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Magen-Darm-Erkrankungen

Die Liste der Magen-Darm-Erkrankungen ist lang. Ihre Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten sind ganz unterschiedlich.

Magen-Darm-Erkrankungen
© iStock - sefa ozel

Pro- und Präbiotika

Der Darm, insbesondere der Dickdarm, ist von Billionen Bakterien besiedelt. Diese Bakterien, auch Mikroorganismen genannt, bilden die Darmflora. Eine gesunde Darmflora ist wichtig für eine geregelte Verdauung. Sie verwertet Nahrungsbestandteile, hat aber auch Einfluss auf das Immunsystem. Ob eine gestörte Darmflora bestimmte Erkrankungen auslöst, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Eine Fehlbesiedelung kann gesundheitliche Beschwerden hervorrufen.

Pro- und Präbiotika können sich positiv auf die Darmflora auswirken. Probiotika sind lebensfähige Mikroorganismen, wie z. B. Milchsäurebakterien und Hefen. Präbiotika hingegen sind nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile, die das Wachstum von Bakterien und die Aktivität des Dickdarms fördern. Zu den Präbiotika zählen z. B. Ballaststoffe wie Inulin und Oligofruktose. Eine Kombination aus beiden Stoffen nennt man Symbiotika.

Probiotika

Bestimmte Mikroorganismen sind widerstandsfähig gegen Verdauungssäfte. Diese erreichen in größerer Anzahl den Dickdarm und verbleiben dort einige Tage. Meist werden Milchsäurebakterien und Bifidobakterien eingesetzt. Durch die Erhöhung von „guten“ Bakterien haben Krankheitserreger weniger Möglichkeiten, sich im Darm auszubreiten.

Bei übermäßigem Gebrauch können Fehlbesiedelungen entstehen, die z. B. Blähungen hervorrufen können. Laut Verbraucherzentrale Niedersachsen konnten Studien zeigen, dass Probiotika bei regelmäßigem Verzehr die Dauer von Erkältungen verkürzen und deren Symptome lindern, jedoch nicht verhindern konnten.

Probiotika kommen natürlicherweise in Lebensmitteln wie Naturjoghurt, Kefir, Buttermilch, Sauerkraut, Roter Bete sowie milchsauren Getränken aus biologischen Vollkorngetreiden vor. Sie werden aber auch Lebensmitteln, wie Joghurts, Getränken, Brot- und Backwaren, probiotischem Käse und Brotaufstrich, zugesetzt.

Präbiotika

Mit Präbiotika lässt sich das Wachstum von Probiotika steigern. Sie dienen vor allem Bifidobakterien als Nahrung. Dadurch können sich krankmachende Bakterienstämme wie Clostridien und E. coli schwieriger im Darm ausbreiten. Zudem wird die Verdauung verbessert: Stuhlgewicht und Häufigkeit des Stuhlgangs nehmen zu, wodurch Darmträgheit und Verstopfungen vorgebeugt werden. Präbiotika tragen zusätzlich dazu bei, die Aufnahme und Verwertung von Kalzium zu verbessern, die wichtig für die Knochendichte sind.

Natürlich Quellen von Präbiotika sind u. a. Getreide, Spargel, Chicorée, Topinambur, Zwiebeln, Knoblauch und Bananen. Sie können aber auch Backwaren, Milcherzeugnissen, Fruchtsäften, Wurstwaren und Müsli zugesetzt sein. Um einen positiven Effekt auf die Darmflora zu erzielen, müssen mindestens 5 g Präbiotika pro Tag verzehrt werden. Zu hoch dosiert können Blähungen und Durchfall auftreten. Ein gesunder Mensch verträgt in der Regel bis zu 30 g pro Tag. Menschen mit empfindlichem Darm vertragen häufig weniger als 10 g.

Quelle: Magen, Darm und Co. 1/2020

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