Die Liste der Magen-Darm-Erkrankungen ist lang. Ihre Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten sind ganz unterschiedlich.
Bereits Hippokrates sagte: „Der gesunde Darm ist die Wurzel aller Gesundheit“. Wer sich vollwertig ernährt und ausreichend trinkt, der kann seine Gesundheit fördern und sein Wohlbefinden steigern. Ein gesunder Darm ist weniger anfällig für Krankheitserreger und stärkt die Abwehrkräfte. Ein paar einfache Tipps helfen dabei.
Ballaststoffe dienen den wertvollen Mikroorganismen im Darm als wichtige Nahrungsquelle und halten dadurch ein günstiges Bakteriengleichgewicht im Darm. Faserstoffe aus pflanzlicher Kost quellen im Darm, wodurch das Stuhlvolumen erhöht wird. Dadurch verbleibt der Stuhl kürzer im Darm und Verstopfungen wird vorgebeugt. Zusätzlich haben krebserregende und Giftstoffe weniger Kontakt mit der Darmwand. Ballaststoffe sind in Obst, Gemüse und Vollkornprodukten enthalten (siehe unten). Aber auch Nüssen, Kleie sowie Sesam, Sonnenblumenkerne, Lein- oder Flohsamen sind ballaststoffreich. Wichtig ist genügend zu trinken.
Täglich sollten drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst auf dem Speiseplan stehen. Gemüse und Obst versorgen den Körper mit Nährstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen und tragen zur Sättigung bei. Sie senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu den ballaststoffreichen Gemüse- und Obstsorten gehören u. a. Blumenkohl, Sellerie, Kürbis, Paprika, Möhren, Äpfel, Heidelbeeren und Pflaumen.
Ballaststoffreiche Vollkornprodukte wie Vollkornbrote, Vollkornreis und -nudeln sind ballaststoffarmen Produkten wie Weißbrot, poliertem Reis oder herkömmlichen Nudeln vorzuziehen. Lebensmittel aus Vollkorn sättigen länger und enthalten mehr Nährstoffe. Sie senken zudem das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Fette, die den Darm schonen, sind ungesättigte Fettsäuren, wie Oliven-, Distel- oder Rapsöl. Tierische Fette sollte man meiden. Eine Ausnahme sind Omega-3-Fettsäuren, die beispielsweise in Fisch vorkommen. Diese schützen den Darm, indem sie u. a. entzündlichen Prozessen entgegenwirken.
Probiotika sind Lebensmittel, die lebendige Milchsäurebakterien und Hefen enthalten. Dies sind z. B. Joghurt, Buttermilch, Kefir und Sauerkraut. Diese Bakterienstämme und der saure pH-Wert sollen das Wachstum krankmachender Keime im Darm verhindern. Probiotika können Durchfall und Durchfallerkrankungen vorbeugen.
Eine Trinkmenge von mindestens 1,5 l pro Tag wird empfohlen. Am besten trinkt man Wasser oder ungesüßte Tees. Zuckerhaltige und alkoholische Getränke sind nicht empfehlenswert. Der Darm braucht genügend Flüssigkeit, um richtig arbeiten zu können. Zu wenig Flüssigkeit kann Verstopfungen begünstigen.
Wer achtsam isst und sich Zeit nimmt, fördert den Genuss und das Sättigungsgefühl tritt schneller ein. Hastiges Essen, unter Zeitdruck oder im Stehen essen können zu Magen- und Darmbeschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Verstopfungen oder Durchfall führen.
Täglich mindestens eine halbe Stunde Bewegung ist nicht nur gut um sein Gewicht zu regulieren, auch der Darm profitiert. Die Aktivität des Magen-Darm-Trakts wird gesteigert und die Organe werden besser durchblutet. Dadurch kann z. B. Verstopfungen vorgebeugt werden.
Chronische Bauchschmerzen, Unwohlsein, Blähungen, Verstopfungen und Durchfall können durch Stress und seelische Belastung begünstigt werden. Hilfreich sind Entspannungsverfahren wie Meditation, autogenes Training oder Qigong.
Zu den Inhaltsstoffen der Pflanze gehören die reichlich enthaltenen Schleimstoffe und Ballaststoffe. Die Ballaststoffe sorgen dafür, dass Flohsamenschalen das bis zu 50-fache ihres eigenen Gewichts an Wasser aufnehmen können. Die Schleimstoffe sorgen dafür, dass alles sich im Verdauungstrakt befindliche hindurchgleiten kann.
Dadurch sind sie vielseitig einsetzbar. Sie können als Quellmittel zur Verdauungsförderung eingesetzt werden, um Verstopfungen vorzubeugen. Bei Durchfall quellen sie im Darm auf und binden überschüssige Flüssigkeit, wodurch der Stuhl wieder formbar und der Darminhalt verdickt wird.
Quelle: Magen, Darm und Co. Ausgabe 1/2019