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Durchfall

Durchfall ist der umgangssprachliche Begriff für Diarrhoea oder Diarrhö, einer Verdauungsstörung, die durch zu häufigen, zu flüssigen oder zu voluminösen Stuhlgang gekennzeichnet ist.

Durchfall
© iStock - Demkat

Therapie von Durchfall

Die wichtigste Maßnahme bei der Therapie von Durchfall ist der Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes. Beides wird nur noch verringert über den Darm aufgenommen und der Verlust kann sich bei Säuglingen, älteren Menschen und Schwangeren lebensbedrohlich auswirken. Zur Linderung der Beschwerden und der Wiederherstellung der Darmflora können synthetische oder pflanzliche Arzneimittel verordnet werden.

Gefahr der Austrocknung bei Durchfall

Verliert der Körper durch die häufigen flüssigen Stuhlgänge zuviel Wasser, droht die Austrocknung (Exsikkose), die sich in Form eines Kreislaufzusammenbruchs äußert. In diesem Fall ist eine Krankenhauseinweisung notwendig, ebenso wenn Herz oder Nieren nicht richtig arbeiten oder ein schlechter Allgemeinzustand vorliegt. Tritt Durchfall in Zusammenhang mit Fieber und dadurch verursachtem Schwitzen auf, verstärkt sich die Notwendigkeit des Flüssigkeitsausgleichs (Rehydration).

Elektrolytzufuhr

Elektrolyte, für den Körper notwendige Mineralien, sind an vielen Körperfunktionen beteiligt. Bei Durchfall gerät der Elektrolythaushalt durcheinander und damit auch die Körperfunktionen. Dazu gehört die Aufrechterhaltung des Wasserhaushalts, die mittels Elektrolytzufuhr über Infusionen oder fertig gemischte, rezeptfrei erhältliche Pulver gesichert werden kann. Ein Elektrolytgetränk selbst herstellen kann man mithilfe einer in Wasser aufgelösten Mischung aus Speisesoda, Kaliumchlorid, Kochsalz und Traubenzucker. Patienten mit Herz- oder Nierenschwächen dürfen Elektrolyte nur in Absprache mit einem Arzt nehmen. Die Elektrolytgetränke sollten in kleinen Portionen über den gesamten Tag verteilt getrunken werden. Abgeschlagenheit und Müdigkeit wird dadurch vorgebeugt.

Medikamentöse Therapie von Durchfall

Eine medikamentöse Therapie mit sog. Motilitätshemmern mit dem Wirkstoff Loperamid, die den Durchfall schnell stoppen, ist nur sinnvoll, wenn akuter Flüssigkeitsverlust vorliegt oder beispielsweise eine längere Fahrt notwendig ist. Ansonsten können die Mittel aus der Gruppe der Antidiarrhoika die Darmbewegung und damit die Ausscheidung von Krankheitskeimen über den Stuhlgang hemmen. Mehr als 48 Stunden sollten die Medikamente zur Beruhigung des Darmes, die erst für Patienten ab zwei Jahren geeignet sind, nicht genommen werden. Sog. Adsorbenzien binden bei bakterienverursachten Durchfällen die Giftstoffe, die von den Bakterien ausgeschieden werden. Dazu gehört beispielsweise Medizinische Kohle in Form von Tabletten. Krampflösende Mittel können die den Durchfall häufig begleitenden Bauchkrämpfe lindern. Durchfälle, die aufgrund von Bakterien ausgelöst werden, können mit Antibiotika bekämpft werden, wenn der konkrete Erreger diagnostiziert wurde.

Hausmittel zur Therapie von Durchfall

Verlorene Flüssigkeit kann durch Getränke wie Wasser, ungesüßten schwarzen Tee oder fettarme Brühe ersetzt werden. Cola eignet sich aufgrund des hohen Zuckergehalts, der Kohlensäure, die zusätzlich bläht, und des Flüssigkeit entziehendem Koffeins nicht. Statt der häufig gegebenen Salzstangen, die zwar Natrium, aber nicht das wichtige Kalium enthalten, sollten geriebener Apfel, Bananen oder getrocknete Heidelbeeren gegessen werden. Die im geriebenen Apfel enthaltenen Pektine binden Giftstoffe im Darm, Bananen enthalten Kalium. Nach dem Abklingen des Durchfalls empfiehlt sich, über eine zucker- und fettarme Kost während zweier Tage zu normaler Ernährung zurückzukehren. Erste feste Nahrungsmittel sollten je nach Appetit und den Durchfall begleitende Übelkeit Weißbrot, Reis, Kartoffeln oder helles Fleisch sein.

Regeneration der Darmflora

Die natürliche Darmflora wird durch infektiös bedingten Durchfall gestört und muss sich nach und nach wieder regenerieren. Dies kann ggf. zum Beispiel durch die Gabe von Darmbakterien oder medizinischen Hefepräparaten unterstützt werden. Hier gibt der Arzt Auskunft, ob und wenn ja welche Maßnahmen im individuellen Fall sinnvoll sind.

Pflanzliche Mittel zur Therapie von Durchfall

Pflanzliche Mittel, die unterstützend gegen Durchfall eingesetzt werden können, sind z. B. Pektin aus geriebenen Äpfeln, das Giftstoffe im Darm bindet, und Extrakte aus Eichenrinde, der Blutwurz-Pflanze und der in Südafrika beheimateten Uzara-Wurzel.

Durchfall als Nebenwirkung

Tritt Durchfall als Nebenwirkung von Grunderkrankungen wie chronisch-entzündlichem Morbus Crohn oder Tumorerkrankungen des Darms auf, steht die gezielte Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund. Die Wechselwirkung der eingesetzten Medikamente muss abgeglichen werden.

Barbara Kliem

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