Gynäkologische Erkrankungen nehmen in der Frauengesundheit großen Raum ein. Einige Krebserkrankungen sind auf die weiblichen Geschlechtsorgane beschränkt, aber auch Krankheiten wie Endometriose sind gynäkologische Erkrankungen.
Im engeren Sinn sind gynäkologische Erkrankungen Krankheiten, die die weiblichen Sexualorgane betreffen. In diesem Fall sind also Krankheiten wie etwa sogenannte Endometriosen oder auch die gynäkologischen Krebserkrankungen (wie etwa Gebärmutterhalskrebs) gemeint. Im weiteren Sinn werden alle Krankheiten als gynäkologische Erkrankungen bezeichnet, die ausschließlich oder überwiegend Frauen betreffen.
Endometriosen werden auch als Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut bezeichnet. Bei dieser gutartigen Krankheit wächst die Schleimhaut auch in Bereiche außerhalb der Gebärmutterhöhle, auf die sie im Normalfall reduziert ist. Die Krankheit kann, muss allerdings keine Beschwerden verursachen. Treten Beschwerden auf, können das beispielsweise Schmerzen bei der Regelblutung oder beim Geschlechtsverkehr sein, in einigen Fällen tritt Unfruchtbarkeit auf, die nach erfolgter Therapie bei etwa jeder zweiten Frau abklingt. Therapiert werden in der Regel nur Endometriosen, die Beschwerden und/oder eine Unfruchtbarkeit verursachen. Meist wird operiert, bisweilen wird die Operation durch eine Medikamententherapie ergänzt.
Feigwarzen sind kleine Wucherungen in Bereichen wie den Geschlechtsorganen, dem After oder dem Enddarm. Sie entstehen in der Regel beim Geschlechtsverkehr, verursacht durch eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Oftmals verursachen Feigwarzen gar keine Beschwerden, allerdings kann es durchaus beispielsweise zu Juckreiz kommen. Ätzende Tinkturen oder Cremes können als Therapie gegen Feigwarzen helfen. Je nach Grad der Erkrankung kann eine Operation nötig sein, wobei etwa mit Strom oder Laserlicht behandelt wird. Eine Impfung gegen den HPV-Virus ist möglich und wird etwa von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen, da der Virus im ungünstigen Fall auch Krebs verursachen kann.
Chlamydien- und Herpes-genitalis-Infektionen zählen neben Feigwarzen zu den sexuell übertragbaren und häufiger auftretenden Krankheiten. Chlamydien sind Bakterien, von denen es diverse Unterarten gibt. Eine Chlamydien-Infektion verursacht in der Regel keine spürbaren Symptome und kann unbehandelt beispielsweise zur Unfurchtbarkeit führen. Therapiert wird mit einem Antibiotikum. Herpes genitalis wird durch den Herpes-Virus vom Typ 2 verursacht. Er kann beispielsweise zu geschwollenen Schleimhäuten der Scheide, zu Rötungen und Juckreiz, Entzündungen und Ausfluss führen. Behandelt werden Symptome beispielsweise mit dem Wirkstoff Aciclovir, der den Virus hemmt und Symptome im Allgemeinen verringert. Risikofaktor ist ein geschwächtes Immunsystem. Als Vorbeugung dienen daher neben geschütztem Sex auch alle Verhaltensweisen, die das Immunsystem stärken können: also etwa ausreichender Schlaf und eine gesunde Ernährung.
Osteoporose ist keine reine Frauenkrankheit, trifft Frauen aber häufiger als Männer. Die Krankheit wird auch „Knochenschwund“ genannt und tritt überwiegend im fortgeschrittenen Alter auf. Bei Osteoporose verringert sich die Knochenmasse; es wird mehr von ihr ab- als aufgebaut. Das Risiko von Knochenbrüchen steigt. Symptome müssen nicht auftreten. Eine fortgeschrittene Osteoporose kann allerdings Schmerzen verursachen. Bewegung und richtige Ernährung sind zwei Wege, um Osteoporose vorzubeugen, aber auch, um bei bestehender Erkrankung die Folgen zu lindern. Empfohlen wird kalziumreiche Nahrung und Vitamin D. Bei bestehender Osteoporose kommen auch Medikamente zum Einsatz. Therapien sollten mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin abgesprochen werden.
Ansgar Sadeghi