Hämorrhoiden sind dort lokalisiert, wo der Mastdarm in den Enddarm übergeht. Jeder gesunde Mensch hat an dieser Stelle drei Gefäßpolster. Diese Polster werden von zahlreichen Blutgefäßen versorgt. Treten diese Gefäßpolster tiefer oder fallen vor, führt dies zu einem Hämorrhoidalleiden.
Hämorrhoiden bzw. ein Hämorrhoidalleiden sind eine zwar unangenehme und bisweilen sehr schmerzhafte, aber vergleichsweise harmlose Erkrankung. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Hämorrhoiden zu behandeln. Die Wahl der Therapie richtet sich dabei nach dem Schweregrad des Hämorrhoidalleidens: In leichten Fällen kann eine äußerliche Behandlung z. B. mit Zäpfchen oder Salben erfolgen. Basistherapie ist eine ballaststoffreiche Ernährung und eine Änderung des Toilettengangs. Auch eine Verödung oder Abschnürung der Hämorrhoiden ist möglich. Außerdem können Hämorrhoiden operativ entfernt werden.
Eine symptomatische Behandlung der Hämorrhoiden kann z. B. mit Cremes, Salben oder Zäpfchen durchgeführt werden. Diesen Mitteln sind meist schmerzhemmende Wirkstoffe zugesetzt, die dabei helfen, die empfindliche Haut zu beruhigen und das Abklingen der Beschwerden zu fördern. Um die Präparate gut auftragen zu können, werden meist Applizierhilfen mitgeliefert.
Förderlich für den Heilungsprozess sind darüber hinaus lauwarme Sitzbäder, ggf. mit ebenfalls entzündungslindernden Wirkstoffen wie Ringelblume und Kamille oder ein Zusammenziehen bewirkende Zusätze wie Hamamelis oder Rosskastanie. Außerdem sollte auf eine gute Analhygiene geachtet werden, um größere Entzündungsherde nicht entstehen zu lassen. Nach Möglichkeit sollte die Analregion mit viel Wasser und wenig Seife gereinigt werden.
Bei der Verödung wird ein Wirkstoff in den Hämorrhoidalknoten injiziert, der ihn zum Schrumpfen bringt. Dieses Verfahren wird in der Regel bei Hämorrhoiden ersten Grades eingesetzt. Der Eingriff erfolgt ambulant und ohne Narkose. Meist sind jedoch mehrere Therapiesitzungen notwendig, um alle Hämorrhoiden zu entfernen.
Auch die sog. Gummiband-Ligatur wird ambulant durchgeführt. Hierbei wird über den Hämorrhoidalknoten ein Gummiband gezogen, das die Blutversorgung unterbindet, wodurch die Hämorrhoiden in gut einer Woche einfach abfallen. Dieses Behandlungsverfahren eignet sich für Hämorrhoiden des zweiten oder dritten Grades.
Hämorrhoiden des dritten oder vierten Grades können bei Bedarf auch durch eine Operation behandelt werden. Zur Wahl stehen mehrere Operationstechniken. Je nach Beschwerdebild und Schweregrad wird der Arzt in Absprache mit dem Patient ein geeignetes Verfahren auswählen.
Antje Habekuß