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Alpha-1-Antitrypsin-Mangel

Der Begriff Alpha-1-Antitrypsin-Mangel bezeichnet eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung. Ein Alpha-1-Antitrypsin-Mangel kann sich schädigend auf Lunge und Leber auswirken.

Alpha-1-antitrypsin Mangel
© iStock - peterschreiber.media

Langzeit-Sauerstofftherapie

Eine Langzeit-Sauerstofftherapie, auch LTOT oder LOT (englisch: Long Term Oxygen Therapy) genannt, kommt bei Menschen infrage, die trotz medikamentöser Therapie an einem chronischen Sauerstoffmangel im Blut leiden, wodurch Organe und Körperzellen nicht mehr ausreichend versorgt werden können. Mediziner sprechen von einer chronischen Hypoxämie.

Typische Beschwerden eines Sauerstoffmangels sind:

  • Atemnot bei körperlicher Belastung (z. B. Treppensteigen), beim Sprechen und in Ruhe
  • Leistungsabfall
  • Konzentrationsschwäche
  • Schlaflosigkeit
  • Depressionen
  • Ursachen

    Ein Sauerstoffmangel kann verschiedene Gründe haben, z. B. Lungenerkrankungen wie COPD, Emphysem und Alpha-1-Antitrypsinmangel, Lungenfibrose, Lungenembolien oder Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) sowie bestimmte Herzfehler oder Lähmungen der Atemmuskulatur.

    Analyse

    Bei der Testung werden mehrere Blutgasanalysen – auch unter Belastung und in der Nacht – gemacht. Dazu wird Betroffenen But aus dem Ohrläppchen oder aus einer Arterie z. B. aus dem Unterarm entnommen. Liegt der Sauerstoffpartialdruck mehrfach in einem kritischen Bereich unter 55 mmHg und werden diese Werte durch die Zufuhr von Sauerstoff gebessert, ist eine Langzeit-Sauerstofftherapie sinnvoll. Mithilfe eines Pulsoximeters wird die Sauerstoffsättigung gemessen. Dieses Gerät wird für die Messung an einen Finger gesteckt.

    Sauerstofftherapie effektiv anwenden

    Nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie sollte die Langzeit-Sauerstofftherapie mindestens 16 Stunden, besser 24 Stunden am Tag durchgeführt werden, damit diese sinnvoll und effektiv ist. Dafür ist die Mitarbeit von Betroffenen unerlässlich. Denn viele Betroffene verstecken ihre Langzeit-Sauerstofftherapie daheim: Sie nehmen beispielsweise während der acht Stunden im Schlaf Sauerstoff zu sich. Weitere vier Stunden folgen jeweils morgens und abends sitzend z. B. beim Lesen. So lassen sich die geforderten 16 Stunden scheinbar leicht erreichen. Aber der Körper kann den Sauerstoff nicht speichern und bei Belastung, wie z. B. spazieren gehen, Treppen steigen etc., fehlt dieser dann. Wenden Betroffene die Langzeit-Sauerstofftherapie jedoch bei körperlicher Belastung an, werden die Organe besser mit dem lebenswichtigen Element versorgt und sie sind leistungsfähiger.

    Sauerstoff erhöht Lebensqualität

    Eine Langzeit-Sauerstofftherapie ersetzt weder die Bewegungstherapie noch Medikamente. Sie kann weder die Grunderkrankung noch deren Krankheitszeichen wie Husten und Auswurf heilen oder bessern. Aber sie steigert die Mobilität und unterstützt Betroffene dabei, ihre alltäglichen Belastungen zu bewältigen. Die Lebensqualität sowie die geistige Leistungsfähigkeit nehmen zu und die rechte Herzhälfte wird entlastet.

    Nebenwirkungen der Langzeitbehandlung

    Bei korrekter Anwendung treten selten Nebenwirkungen auf. Allerdings können, besonders bei höheren Sauerstoffflussraten, die Nasenschleimhäute austrocknen. Dem lässt sich durch das Vorschalten eines Atemluftbefeuchters und zusätzlicher Pflege der Schleimhäute mit einer Nasensalbe entgegenwirken. Patienten, die einen Atemluftbefeuchter verwenden, müssen auf ausreichende Hygiene achten, da sich Bakterien und Pilze ansiedeln können, die wiederum Atemwegsinfektionen hervorrufen können.

    Vorsicht bei Feuer

    Sauerstoff kann Feuer jeglicher Art anfachen und sollte daher von offenen Flammen ferngehalten werden. Denn diese können lebensgefährlich sowohl für Betroffene als auch die Umgebung sein. Es passieren immer wieder Unfälle mit lebensgefährlichen Verbrennungen in Gesicht und Atemwegen. Grund hierfür ist häufig, dass Patienten während der Langzeit-Sauerstofftherapie geraucht haben oder eine Kerze anzünden bzw. ausblasen wollten.

    Quelle: COPD und Asthma 2/2019

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