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Schuppen

Neben dem harmlosen Phänomen der Kopfschuppen können Schuppen eine Folge von überstandenen Krankheiten (z. B. Scharlach) oder Verletzungen der Haut (z. B. Sonnenbrand) sein. Sie können jedoch auch Anzeichen für Hautkrankheiten sein.

Schuppen
© iStock - vchal

Entstehung von Schuppen

Kopfschuppen und ihre Erscheinungsformen

Kopfschuppen können in zwei verschiedenen Formen auftreten: Zum einen als ziemlich gleich große, feine runde Plättchen, zum anderen als unterschiedlich große, fettig glänzende Teilchen. Im ersten Fall ist die Kopfhaut sehr trocken, im anderen Fall eher fettig. In beiden Fällen ist der natürliche Lebenszyklus der Hautzellen gestört. Es werden nun vermehrt Zellen gebildet, welche die obersten Hautzellen, welche vorzeitig und zusammenhängend abgestoßen werden, ersetzen.

Als Ursachen für die trockene Kopfhautschuppung können kleinste Entzündungen, die durch Reizungen der Kopfhaut (hervorgerufen zum Beispiel durch die Anwendung stark austrocknender Pflegemittel, wie beispielsweise ein Anti-Schuppen-Shampoo für fettiges Haar, oder auch häufigen Kontakt der Kopfhaut mit chemischen Substanzen wie sie z. B. beim Haarefärben oder bei einer Dauerwelle verwendet werden) gelten. Auch das Waschen der Haare mit zu warmem Wasser und das Fönen mit hohen Temperaturen trocknen die Kopfhaut aus.

Fettige Schuppen können durch eine erhöhte Talgproduktion der Kopfhaut entstehen, wodurch der Säureschutzmantel der Kopfhaut aus dem Gleichgewicht gerät und dem sich von Hautfett ernährenden, eigentlich harmlosen Hefepilz Malassezium furfur und verschiedenen Bakterien einen idealen Nährboden bereitet. Im Gegensatz zum seborrhoischen Ekzem treten hier jedoch keine lokalen, großflächigen Rötungen und Entzündungen auf und die Schuppen sind eher weißlich und auch kleiner. Wird die fettige Kopfhaut nun dauerhaft mit stark austrocknenden Pflegeprodukten behandelt, produziert die Haut vermehrt Talg und verschlechtert den Zustand der Kopfhaut weiter.

Seborrhoisches Ekzem (Seborrhoische Dermatitis)

Die Ursachen, welche zu der Ausbildung eines seborrhoischen Ekzems führen, sind noch nicht abschließend geklärt. Der Umstand, dass hauptsächlich junge Männer sowie Frauen nach der Menopause erkranken, lässt darauf schließen, dass ein erhöhter Testosteronspiegel und eine damit einhergehende erhöhte Talgproduktion der Haut die Erkrankung begünstigen. In diesem Zusammenhang wird der Einfluss des natürlicherweise auf der Haut vorkommenden Hefepilzes Malassezia furfur (auch: Pityrosporum ovale genannt) hervorgehoben.

Die erhöhte Talgproduktion der Haut verändert den Säuregehalt der Kopfhaut und verschlechtert somit die Umweltbedingungen für die Bakterien, welche im Normalfall die Anzahl der Hefepilzkeime regulieren. Malassezia furfur kann sich nun stark vermehren. Es wird vermutet, dass die Stoffwechselprodukte des Pilzes die typischen Hautreizungen und Entzündungen hervorrufen können. Als Reaktion darauf bildet die Haut vermehrt Zellen, um die befallenen Bereiche zu reparieren. Die beschädigten Hautzellen werden in großen Verbänden abgestoßen. Deutlich sichtbare, zumeist durch den hohen Talggehalt gelblich gefärbte Schuppen sind das Ergebnis.

Als weitere Ursachen für die Entstehung eines seborrhoischen Ekzems werden eine genetische Veranlagung, ein eingeschränkt wirksames Immunsystem (insbesondere bei HIV-infizierten Patienten) und möglicherweise auch der psychische Zustand (z. B. erhöhter psychischer Stress) der Betroffenen vermutet.

Schuppenflechte (Psoriasis)

Die Neigung, an Schuppenflechte zu erkranken, ist genetisch verankert und kann vererbt werden. Nicht jeder muss jedoch erkranken. Zumeist kommen weitere Ursachen als Auslöser hinzu. Berichtet wird von Schuppenflechteschüben nach psychischer Belastung wie z. B. Stress oder Trennung. Jedoch auch Infektionen, hormonelle Veränderungen oder auch Verletzungen und Reizungen, z. B. durch kontinuierlichen Druck der Haut, können zum Ausbruch bzw. zu einer Verschlechterung bestehender Symptome führen. Die Zellen in der Haut bekommen die Fehlinformation, es liege eine schwerwiegende Verletzung vor. Somit produziert die Haut vermehrt Zellen, um den vermeintlichen Schaden zu beheben. Innerhalb von ca. 6-7 Tagen erneuert sich so die Hautoberfläche. Die Haut ist an den betroffenen Stellen verdickt, stark durchblutet bis entzündet und löst sich in silbrig glänzenden Schuppen ab.

Neurodermitis (atopisches Ekzem)

Auch bei dem atopischen Ekzem besteht bei den Betroffenen eine genetische Veranlagung. Die auslösenden Faktoren sind in ihrer Ganzheit noch nicht abschließend geklärt. Die Haut der Erkrankten ist, wahrscheinlich durch einen Gendefekt bedingt, stark empfindlich für äußerliche Reize. Die Hornschicht der Haut ist zarter und die Säureregulation ist gestört. Eine verminderte Talgproduktion und erhöhter Wasserverlust tragen zu dieser Überempfindlichkeit bei. Irritationen, z. B. durch weitere Austrocknung der Haut oder durch Kontakt mit Keimen etc., führen zu einer überschießenden Immunreaktion.

Das Auftreten von Neurodermitis kann auch durch eine Allergie in Verbindung begünstigt werden. Die auslösenden Allergene sind jedoch individuell verschieden und können über die Nahrung oder auch über direkten Hautkontakt die Krankheit zum Ausbruch bringen oder die bestehenden Symptome verschlimmern. Die so auftretenden Entzündungen können zu starkem Juckreiz führen. Wird die gereizte Haut durch Kratzen beschädigt, können weitere Keime eindringen und das Krankheitsbild verschlechtern. Auch starke psychische Reize wie Stress oder Trauer stehen in Verdacht, Krankheitsschübe zu verursachen. Klingen die akuten Symptome ab, folgt zumeist eine beschwerdeärmere Phase, in der die Haut jedoch durch die gestörte Talgproduktion bedingt häufig sehr trocken ist und Schuppen bildet.

Nicole Breuer

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