Ein Herzinfarkt ist ein lebensbedrohliches Ereignis, bei dem es durch einen Verschluss eines Herzkranzgefäßes zu einer Unterversorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen kommt. Dadurch stirbt ein Teil des Herzmuskelgewebes ab.
Ein Herzinfarkt ist ein akutes Ereignis, das schnelles Handeln erforderlich macht. Je früher eine medizinische Versorgung stattfindet, desto besser. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Symptome eines Herzinfarkts zu kennen.
Die Beschwerden bei einem Herzinfarkt sind nicht nur auf die Herzregion beschränkt, sondern können auch benachbarte Körperregionen betreffen. Wichtigste Leitsymptome sind ein starkes Druckgefühl und Schmerzen im Brustkorb, die länger als fünf Minuten andauern. Häufig strahlen diese Schmerzen in die linke Schulter bzw. den linken Arm aus. Außerdem kann es zu Beschwerden im Oberbauch, der rechten Schulter, dem Kiefer oder im Bereich des Halses kommen. Viele Patienten haben zudem starke Beklemmungs- oder Angstgefühle.
Begleitet wird ein Herzinfarkt in manchen Fällen von kaltem Schweiß, Übelkeit bis hin zum Erbrechen oder Bewusstlosigkeit. Die Beschwerden bei einem Herzinfarkt ähneln denen einer Angina pectoris (Verengung eines Herzkranzgefäßes), die jedoch länger andauert und meist weniger schmerzhaft ist. Charakteristisch ist auch, dass Nitroglycerin-Spray (gefäßerweiterndes Medikament, das bei Angina pectoris hilfreich ist) die Symptomatik eines Herzinfarkts nicht oder nur unwesentlich beeinflusst.
Studien konnten mehrfach bestätigen, dass ein Herzinfarkt bei Frauen z. T. mit anderen Symptomen einhergeht als bei Männern. Zwar leiden auch Frauen unter den bekannten Leitsymptomen, in einigen Fällen treten jedoch unspezifische Symptome wie Kieferschmerz, Oberbauchschmerzen, Luftnot, Übelkeit und Erbrechen in den Vordergrund oder sind sogar alleiniges Symptom. Wichtig ist, in einem solchen Fall an einen Herzinfarkt zu denken und sofort den Notarzt zu rufen.
Wichtigstes Verfahren zur Diagnose eines Herzinfarkts ist das Elektrokardiogramm (EKG). Dabei werden die elektrischen Impulse, die durch die Herzaktivität entstehen, aufgenommen. Die Herzströme werden als Kurven ausgegeben, an denen die Herzaktivität abgelesen werden kann. Darin zeigen sich charakteristische Veränderungen, die Hinweise auf die Lokalisation sowie auf den Zeitpunkt des Infarkts geben können.
Weitere wesentliche Anhaltspunkte liefert die körperliche Untersuchung mit Kontrolle der Herzgeräusche. Des Weiteren können Blutuntersuchungen Informationen über einen stattgefundenen Infarkt liefern. Spezifische Laborparameter sind dabei die Eiweiße Troponin I und T sowie das Enzym Creatinin-Kinase (Gesamt-CK bzw. CK-MB). Die Konzentration dieser Marker ist nach einem Herzinfarkt erhöht. Troponin ist ein Eiweiß, das frei wird und in die Blutbahn gelangt, wenn Muskelgewebe z. B. des Herzmuskels abstirbt. Creatinin-Kinase ist ein Enzym, das frei wird, wenn Muskelgewebe geschädigt wurde. CK-MB ist ein Untertyp von CK, der speziell bei Erkrankungen des Herzmuskels erhöht ist.
Zur weiteren Untersuchung werden häufig auch bildgebende Verfahren wie beispielsweise Echokardiografie, Herzkatheteruntersuchung, Magnetresonanztomografie (MRT) und Computertomografie (CT) herangezogen.
Antje Habekuß