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Magen-Darm-Grippe

Eine Magen-Darm-Grippe beschreibt medizinisch betrachtet eine Schleimhautentzündung des Magens (Gastritis) und des Dünndarms (Enteritis). In seltenen Fällen ist auch der Dickdarm mitbetroffen.

Magen-Darm-Grippe
© iStock - RealPeopleGroup

Entstehung einer Magen-Darm-Grippe

In den meisten Fällen wird eine Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) durch eine Infektionskrankheit ausgelöst. Neben diesen können aber auch physikalische Ursachen und Toxine die Entstehung einer Magen-Darm-Grippe bewirken.

Infektion mit Bakterien und Viren

Als auslösende Viren einer Magen-Darm-Grippe kommen verschiedene Vertreter infrage, wobei in Deutschland in den meisten Fällen eine Infektion mit Novoviren die Ursache für die Entstehung ist. Aber auch Coronaviren, Rotaviren, Astroviren und Adenoviren können die typischen Symptome einer Magen-Darm-Grippe auslösen. Zudem können Einzeller wie Lamblien oder Amöben zur Entstehung eine Magen-Darm-Grippe beitragen, ebenso die Bakterienarten der Shigellen, Salmonellen und Yersinien. Vibrio cholerae und Clostridium difficile sind zwei weitere Vertreter der Bakterien, die zu den potenziellen Auslösern einer Magen-Darm-Grippe zählen.

Auch wenn Novoviren insgesamt die am häufigsten auftretenden Erreger einer Magen-Darm-Grippe sind, so gilt diese Feststellung in erster Linie für Erwachsene. Bei ihnen sind in rund der Hälfte der Fälle Novoviren für die Entstehung einer Magen-Darm-Grippe verantwortlich. Kinder sind hingegen am häufigsten von Rotaviren betroffen, die Novoviren rangieren bei ihnen auf Platz zwei. Eine durch Novoviren ausgelöste Magen-Darm-Grippe kann das ganze Jahr auftreten, eine Häufung wird für die Monate Oktober bis März verzeichnet.

Kommt es zu einer Infektion mit Bakterien oder Viren, so verteilen sich die Erreger in der Regel im gesamten Verdauungstrakt. Angegriffen werden von ihnen die Schleimhäute, die diesen innen auskleiden. Als Reaktion auf die eindringenden Erreger wird eine Entzündungsreaktion ausgelöst, die meist mit Erbrechen und Durchfall einhergeht, eine Magen-Darm-Grippe. All diese körperlichen Symptome haben das Ziel, die Bakterien oder Viren möglichst schnell wieder aus dem Körper zu eliminieren. Auch eine Erhöhung der Körpertemperatur, das Fieber, dient diesem Zweck.

Toxine und physikalische Ursachen einer Magen-Darm-Grippe

Neben einer Infektion können es auch Toxine oder physikalische Ursachen zur Entstehung einer Magen-Darm-Grippe beitragen. Eine Magen-Darm-Grippe aufgrund von Toxinen entsteht zum Beispiel, wenn sich Bakteriengift in verdorbenen Nahrungsmitteln anreichert, schließlich durch den Konsum der Speise in den Magen-Darm-Trakt gelangt und dort mit der Schleimhaut in Kontakt kommt. Auch auf ein solches Bakteriengift reagiert der Körper mit der Entstehung einer Magen-Darm-Grippe, z. B. bei Kontakt mit einem Toxin bestimmter Staphylokokken.

Medikamente und andere Toxine können ebenfalls für die Entstehung einer Magen-Darm-Grippe sorgen. Zu den Medikamenten zählen zum Beispiel Zytostatika, die in der Krebsbehandlung im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt werden. Sie sorgen dafür, dass Zellen in ihrem Zellzyklus angehalten werden und sich nicht mehr teilen können. Betroffen sind die Gewebe, deren Zellen sich häufig selbst erneuern müssen. Dazu zählt unter anderem die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes.

Zu den physikalischen Ursachen für die Entstehung einer Magen-Darm-Grippe zählen Röntgenstrahlen und radioaktive Strahlen. Eine Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) kann auch als Folge einer Bestrahlung im Rahmen einer Krebstherapie auftreten.

Hygiene

Die Ursache einer Magen-Darm-Grippe ist im Falle einer Infektion mit Viren oder Bakterien meist in einer mangelnden Hygiene begründet. Die Übertragung einer Magen-Darm-Grippe geschieht durch eine fäkale Schmierinfektion, also einen Kontakt mit den Ausscheidungen, bei der Erreger haften bleiben und über Kontakt auf andere Individuen übertragen werden können. Die Erreger gelangen dann weiter über einen oralen Kontakt in den Magen-Darm-Trakt. Man spricht von einer fäkal-oralen Übertragung. Grund ist oftmals eine unzureichende Reinigung der Hände.

Aufgrund des Übertragungsweges sind die Erreger einer Magen-Darm-Grippe insbesondere an solchen Orten anzutreffen, an denen sich viele verschiedene Menschen befinden. Dies ist zum Beispiel in Hotels, Feriensiedlungen oder Behörden der Fall. Lediglich Novoviren sind so infektiös, dass beim schwallartigen Erbrechen der Infizierten kleine erregerhaltige Tröpfchen in die Luft gelangen können, die von anderen Personen dann aufgenommen werden. Man spricht in einem solchen Fall von einer Tröpfcheninfektion.

In tropischen und subtropischen Ländern ist zudem eine Ansteckung über kontaminierte Nahrungsmittel wie Fisch und Meeresfrüchte, aber auch über verunreinigtes Wasser häufig. Die Amöbenruhr, eine durch den Parasiten Entamoeba histolytica verursachte Durchfallerkrankung, wird beispielsweise durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen.

Inkubationszeit und Übertragbarkeit

Die Inkubationszeit, also die Zeit, die zwischen der Infektion mit einem Erreger und dem Auftreten der ersten Symptome vergeht, beträgt in der Regel bei einer Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) vier bis 48 Stunden. Für Novoviren ist bekannt, dass an einer Magen-Darm-Grippe erkrankte Menschen so lange ansteckend sind, wie bei ihnen selbst Krankheitssymptome auftreten und dieser Zustand meist noch 48 Stunden bestehen bleibt, nachdem die Beschwerden abgeklungen sind. In vielen Fällen ist aber auch eine deutlich spätere Ansteckung möglich, da Novoviren bis zu Wochen nach dem Verschwinden der Symptome ausgeschieden werden können.

Lydia Köper

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