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Hyperhidrose

In der Medizin bezeichnet Hyperhidrose eine übermäßige und unkontrollierbare Schweißproduktion, die über das zur Wärmeregulation des Körpers notwendige Maß hinausgeht.

Hyperhidrose
© iStock - spukkato

Entstehung von Hyperhidrose

Manche Menschen schwitzen kaum, andere wiederum klagen über übermäßiges Schwitzen an Händen und Füßen, unter den Achseln oder am Kopf. Ob diese Symptome Hinweis auf eine Hyperhidrose, eine andere Krankheit oder einfach nur Stress geben, muss ein Arzt feststellen. Die Gründe für die Entstehung einer Hyperhidrose in ihren verschiedensten Ausprägungen sind vielschichtig.

Entstehung von Hyperhidrose: Hyper-aktive Schweißdrüsen

Schwitzen reguliert die Körpertemperatur und trägt zudem dazu bei, den Körper von Giftstoffen zu befreien. Schließlich beinhaltet Schweiß Hormone und Duftstoffe, die jeden Körper unverwechselbar machen. Auf der Hautoberfläche befinden sich mehrere Millionen Schweißdrüsen, die sich insbesondere auf die Handinnenflächen, die Achseln, die Fußsohlen und die Stirn konzentrieren und die die Entstehung einer Hyperhidrose beeinflussen. Diese Schweißdrüsen sind bei Hyperhidrose-Patienten nicht vermehrt oder vergrößert, sondern überstimuliert.

Entstehung von Hyperhidrose – Elektrische Impulse

Gesteuert wird die Arbeit der Schweißdrüsen durch das vegetative Nervensystem. Jede Schweißdrüse ist mit Kontaktstellen (Synapsen) ausgestattet, die elektrische Impulse samt Botenstoff Acetylcholin und vielen weiteren Hormonen vom Hypothalamus, der Schaltzentrale im Gehirn, an die Schweißdrüsen weiterleiten. Über diese Stimulation wird die Scheißproduktion in den Drüsen veranlasst. Anschließend wird der Schweiß an die Hautoberfläche abgegeben.

Entstehung von Hyperhidrose – Schutzschild Schweiß

Während des Schwitzens sondern die Schweißdrüsen eine wässrige Flüssigkeit ab, die auf der Hautoberfläche verdunstet und damit für Abkühlung sorgt. Gleichzeitig bildet die verdunstete Flüssigkeit einen Schutzfilm gegen das Eindringen von Krankheitserregern. Schweiß beinhaltet Wasser, Salz (Natriumchlorid), Harnstoff, Ammoniak und Harnsäure. Bei hohen Temperaturen kann ein Mensch ggf. bis zu drei Liter – zunächst geruchslosen – Schweiß pro Stunde absondern.

Unter den Achseln und im Genitalbereich sondern die Schweißdrüsen – neben Wasser und Salzen – zusätzlich noch ein geruchloses fetthaltiges Sekret ab, das durch Bakterien auf der Hautoberfläche in unverwechselbar riechende Substanzen aufgespalten werden kann.

Aus welchem Grund manche Menschen unter Hyperhidrose leiden, also stärker schwitzen als andere, ist bisher nicht geklärt. Grundsätzlich schwitzt jeder Mensch in bestimmten Situationen stärker. So z. B., wenn er sich in sommerlicher Hitze aufhält, sich bei Arbeit oder Sport körperlich anstrengt, scharfe Speisen, reichhaltige Mahlzeiten oder Alkohol zu sich nimmt, Fieber hat oder zu warm gekleidet ist. Stoffwechsel und Wärmeproduktion laufen auf Hochtouren, die überschüssige Wärme wird auf dem oben beschriebenen Wege nach außen abgegeben, der Schweiß fließt. In bedrohlichen und belastenden Situationen schüttet der Körper Stresshormone aus, welche die Nerven, die die Schweißproduktion steuern, ebenfalls anregen.

Entstehung von Primärer Hyperhidrose

Bei Menschen, die unter primärer Hyperhidrose leiden, werden die Schweißdrüsen aus noch unbekannten Gründen kontinuierlich überstimuliert. Sie verfügen weder über mehr, noch über größere Schweißdrüsen. Die primäre Hyperhidrose tritt ohne jegliche weitere Grunderkrankung auf; hier ist eine genetische Veranlagung wahrscheinlich.

Entstehung von Sekundärer Hyperhidrose

Die sekundäre Hyperhidrose ist eine Begleiterscheinung verschiedener Grunderkrankungen und äußert sich meistens generalisiert. Gründe für die Entstehung von sekundärer Hyperhidrose können Hormonveränderungen, die Wechseljahre der Frau (Klimakterium) oder auch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sein. Ebenso können eine Hypophysen-Unterfunktion (Hypopituitarismus), ein adrenalinproduzierender Tumor (Phäochromozytom) oder andere Hormonstörungen die Ursache für die Entstehung von Hyperhidrose sein.

Entstehung von Hyperhidrose durch Medikamente

Daneben können auch Medikamente wie z. B. Psychopharmaka, Antidepressiva aus der Gruppe SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer), Parasympathomimetika, Kortikosteroide (in der Nebenniere gebildete Hormone), Beta-Blocker gegen Bluthochdruck oder auch Salizylsäure der Auslöser für die Entstehung von Hyperhidrose sein.

Weitere Erkrankungen als mögliche Ursache einer Hyperhidrose

Auch ein hoher Blutzucker z. B. bei Diabetes mellitus, chronische Infekte, Malignome (bösartige Tumore), Kreislaufstörungen wie eine orthostatische Hypotonie und Übergewicht können für die Entstehung von Hyperhidrose verantwortlich sein.

Darüber hinaus kann die Entstehung von Hyperhidrose auch die Folge einer neurologischen (Verletzungen des Sympathikus oder des Hypothalamus) oder psychischen Erkrankung sein.

Die Entstehung einer Hyperhidrose während der Nacht deutet hingegen auf eine systemische Erkrankung – wie beispielsweise eine Kollagenose (Bindegewebserkrankung), ein Lymphom oder eine Tuberkulose – mit Auswirkungen auf den gesamten Körper hin. Plötzliche Ausbrüche von kaltem Körperschweiß können auch ein Symptom für einen drohenden Herzinfarkt, Panikattacken im Rahmen von Angststörungen sowie Alkohol- oder Drogenmissbrauch sein.

Entstehung von Hyperhidrose – Geruchsbildung möglich

Bei der Bromhidrose, einer Sonderform bei der Entstehung der Hyperhidrose, wird die Hornschicht der Haut durch die starke Schweißproduktion kontinuierlich durchfeuchtet. Dadurch können sich Bakterien so stark vermehren, dass ein unangenehmer Schweißgeruch entsteht.

Weitere Konsequenzen bei der Entstehung einer Hyperhidrose können beispielsweise auch Warzen und Hautpilze sein.

Andrea Kristian

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