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Neurologische Erkrankungen

Unter dem Begriff „Neurologische Erkrankungen“ fasst man eine Vielzahl verschiedener Krankheiten zusammen. Gemeinsames Kennzeichen ist, dass sie das Nervensystem betreffen. Man unterscheidet hierbei das zentrale Nervensystem und das periphere Nervensystem.

Neurologische Erkrankungen
© iStock - bluebay2014

Therapie von Neurologischen Erkrankungen

Nach wie vor erweisen sich die Behandlungsmöglichkeiten neurologischer Erkrankungen als begrenzt. Eine Heilung ist bei einigen Krankheiten wie z. B. bei Multipler Sklerose (MS) oder bei Parkinson bisher nicht möglich. Allerdings haben sich die Therapiemöglichkeiten im Vergleich zu vergangenen Jahrzehnten wesentlich gebessert. Mithilfe bildgebender Verfahren und neuer Medikamente kann der Verlauf der Krankheiten in vielen Fällen gut verfolgt und positiv beeinflusst werden.

Die Therapiemöglichkeiten neurologischer Erkrankungen sind vielfältig. Ziel einer Therapie ist immer sowohl die Wiederherstellung der Körperfunktionen als auch die psychische Verarbeitung der Krankheit.

Medikamentöse Therapie

Eine medikamentöse Therapie wird z. B. bei Morbus Parkinson und bei Epilepsie angewandt. Da Parkinson-Patienten unter Dopaminmangel leiden, dieser Botenstoff jedoch nicht die sog. Blut-Hirnschranke überwinden kann, wird die Vorläufersubstanz des Dopamins (Levodopa) verabreicht. Diese Substanz wird nach der Einnahme von dem Enzym Dopa-Decarboxylase in Dopamin umgewandelt. Bei Epileptikern können durch die Einnahme entsprechender Medikamente (Antiepileptika) ca. zwei Drittel der Anfälle vermieden werden.

Auch die Alzheimer-Demenz ist fast ausschließlich mithilfe entsprechender Medikamente (z. B. Cholinergika) zu behandeln. Die Wirkung ist bei den einzelnen Patienten jedoch sehr unterschiedlich. Während einige sehr gut darauf ansprechen, zeigt sich bei anderen Erkrankten keine Verbesserung des Krankheitszustandes. Schlägt die Therapie an, so kann sie den Verlauf der Krankheit um ein bis zwei Jahre verzögern. Zusätzlich kann ein sog. Gehirnjogging durchgeführt werden.

Multiple Sklerose wird ebenfalls hauptsächlich mit Medikamenten behandelt. Eine Lysebehandlung (Auflösung von Blutgerinnsel im Gehirn) kann durch entsprechende Medikamente bei Schlaganfall erfolgen.

Neurochirurgische Eingriffe, interventionelle neuroradiologische Behandlung etc.

Auch neurochirurgische Eingriffe und sog. interventionelle neuroradiologische Behandlungen sind bei manchen neurologischen Erkrankungen möglich. So können z. B. bei einer Verkalkung hirnversorgender Gefäße Stents (engl. to stent: ausdehnen) implantiert werden, die die Gefäße aufweiten.

Bei Gefäßmissbildungen im Gehirn kann z. B. ebenso wie bei einem Hirntumor eine Strahlentherapie angewendet werden. Hierbei können stereotaktische Behandlungen durchgeführt werden. Diese Form der Strahlentherapie ermöglicht eine äußerst präzise Behandlung. Ein äußeres Rahmensystem, am Kopf befestigt, erlaubt ein genaues Zuordnen und Auffinden anatomischer Strukturen.

Bei Epilepsiepatienten, bei denen eine medikamentöse Therapie nicht gut anschlägt, kann ein chirurgischer Eingriff im epileptogenen Areal im Hirn vorgenommen werden. Bei Parkinson-Patienten besteht die Möglichkeit einen Hirnschrittmacher im Gehirn einzusetzen. Dabei wird ein dünnes Loch in die Schädeldecke gebohrt und die Elektroden am Nucleus subthalamicus plaziert; der Nucleus subthalamicus ist bei Parkinson-Partienten für den Tremor (Zittern), die Akinese (Bewegungsarmut) und den Rigor (Muskelstarre) verantwortlich. Die Elektroden blockieren nach der Implantation die krankheitsbedingende Aktivität des Nucleus subthalamicus.

Ergänzende Therapien: Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie etc.

Viele Begleiterscheinungen neurologischer Erkrankungen können zwar nicht gelindert, aber gebessert werden. Eine Ergotherapie empfiehlt sich bei kognitiven sowie bei Bewegungsstörungen. Ziel ist es, die Selbstständigkeit im Alltag des Patienten zu erhalten.

Da neurologische Erkrankungen oft auch Sprach- und Schluckstörungen hervorrufen, kann Logopädie Abhilfe verschaffen. Eine ergänzende Physiotherapie kann bei Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen, zur Schmerzlinderung, Koordination von Haltung und Bewegung und zur Stärkung der Muskulatur hilfreich sein.

Zur psychischen Bearbeitung der Krankheit können Neuropsychologie, Kunst-, Mal- und Musiktherapie beitragen. Viele Spezialkliniken bieten außerdem Sporttherapien, Diätberatungen und Physikalische Therapien (Med. Bäder, Massagen und Elektrotherapien) an.

Susanne Fass

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