Allen Formen einer Fruktoseintoleranz ist gemeinsam, dass ihnen entweder ein Enzymdefekt oder ein Enzymmangel zugrunde liegt. Dies sorgt dafür, dass die Fruktose entweder nicht in die Zellen aufgenommen oder dort verwertet werden kann.
Wer eine intestinale Fruktoseintoleranz hat und richtig damit umgeht, muss keine Angst haben, zu wenig Vitamine oder Mineralien aufzunehmen. Man muss seine Nahrung nur bewusster auswählen und einige Regeln beachten, dann kann man sich auch mit Fruktoseunverträglichkeit gesund ernähren. Mangelerscheinungen können vor allem dann auftreten, wenn man noch auf der Suche nach der richtigen Diagnose ist. Da der Darm geschädigt ist, können viele Stoffe nicht richtig aufgenommen werden. Häufige Mangelerscheinungen können bei Vitamin D, Folsäure oder Zink sei, informiert das NMI-Portal der Gesellschaft für Öffentliche Gesundheit.
Nach den ersten Wochen des kompletten Verzichts kann man seine Ernährung i. d. R. wieder etwas normalisieren, d. h., man kann kleine Mengen Fruktose zu sich nehmen und diese Mengen langsam steigern. Ab dann ist es auch wieder möglich, gewisse Obstsorten zu essen und somit ein paar Vitamine und Ballaststoffe zu sich zu nehmen.
Vor allem die Versorgung mit Vitamin A, Vitamin C, Folsäure, Kalium, Magnesium und Zink ist bei Menschen mit Fruktoseunverträglichkeit gefährdet. Gut verträgliche Obstsorten sollten daher regelmäßig gegessen werden. Auch eine Substitution durch den Arzt kann angezeigt sein.
Auch Vitamin- und Mineralstoffpräparate können fehlende Stoffe zu führen. Der Betroffene sollte die Packungsbeilage (achten auf Sorbit, Sorbitol etc. …) beachten und mit dem Arzt, Diätologen oder Apotheker die Menge absprechen. Auf alkoholische Getränke wie Wein und Bier sollte man, soweit möglich, ganz verzichten.
In der Karenzzeit sollte man Fruktose so gut wie möglich vermeiden. Danach kann man mit kleinen Mengen experimentieren, bis man seine „Dosis“ herausgefunden hat. Neuere Untersuchungen zeigen, dass völliger Verzicht auf Fruktose die Problematik nur verschärft. Man sollte auch bei Fruktosemalabsorption Fruktose essen, aber nur in Mengen, die man auch verträgt. Diese Mengen ändern sich im Laufe der Zeit, man kann also immer wieder neu experimentieren. Wichtig ist es, auf die Reaktionen des Körpers zu achten.
Die folgende Liste ist nicht vollständig und die Nahrungsmittel sind auch natürlichen Schwankungen unterworfen. Da zudem jeder Mensch anders reagiert, muss im Vorhinein selbst ausgetestet werden, was gut oder weniger gut vertragen wird:
Auf keinen Fall sollte man nach der Karenzzeit völlig auf Obst und Gemüse verzichten!
Statt Honig oder Zucker kann man Reissirup, Erythrit, Stevia oder Traubenzucker verwenden. Man sollte keine anderen Sirupe verwenden. Zucker ist meist in geringen Mengen verträglich, da er aus gleichen Teilen Fruktose und Glukose besteht (Dies ist aber individuell verschieden). Wer keine Laktoseunverträglichkeit hat, kann auch mit Laktose (Milchzucker) süßen, jedoch besteht hier die Gefahr einer abführenden Wirkung.
Noch einige Tipps bei intestinaler Fruktoseintoleranz:
In letzter Zeit ist auch die Industrie auf Personen mit Fruktoseintoleranz aufmerksam geworden. Immer häufiger liest man „ohne Fruktose“ oder „fruktosefrei“ auf den Verpackungen. Der Teufel liegt hier im Detail: Zucker, also Saccharose, wird im Darm in Glukose und Fruktose aufgespalten. Dies ist in kleinen Mengen unproblematisch, aber in größeren Mengen macht es fast immer Probleme. 10 g Zucker bestehen also aus 5 g Fruktose und 5 g Glukose. Laut Gesetz ist „Fruktose“ etwas anderes als „Zucker“. Lebensmittel denen kein zusätzlicher Fruchtzucker beigemengt wurde, dürfen als „fruktosefrei“ bezeichnet werden, ungeachtet dessen wie viel Zucker sie tatsächlich enthalten. Solange er außerhalb des Körpers ist, ist Zucker nun mal „Saccharose“ und nicht „Fruktose“. Es empfiehlt sich bei solchen Produkten immer sehr genau die Zutatenliste und Gesamtzuckermenge zu studieren.
Quelle: Allergikus 2/2013