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Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen sind Unregelmäßigkeiten in der Abfolge des Herzschlags, die auch Arrhythmie genannt werden. Herzrhythmusstörungen führen dazu, dass das Herz entweder zu langsam, zu schnell oder unregelmäßig schlägt.

Herzrhythmusstörungen
© iStock - peakSTOCK

Entstehung von Herzrhythmusstörungen

Für die Entstehung der Herzrhythmusstörungen kommen verschiedene Ursachen infrage. Meist geht die Entstehung von Herzrhythmusstörungen auf eine Erkrankung des Herzmuskels zurück. Diese kann durch einen Herzinfarkt auftreten, durch einen Herzklappenfehler oder auch durch eine Schädigung des Herzens bei sehr hohem Blutdruck. Weniger häufig sind bei der Entstehung der Herzrhythmusstörungen Schädigungen der Ionenkanäle des Herzens, ein angeborener Fehler oder das sogenannte WPW-Syndrom ursächlich. Letzteres bedeutet, dass neben dem Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) zusätzliche elektrische Leitungswege, die zwischen Vorhöfen und Kammern verlaufen, vorhanden sind.

Es kommt zur Entstehung von Herzrhythmusstörungen, wenn die Reizleitung des Herzens unterbrochen oder blockiert ist. Die Ursache ist hier meist eine Herzerkrankung, denn dann kann das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, um einwandfrei zu funktionieren. Auch eine durch einen Herzinfarkt verursachte Narbe im Herzmuskel kann die Übertragung der elektrischen Impulse, die das Herz für das richtige Schlagen braucht, verhindern. Außer den Herzerkrankungen kommen bei der Entstehung von Herzrhythmusstörungen auch andere Erkrankungen oder Risikofaktoren als Ursache infrage. Bei älteren Menschen werden häufiger Herzrhythmusstörungen festgestellt, ebenso bei Menschen, die an einer Überfunktion der Schilddrüse leiden, denn die Hormone der Schilddrüse lassen das Herz schneller schlagen.

Übergewicht bedeutet oft ein höheres Risiko einer koronaren Herzerkrankung und von Herzrhythmusstörungen. Ebenso gefährdet sind Diabetiker. Besonders bei Unterzuckerung kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen. Drogen wie Kokain, Alkohol- und Koffeinkonsum oder bestimmte Medikamente (Psychopharmaka, Schilddrüsenhormone) sind ebenfalls Risikofaktoren für die Entstehung von Herzrhythmusstörungen. Von entscheidender Bedeutung ist eine ausgewogene Ernährung: Die Blutsalze wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Natrium sind wichtig für die Reizleitung des Herzens. Eine Unterversorgung mit diesen Stoffen kann die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigen.

Die Reizleitungen des Herzens bei der Entstehung von Herzrhythmusstörungen

Der Herzschlag kommt zustande, weil elektrische Impulse gesendet werden. Die Herzkontraktionen sind das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels des vegetativen Nervensystems, der Steuerung des Herzens und der Hormone Adrenalin und Noradrenalin. Störungen in diesem Faktorengeflecht können Herzrhythmusstörungen nach sich ziehen. Das Herz hat ein komplexes, verzweigtes System von Leitungsbahnen, die die Anreize für den Herzschlag steuern. Im rechten Vorhof befindet sich der Sinusknoten. Dieses kleine Nervengeflecht funktioniert als Taktgeber des Herzens. Die elektrischen Impulse des Sinusknotens veranlassen die Herzkontraktion und so den lebensnotwendigen Pumpmechanismus. Zum System der Reizleitungen gehören ferner der AV-Knoten, das Hissche Bündel, die beiden linken und der rechte Tawara-Schenkel, die Purkinjefäden.

Symptome bei der Entstehung von Herzrhythmusstörungen

Um die Symptome bei der Entstehung von Herzrhythmusstörungen zu schildern, muss man die zwei unterschiedlichen Typen dieser Erkrankung unterscheiden. Bei der Tachykardie (dem schnellen Herzschlag über 100 Schläge pro Minute) und der Bradykardie (dem langsamen Herzschlag unter 60 Schlägen pro Minute) werden teilweise verschiedene Symptome beobachtet.

Symptome der Tachykardie (Herzrhythmusstörungen mit beschleunigtem Puls)

  • Herzstolpern, Aussetzer
  • Herzrasen
  • Leistungsschwäche, reduzierte Belastbarkeit
  • Sehstörungen
  • Schwindel
  • Bewusstlosigkeit, Ohnmacht
  • Angst und Nervosität
  • Schwindel, der durch Blutdruckabfall ausgelöst wird
  • Benommenheit
  • Enge oder Flattern im Brustkorb
  • Luftnot / Brustschmerzen
  • Wenn das Herz bei Herzrhythmusstörungen besonders schnell schlägt, ist erhöhte Vorsicht geboten. Es kann zu einem Kreislaufstillstand oder einer Bewusstlosigkeit kommen. Dann ist die Gefahr eines plötzlichen Herztodes gegeben. Man sollte also sofort den Notarzt informieren.

    Symptome der Bradykardie (Herzrhythmusstörungen mit verlangsamtem Puls)

  • Schwindel
  • Aussetzen des Pulses
  • Bewusstlosigkeit
  • Leistungsschwäche
  • Sehstörungen
  • Angst und Nervosität
  • In manchen Fällen erweist sich die Entstehung von Herzrhythmusstörungen als nicht weiter besorgniserregend, aber es gibt auch Fälle, in denen lebensbedrohliche Formen auftreten, wie etwa die Kammertachykardien oder das Kammerflimmern. Diese Typen der Herzrhythmusstörungen erleiden besonders häufig Patienten, die einen Herzinfarkt hatten oder an einer Herzinsuffizienz leiden. Zur Therapie kann ein Defibrillator implantiert werden. Andere Formen der Herzrhythmusstörungen werden oft mit einer Kathederverödung beseitigt. Nur ein Arzt kann entscheiden, ob die Erkrankung harmlos oder schwerwiegend ist.

    Herzrhythmusstörungen: Verschiedene Formen der Tachykardie

    Man differenziert unterschiedliche Formen der schnellen Herzrhythmusstörungen. Die häufigste Form ist das Vorhofflimmern, das als Folge einer Herzerkrankung, besonders in höherem Alter, auftritt. Ferner gibt es die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie, das Vorhofflattern, das WPW-Syndrom, das Kammerflimmern und die fokale atriale Tachykardie.

    Herzrhythmusstörungen: Verschiedene Formen der Bradykardie

    Dem oben geschilderten Reizgeflecht entsprechend können zwei Formen der langsamen Herzrhythmusstörungen vorliegen: Entweder ist die Erregungsbildung im natürlichen Schrittmacher des Herzens, dem Sinusknoten, gestört, oder die Störung bezieht sich auf die Ausbreitung der Erregung. In diesem Fall ist am häufigsten der AV-Knoten betroffen.

    Fedor Singer

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