig, der Hausarzt kann dies vornehmen. Im Zusammenhang mit einer Platzwunde bei der Gehirnerschütterung ist es wesentlich, dass der Tetanus-Schutz in den letzten 10 Jahren aufgefrischt worden ist.

Fedor Singer

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