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Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen sind Unregelmäßigkeiten in der Abfolge des Herzschlags, die auch Arrhythmie genannt werden. Herzrhythmusstörungen führen dazu, dass das Herz entweder zu langsam, zu schnell oder unregelmäßig schlägt.

Herzrhythmusstörungen
© iStock - peakSTOCK

Diagnose von Herzrhythmusstörungen

Wenn ein Mensch bemerkt, dass seine Herzfrequenz unregelmäßig ist, oder dass Symptome wie Schwindel, Brustenge etc. auftreten, sollte er unbedingt den Arzt aufsuchen. Nur ein Arzt kann klären, ob die Diagnose von Herzrhythmusstörungen gegeben ist. Der Arzt wird sich nach Symptomen und Beschwerden erkundigen. Auch wird er fragen, ob eine Diagnose von Vorerkrankungen bekannt ist, die die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigt.

Es sollte zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen auch eine körperliche Untersuchung erfolgen. Der Arzt sollte das Herz mit dem Stethoskop abhören, weil hier Herzrhythmusstörungen oft bereits hörbar sind. Dies kann allerdings auch nicht der Fall sein, nämlich dann, wenn die Herzrhythmusstörungen nur sporadisch oder unter bestimmten Bedingungen auftreten. Ferner wird er den Puls messen, den Blutdruck, er wird ein Elektrokardiogramm vornehmen (EKG) und wahrscheinlich auch ein Langzeit- und Belastungs-EKG. Nur so kann eine gesicherte Diagnose von Herzrhythmusstörungen erstellt werden.

Die Messung des Blutdrucks und des Pulses bei der Diagnose von Herzrhythmusstörungen

Bei der indirekten, nichtinvasiven, arteriellen Blutdruckmessung wird eine Manschette an einer Extremität, meist am Oberarm, angebracht. Es wird Luft in die Manschette gepumpt, sodass Druck entsteht. Die Manschette des Blutdruckmessgerätes wird über dem zu erwartenden arteriellen Druck aufgeblasen. Beim langsamen Ablassen der Luft kann man mit einem Stethoskop zwei Werte abhören, nämlich das Einsetzen des Korotow-Geräusches und dessen Ende. Dieses Abhören nennt man auch auskultieren, daher heißt diese Methode auch auskultatorische Messung.

Der Druck, der beim Einsetzen des Geräusches vernommen wird, ist der obere oder auch systolische Wert. Wenn bei weiterem Ablassen der Luft der Manschettendruck unter den minimalen arteriellen Druck sinkt, verstummt das Geräusch. Dies ist dann der untere oder diastolische Wert. Diese beiden Werte werden einander zugeordnet. Optimal ist etwa 120 zu 80. Dies ist die häufigste Form der Blutdruckmessung, auch bei Herzrhythmusstörungen, weil sie die einfachste und am wenigsten risikoreiche ist.

Die Messung des Pulses am Handgelenk gibt einen ersten Eindruck, wie der Herzschlag zu diesem Zeitpunkt ist. Das Pulsmessen kann Aufschluss geben über die Anzahl und Regelmäßigkeit des Herzschlages, die Geschwindigkeit des Druckanstiegs in den herznahen Gefäßen während der Systole und den absoluten Druck. Die elektronische Messung ist genauer, eine kontinuierliche Messung liefert Werte über einen längeren Zeitraum. Man kann hier ein Pulsoxymeter oder das Monitoring verwenden.

Die Elektrokardiografie (EKG) bei der Diagnose von Herzrhythmusstörungen

Das Elektrokardiogramm (die Vorgehensweise wird auch Elektrokardiografie oder abgekürzt EKG genannt) ist die wichtigste Untersuchungsmethode zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen. Bei einem EKG werden die elektrischen Ströme des Herzens gemessen. So wird bei der Diagnose von Herzrhythmusstörungen die Herzaktivität als grafische Kurve dargestellt und ausgedruckt. Aus dieser für den Laien oft kaum verständlichen Darstellung kann der Arzt Schlüsse ziehen, um die Art der Herzrhythmusstörungen genauer zu klären.

Zunächst wird ein EKG in einer Ruhephase bzw. unter Ruhebedingungen durchgeführt. Dies nennt man Ruhe-EKG. Es sollte kurz vorher keine körperliche Belastung oder Aufregung erfolgt sein. Sollten durch dieses Ruhe-EKG die Herzrhythmusstörungen nicht aufzuklären sein, folgt anschließend ein Belastungs-EKG. Dies wird auch Ergometrie genannt; die Aktivität des Herzens wird bei Herzrhythmusstörungen unter Belastung gemessen. So wird der Patient zum Beispiel veranlasst, während der Messung auf dem Fahrrad zu fahren oder auf dem Laufband zu laufen. Denn bestimmte Herzrhythmusstörungen treten in Situationen körperlicher Belastung auf oder verschlechtern sich unter Belastung. Nur so kann in diesen Fällen die Diagnose von Herzrhythmusstörungen gesichert gestellt werden.

Auch ein Langzeit-EKG kann weiteren Aufschluss zur Diagnose bei Herzrhythmusstörungen liefern. Ein solches Langzeit-EKG kann dazu beitragen, auch dann die Diagnose Herzrhythmusstörungen zu sichern, wenn die Unregelmäßigkeiten des Herzrhythmus nur manchmal auftreten. Es können in der Regel Tendenzen festgehalten werden, wann und unter welchen Bedingungen es zu Herzrhythmusstörungen kommt. Eine weitere Möglichkeit der Diagnose von Herzrhythmusstörungen bietet ein sogenannter Eventrekorder. Hier gibt der Arzt seinem Patienten einen tragbaren EKG-Apparat mit und bittet ihn, das EKG einzuschalten, wenn Beschwerden oder Symptome auftreten. So können auch sehr selten einsetzende Herzrhythmusstörungen schließlich doch noch entdeckt und diagnostiziert werden. In der Regel reichen die Methoden der Diagnose aus, um die Herzrhythmusstörungen festzustellen und ausreichend zu dokumentieren. Sollten noch Fragen zu den Herzrhythmusstörungen offenbleiben, kommen weitere Tests infrage, so etwa die Untersuchung unter Einnahme bestimmter Medikamente oder die Messung der Herzströme mithilfe eines Herzkatheders.

Fedor Singer

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