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Colitis ulcerosa

Colitis ulcerosa ist eine chronische, meist schubweise verlaufende Erkrankung des Dickdarms. Charakteristisch für Colitis ulcerosa ist die gleichmäßige Entzündung der Dickdarmschleimhaut, die meist am Mastdarm beginnt und die sich zum Körperzentrum hin ausbreiten kann.

Colitis Ulcerosa
© iStock - Tharakorn

Therapie von Colitis ulcerosa

Die Therapie der Colitis ulcerosa richtet sich nach der Schwere der Erkrankung: Die eingesetzten Wirkstoffe, deren Dosierung und Darreichungsform sind abhängig davon, wie schwer der akute Schub ist oder ob beispielsweise ein chronisch aktives Krankheitsgeschehen vorliegt. Auch welcher Teil des Darms betroffen ist, ist für die Wahl der Therapie von Belang.

Trotz intensivster Bemühungen ist es bisher nicht gelungen, eine ursächliche Therapie zu finden und damit die Erkrankung zu heilen. Die eingesetzten Behandlungsmethoden dienen dazu, die Entzündung der Darmschleimhaut zu kontrollieren. Ist dies mit den konventionellen Verfahren nicht möglich, können chirurgische Maßnahmen notwendig werden.

Medikamentöse Therapie: Aminosalizylate, Steroide, Immunsuppressiva und Biologika

Wirkstoffe aus der Gruppe der Aminosalizylate wirken auf die Mechanismen ein, die die Entzündungsaktivität entstehen lassen bzw. aufrechterhalten. Seit Anfang der 1990er Jahre wird insbesondere der Wirkstoff Mesalazin (5-Aminosalicylsäure) in der Therapie von Colitis Ulcerosa eingesetzt. Da diese Substanz durch die Magensäure zerstört werden würde, kann Mesalazin nur rektal angewandt (als Zäpfchen, Schaum oder Einlauf) oder in säurefesten Kapseln eingenommen werden.

Medikamente mit Kortison (sog. Steroide) können bei Bedarf zusätzlich oder stattdessen angewandt werden. Sie können sowohl in einer Darreichungsform gegeben werden, die lokal wirksam ist (z. B. als Zäpfchen) als auch in systemischer Form, d. h. im gesamten Organismus wirkend (z. B. als Tablette).

Bei schweren, sog. fulminanten Colitis-Schüben oder auch einem chronisch aktiven Verlauf ohne zwischenzeitliches Nachlassen der Symptome können darüber hinaus Immunsuppressiva eingesetzt werden. Diese Medikamente bremsen die Immunreaktionen und dämmen so die Erkrankung ein. Vertreter dieser Gruppe, die bei Colitis zum Einsatz kommen, sind z. B. Azathioprin, Cyclosporin, Tacrolimus, 6-Mercaptopurin oder Methotrexat.

Wirken diese Medikamente nicht ausreichend, so können den Betroffenen sogenannte Biologika verabreicht werden, deren Aufbau körpereigenen Antikörpern ähnelt, die entzündungshemmend wirken und die unter Umständen dazu beitragen können, dass die infolge der Entzündung entstandenen Schäden an der Darmschleimhaut abheilen.

Ernährung

Nach heutigem Kenntnisstand gibt es keine Möglichkeit, die Dauer eines beschwerdefreien Zeitraums durch eine bestimmte Diät zu verlängern. Während eines akuten Schubes kann die Energiezufuhr unzureichend sein. Außerdem können Mangelzustände auftreten. Bei Colitis sind u. a. Mangelzustände wie Anämie, Folsäuremangel und Osteopenie beobachtet worden, die z. T. durch die medikamentöse Therapie bedingt sind. Patienten mit Colitis ulcerosa sollten nach Möglichkeit eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen und ggf. Mangelerscheinungen ausgleichen. Nur in Ausnahmefällen ist eine künstliche Ernährung vonnöten.

Operation bei Colitis ulcerosa

In schwerwiegenden Ausnahmefällen, z. B. bei starken Blutungen, Darmdurchbruch oder fulminanten Schüben, die nicht auf medikamentöse Behandlung ansprechen, können z. T. sofortige operative Therapieverfahren notwendig werden. Dabei wird der gesamte Dickdarm entfernt. Auf die Anlage eines künstlichen Darmausgangs (Stoma) kann dank heute verfügbarer moderner Operationstechniken meist verzichtet werden.

Karzinomprophylaxe

Da durch Colitis ulcerosa ein erhöhtes Risiko besteht, an Darmkrebs zu erkranken, ist besonders für Patienten mit Colitis ulcerosa eine Darmkrebs-Prophylaxe zu empfehlen. Zur Überwachung sollten in regelmäßigen Abständen Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden. Dabei werden im Rahmen einer Darmspiegelung Gewebeproben entnommen und labortechnisch auf Krebszellen untersucht.

Antje Habekuß

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