Hämorrhoiden sind dort lokalisiert, wo der Mastdarm in den Enddarm übergeht. Jeder gesunde Mensch hat an dieser Stelle drei Gefäßpolster. Diese Polster werden von zahlreichen Blutgefäßen versorgt. Treten diese Gefäßpolster tiefer oder fallen vor, führt dies zu einem Hämorrhoidalleiden.
Die Ursachen, die zur Entstehung von Hämorrhoiden bzw. eines Hämorrhoidalleidens führen, liegen nach heutigen Erkenntnissen in einer Erhöhung des Innendrucks der Gefäße, die die Gefäßpolster (den hämorrhoidalen Schwellkörper) mit Blut versorgen. Der erhöhte Gefäßdruck führt dazu, dass die Blutgefäße ständig überdehnt werden und mit der Zeit ausleiern.
Häufig führt eine ballaststoff- bzw. faserarme Ernährungsweise und/oder eine nicht ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu chronischer Verstopfung (sog. Obstipation). Dadurch muss bei der Stuhlentleerung stärker gepresst werden. Dies kann den Druck in den Blutgefäßen ansteigen lassen und so Hämorrhoiden begünstigen.
Mediziner vermuten außerdem, dass es auch für Hämorrhoiden eine genetische Veranlagung gibt. Denn neben der Ernährung haben auch die Beschaffenheit der Gefäße und die Eigenschaften des Bindegewebes, das sie umgibt, einen wesentlichen Einfluss darauf, ob es zur Bildung von Hämorrhoiden kommt oder nicht.
Bei einer Schwangerschaft lockert sich das Bindegewebe durch hormonelle Einflüsse. Zusätzlich lastet das Gewicht des Babys auf dem unteren Teil des Körpers und behindert dadurch die Aktivität des Darms und dessen Durchblutung, was sowohl die Darmtätigkeit beeinträchtigt als auch den Druck in den Blutgefäßen erhöht. Aus diesen Gründen leiden manche Frauen während der Schwangerschaft an Hämorrhoiden. Meist vergehen sie nach der Geburt des Kindes jedoch von selbst wieder.
Mit einer ballaststoffreichen, ausgewogenen Ernährung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr (ungefähr 2 Liter pro Tag) kann der Entstehung von Hämorrhoiden vorgebeugt werden. Viele Ballaststoffe sind beispielsweise in Backwaren aus Vollkorn sowie Müslis o. Ä. enthalten. Auch Obst (mit Schale) und Gemüse sollten immer mit auf dem Speisezettel stehen. Die natürliche Darmbewegung kann zusätzlich durch Bewegung und Sport gefördert werden.
Beim Toilettengang sollte starkes Pressen nach Möglichkeit vermieden werden. Außerdem ist ein zu langes Sitzen auf der Toilette, z. B. um die Tageszeitung zu lesen, förderlich für die Entstehung von Hämorrhoiden, da hierbei ein andauernd hoher Druck auf den Gefäßen lastet.
Antje Habekuß