Ein Herzinfarkt ist ein lebensbedrohliches Ereignis, bei dem es durch einen Verschluss eines Herzkranzgefäßes zu einer Unterversorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen kommt. Dadurch stirbt ein Teil des Herzmuskelgewebes ab.
Ein Herzinfarkt entsteht, wenn es zu einem Verschluss eines der Blutgefäße kommt, die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Werden die Zellen des Herzmuskels nicht ausreichend mit Blut versorgt, sterben sie ab.
Die häufigste Ursache für einen Herzinfarkt ist die Arteriosklerose, umgangssprachlich auch als Arterienverkalkung bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die durch eine Verhärtung, Verdickung, Elastizitätsverlust und Lumenverengung der Arterien charakterisiert ist. Im fortgeschrittenen Stadium der Arteriosklerose kommt es zu Ablagerungen in den Gefäßen (sog. Plaques). Diese arteriosklerotischen Plaques sind Ablagerungen in den Gefäßwänden der Arterien. Sie bestehen aus einem Fettkern, der von Bindegewebe und Kalk ummantelt ist. Brechen sie auf, ergießt sich das Innere in die Arterie. Daran lagern sich Blutplättchen an, es kommt zur Bildung eines Pfropfs (Thrombus). Verschließt dieser Thrombus z. B. eines der Herzkranzgefäße, verursacht er einen Herzinfarkt.
Arterienverkalkung ist ein natürlicher altersbedingter Prozess. Die Ursachen dafür, dass es jedoch bei einigen Menschen früher zu Arteriosklerose kommt, sind oft auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen. Hauptrisikofaktoren für Arteriosklerose und damit auch für einen Herzinfarkt sind Lebensalter (Männer über 45 Jahre; Frauen über 55 Jahre), Bewegungsmangel, Rauchen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen (Dys- bzw. Hyperlipidämien).
Einen großen Einfluss haben daher Ernährungsgewohnheiten und die körperliche Aktivität auf die Entstehung von Arterienverkalkung und Herzinfarkten: Eine energie- und fettreiche Nahrung führt zu Übergewicht und erhöhten Blutfettwerten (Hyperlipidämien). Dies wird durch Bewegungsmangel gefördert. Außerdem führt eine geringe körperliche Aktivität zu Bluthochdruck, der sich direkt auf die Beschaffenheit der Gefäßwände auswirkt und sie schädigt.
Menschen mit Diabetes mellitus, deren Blutzucker nicht optimal eingestellt ist, haben ebenfalls ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko, denn ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel im Blut kann Gefäßwände ebenfalls schädigen und so zu Arterienverkalkung führen.
Neben diesen Hauptrisikofaktoren haben Studien weitere Einflussfaktoren ermittelt, die sich auf das Herzinfarkt-Risiko auswirken. Chronische Zahnfleischentzündungen können – so Experten – das Risiko für die koronare Herzkrankheit und damit für einen Infarkt erhöhen. Bei Parodontitis können Hunderte von Bakterien in die Blutbahn gelangen und dazu beitragen, Arteriosklerose auszulösen bzw. zu verschlimmern. Depressionen wirken sich laut Studien ebenfalls auf die Entstehung von Herzinfarkten aus, denn Menschen mit Depressionen sind in der Regel weniger körperlich aktiv, wodurch Arteriosklerose begünstigt werden kann. Auch Stress steht in Verdacht, die Entstehung eines Herzinfarkts zu begünstigen.
Antje Habekuß