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Schuppen

Neben dem harmlosen Phänomen der Kopfschuppen können Schuppen eine Folge von überstandenen Krankheiten (z. B. Scharlach) oder Verletzungen der Haut (z. B. Sonnenbrand) sein. Sie können jedoch auch Anzeichen für Hautkrankheiten sein.

Schuppen
© iStock - vchal

Diagnose von Schuppen

Da Kopfschuppen durch ihre Eigenart, sich vorwiegend auf dunkler Kleidung sichtbar niederzulassen, auch von jedem wahrzunehmen sind, ist das Erkennen ihres Vorhandenseins nicht an spezielle medizinische Gerätschaften geknüpft. Die Unterscheidung, ob es sich eher um trockene oder fettige Schuppen handelt und welche Form sie haben, bedarf schon einer genaueren Betrachtung. Um die harmlosen, kleieförmigen Kopfschuppen als Folge einer Hautirritation genauestens von ernsteren Hauterkrankungen abgrenzen zu können, sollte eine eingehende Untersuchung der betroffenen Hautareale erfolgen.

Befinden sich auf der Kopfhaut keine Krusten, Schwellungen, Rötungen, stark juckende oder nässende Stellen und es ist kein vermehrter Haarausfall festzustellen, kann man davon ausgehen, dass die Schuppen harmloser Natur sind und kein Arztbesuch unmittelbar notwendig ist. Ist das Allgemeinbefinden des Betroffenen jedoch durch das kosmetische Problem der sehr starken Schuppenbildung beeinträchtigt, kann das Aufsuchen eines Hautarztes hilfreich sein. Der Arzt kann anhand mikroskopischer Untersuchungen feststellen, ob beispielsweise eine vermehrte Hefepilzbesiedlung als Ursache vorliegt und so eventuell eine Therapie mit stärkeren Wirkstoffen als den frei erhältlichen einleiten.

Die eingehende Betrachtung der Form und Ausprägung von Schuppen und der benachbarten bzw. darunterliegenden Hautpartien ist von großer Bedeutung für das Erkennen von verschiedenen Hautkrankheiten, da sie, in Form und Farbe unterschiedlich, eine erste Einordnung von vorliegenden Hautveränderungen ermöglichen können.

Seborrhoisches Ekzem (Seborrhoische Dermatitis)

Die seborrhoische Dermatitis kann aufgrund ihres Erscheinungsbildes von anderen Hautkrankheiten unterschieden werden. Typisch für die Erkrankung sind scharf begrenzte rote Herde, welche mit gelblichen, fettigen, kleieartigen Schuppen bedeckt sind. Obwohl die Hauterkrankung als harmlos gilt, sollte in diesem Fall der Arzt aufgesucht werden, da nur dieser in der Lage ist, eine Abgrenzung zu möglicherweise schwereren Dermatosen durchzuführen. Das Seborrhoische Ekzem bildet sich in der Regel hauptsächlich an Körperstellen, welche eine höhere Anzahl von Talgdrüsen aufweisen, wie beispielweise die Kopfhaut, Nasolabialfalten (die Hautfalten ausgehend von den Nasenflügeln bis zum Mundwinkel) oder auch im Genitalbereich.

Anhand einer ausführlichen Befragung des Patienten (Anamnese) sowie einer eingehenden Betrachtung der befallenen Hautareale kann der Arzt eine erste Diagnose erstellen. Befinden sich die Hautveränderungen an den für diese Krankheit typischen Stellen, liegt mit größter Wahrscheinlichkeit ein seborrhoisches Ekzem vor. Um andere Hauterkrankungen wie z. B. Kontaktallergien oder Pilzbefall auszuschließen, müssen weitergehende diagnostische Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Zum einen kann hier ein Allergietest aufschlussreich sein und zum anderen können Teile der befallenen Haut bzw. die abgeschuppten Zellen mikroskopisch untersucht werden, um einen Pilzbefall zu bestätigen oder auszuschließen.

Schuppenflechte (Psoriasis)

Da es viele unterschiedliche Formen der Psoriasis gibt, kann die Diagnose für den behandelnden Arzt recht schwierig sein. Dennoch kann das Vorhandensein bestimmter Symptome einer Psoriasis zuzuordnen sein. Sind die betroffenen Hautareale verdickt, gerötet und von einer silbrigweißen Schuppenschicht bedeckt, welche durch Kratzen deutlicher hervortreten (Kerzenfleckphänomen), kann von einer Psoriasis ausgegangen werden.

Kann zudem nach Entfernung der Schuppen die letzte Hautschicht (sog. letztes Häutchen) abgelöst werden und tritt danach eine punktförmige Blutung auf, der sogenannte „blutige Tau“, auch „Auspitz-Phänomen“ genannt, ist die Diagnose Schuppenflechte eindeutig abgesichert.

Neurodermitis (Atopisches Ekzem)

Die Diagnose von Neurodermitis ist nicht nur an einem einzigen bestimmten Krankheitssymptom festzumachen. Hilfreich ist es, zunächst den Patienten eingehend über den bisherigen Krankheitsverlauf zu befragen und festzustellen, ob bisher in seinem familiären Umfeld ähnliche Erkrankungen aufgetreten sind. Im weiteren Verlauf der Untersuchung werden die betroffenen Hautstellen begutachtet. Befinden sie sich bei Erwachsenen hauptsächlich an Gelenkbeugen, Gesicht, Hals, Nacken, Schulter und Brust, also an den für das atopische Ekzem typischen Stellen, weist das Erscheinungsbild auf die Neurodermitis hin.

Auch die Beschaffenheit der Haut sollte gründlich untersucht werden, da Neurodermitis mit Juckreiz, Rötung, Schuppen, Nässen und Krustenbildung einhergeht. Weitere Hinweise auf das Vorliegen von Neurodermitis sind ein weißer Dermographismus (d. h., wird die Haut mit einem harten Gegenstand gereizt, erscheinen nicht rote, sondern weiße Striemen auf der Haut) sowie das Herthoge-Zeichen, d. h., die Haare der seitlichen Augenbrauenpartien fallen aus. Zur Untersuchung von eventuellen Hautinfektionen können ein Abstrich sowie eine mikroskopische Untersuchung von Hautpartikeln erfolgen, ebenso kann das Blut des Patienten auf eine erhöhte Anzahl von Immunzellen hin untersucht werden. Zur Erhärtung des Verdachts auf Neurodermitis schließt sich zumeist auch ein Allergietest an.

Nicole Breuer

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