Ein grippaler Infekt – umgangssprachlich häufig auch als Erkältung oder Grippe bezeichnet – ist ein Sammelbegriff für Infektionskrankheiten, die meist von Viren verursacht werden und die in der Regel die oberen Atemwege betreffen.
Beschwerden, die durch akute Atemwegserkrankungen verursacht werden, können mithilfe einer Inhalationstherapie gelindert werden. Grund hierfür ist, dass diese gezielt die Schleimhäute befeuchtet und so der zähe Schleim gelöst wird.
Zu den akuten Atemwegserkrankungen werden Erkrankungen wie Erkältung, Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Mandelentzündung (Tonsillitis), Kehlkopfentzündung (Laryngitis), aber auch Grippe, akute Bronchitis oder Lungenentzündung (Pneumonie) gezählt. Behandelt werden akute Atemwegserkrankungen meistens symptomatisch, d. h., es wird versucht, die Beschwerden abzumildern. Eingesetzt werden können Medikamente zur Fiebersenkung und Schmerzlinderung sowie schleimlösende und/oder Hustenreizstillende Arzneimittel. Manchmal muss ein Antibiotikum eingenommen werden. Auch eine Inhalationstherapie kann sinnvoll sein, da diese schleimlösend wirkt und zähen Husten lösen kann.
Für das Dampfbad wird eine Schüssel mit heißem Wasser befüllt. Wer möchte, gibt noch etwas ätherisches Öl hinzu. Anschließend hält man den Kopf in den aufsteigenden Dampf und legt sich ein Handtuch darüber. Dieses alte Hausmittel soll Husten lösen, verstopfte Nasen frei machen und Schleimhäute befeuchten. Allerdings birgt das Dampfbad auch einige Risiken: Wird die Schüssel versehentlich umgestoßen, kann dies zu schweren Verbrennungen führen. Zudem kann der Dampf – vor allem wenn dem heißen Wasser ätherische Öle zugesetzt wurden – die Augen reizen.
Dampfinhalatoren funktionieren ähnlich wie Dampfbäder. Auch diese werden mit heißem Wasser und gegebenenfalls weiteren Zusätzen wie ätherischen Ölen oder Pflanzenextrakte befüllt. Über spezielle Mund- oder Nasenstücke werden die Dämpfe gezielt nur zum Mund und der Nase hingeleitet, sodass sie die Schleimhäute im oberen Atemtrakt befeuchten können. Zudem kann aus Dampfinhalatoren nicht so leicht heißes Wasser auslaufen. Zur Inhalation von bestimmten Arzneimitteln sind Dampfinhalatoren als auch Dampfbäder nicht geeignet.
Dem heißen Wasser kann beispielsweise Kamille als Tee oder Extrakt zugesetzt werden. Diese hat eine entzündungshemmende Wirkung. Ätherische Öle, z. B. Eukalyptus oder Fichtennadeln, helfen, zähen Schleim aus den oberen Atemwegen zu lösen. Allerdings sollten Asthmatiker und Allergiker beim Zusatz von ätherischen Ölen Vorsicht walten lassen, da bestimmte Bestandteile der Öle allergische Reaktionen hervorrufen können und bei Kindern oder Säuglingen zur Atemnot führen können.
Nachteil der Dampfbäder und -inhalatoren ist, dass nur die Nasenschleimhaut, aber nicht die Bronchien erreicht werden. Denn die Tröpfchen sind nicht fein genug, um bis in die Lunge zu gelangen. Hier bieten sich Vernebler wie der Ultraschallvernebler oder der Düsenvernebler an. Diese erzeugen aus einer 0,9 prozentigen Kochsalzlösung einen feinen Flüssigkeitsnebel, der anschließend eingeatmet wird. Bei akuten Atemwegsinfektionen eignen sich besonders 2-Milliliter-Einzeldosen-Ampullen mit Kochsalzlösung, da die Betroffenen eher selten inhalieren müssen. Angebrochene, unkonservierte Ampullen dürfen nur maximal 24 Stunden verwendet werden. Im Gegensatz zu Dampfbäder und –inhalatoren können bei einem Vernebler auch verschiedene Medikamente in verschiedenen Konzentrationen in die Inhalationslösung gemischt werden.
Bei der Anwendung sind folgende Punkte zu beachten:
Das verwendete Gerät sollte nach dem Inhalieren ausgespült und getrocknet werden, da einige Bakterien zur Vermehrung eine feuchte Umgebung benötigen. Werden die Inhalationslösungen mit Mikroben wie beispielsweise Bakterien verunreinigt, werden diese potenziellen Krankheitserreger mit dem Flüssigkeitsnebel eingeatmet und gelangen so in die Lunge. Die Folge können Bronchialinfekte sein.
Bei einer Erkältung sollte man zwei- bis dreimal am Tag etwa fünf bis zehn Minuten inhalieren, egal ob mit Dampfbad, Dampfinhalator oder Vernebler. Wichtig ist, langsam zu Atmen. Der Betroffene sollte ruhig und tief ein- sowie genauso ruhig ausatmen. Tritt Schwindel auf, kann es sein, dass man zu schnell oder zu tief eingeatmet hat. Muss man während des Inhalierens mit ätherischen Ölen Husten oder treten Schwindelgefühle auf, sollte man besser abbrechen. Husten, der beim Inhalieren ohne ätherische Öle auftritt, kann auch durch zu heißes Wasser verursacht werden. In diesem Fall kann man etwas kaltes Wasser zu der Inhalationsflüssigkeit geben oder einfach etwas warten. Klingen die Krankheitssymptome nicht von selbst ab, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Quelle: COPD und Asthma 4/2015