Wichtig ist es, die Pflege und Reinigung der Haut auf den sogenannten Hauttyp auszurichten. Es gibt spezielle Produkte beispielsweise für trockene, sensible, fettige, junge oder ältere Haut, die die jeweilige Komponenten hinzufügen oder regulieren.
Trockene Haut ist dadurch gekennzeichnet, dass sie im Regelfall zu wenig Fett und Feuchtigkeit hat. Darüber hinaus kann sie rissig, schuppig und rau sein und jucken. Deswegen ist es wichtig, dass Betroffene von trockener Haut sowohl die Pflege als auch die Reinigung der Haut richtig gestalten.
„Wenn man bereits weiß, dass man eine trockene Haut hat, sollte man auf eine milde Hautreinigung achten. D. h., man sollte so wenig wie möglich Wasser an die Haut lassen und Produkte mit milden Tensiden verwenden“, sagt Dr. Joachim Kresken, Köln. Darüber hinaus sollten die verwendeten Hautreinigungsmittel eine nachweislich geringe Reizwirkung haben. Wasser gilt als Feind trockener Haut, weil durch Wasser die wasserlöslichen Feuchthaltesubstanzen aus der Haut herausgelöst werden können. Je häufiger die Haut also mit Wasser in Kontakt ist, desto größer ist die Gefahr, dass diese Substanzen aus der Haut entfernt werden. „Bei trockener Gesichtshaut ist es oft sinnvoller, anstatt einer Waschlotion, die mit Wasser auf die Haut aufgetragen wird, eine Reinigungsmilch zu verwenden, soweit diese nicht mit viel Wasser wieder abgespült werden muss“, erklärt Dr. Kresken. Zusätzlich sollte bei der Hautpflege darauf geachtet werden, dass die Produkte dafür sorgen, dass das Wasser, das noch in der Haut ist, auch in der Haut gehalten wird. Bei Menschen mit trockener Haut ist das Phänomen des transepidermalen Wasserverlustes (unbemerkte Wasserabgabe) deutlich ausgeprägter als bei Menschen mit normaler Haut.
„Wenn die epidermalen Lipide nicht ausreichend vorhanden sind, was oft bei trockener Haut zutrifft, ist der transepidermale Wasserverlust erhöht. Sobald zusätzlich auch noch eine stark wasserhaltige Lotion zur Hautpflege aufgetragen wird, verstärkt sich der transepidermale Wasserverlust zusätzlich und die Haut trocknet weiter aus“, sagt Dr. Kresken. Um dem entgegenzuwirken, müssen die bei trockener Haut empfehlenswerten Pflegeprodukte so konzipiert sein, dass sie möglichst nur teilweise Wasserdampf durchlässig sind. Das erreicht man am ehesten durch Produkte mit hohem Fettanteil. „Dafür bieten sich z. B. Wasser-in-Öl-Emulsionen an. Solche Mittel brauchen zwar länger, um in die Haut einzuziehen, halten dafür aber auch die Feuchtigkeit länger in der Haut, vermindern also den transepidermalen Wasserverlust und wirken der trockenen Haut entgegen“, sagt Dr. Kresken.
Kurzzeitiges Duschen ist bei trockener Haut günstiger als langes Sitzen in der Badewanne. Auch die Duschtemperatur sollte möglichst nicht zu hoch sein. Je höher die Wassertemperatur ist, desto größer ist die Gefahr der Hautaustrocknung. „Für die Reinigung der Haut kann man anstatt Duschgels, Duschöle verwenden. Duschöle haben einen sehr hohen Fettanteil, anders als klassische Hautreinigungsmittel. Sie vermindern das Risiko, dass beim Duschen Teile der feuchtigkeitsbindenden Substanzen aus der Haut herausgelöst werden“, erläutert Dr. Kresken.
Trockene Haut kann durch Veranlagung entstehen oder im Laufe der Zeit durch berufliche Faktoren, wie häufiger Kontakt mit Wasser, entstehen. Menschen mit einer Veranlagung zu Neurodermitis haben i. d. R. auch eine Neigung zu trockener Haut. „Die Veranlagung bedeutet aber noch nicht, dass die Erkrankung zum Ausbruch kommt. Durch geeignete Hautpflegemaßnahmen kann der Hautzustand gut unter Kontrolle gehalten werden, damit es erst gar nicht zur Entwicklung einer atopischen Dermatitis kommt“, sagt Dr. Kresken.
Trockene Haut kann im Laufe der Zeit auch erworben werden durch übermäßige Belastung der Haut, im beruflichen Alltag. Davon betroffen sind z. B. Arzthelferinnen, Ärzte, Krankenschwestern oder Automechaniker und Handwerker, die oft stark verschmutzte Hände haben. Das häufige Reinigen der Hände trägt dann dazu bei, dass man eine trockene Haut entwickelt. „Sobald man weiß, dass man eine trockene Haut hat, sollte die Haut mild gereinigt und regelmäßig gepflegt werden. Auch bei Kindern, die eine Veranlagung zu Neurodermitis haben, ist es wichtig, schon frühzeitig mit einer geeigneten Hautpflege zu beginnen. Dadurch lässt sich dem Ausbrechen der Neurodermitis vorbeugen“, so Dr. Kresken. Vorbeugen lässt sich trockene Haut auch dadurch, dass man bei Reinigungsarbeiten im Haushalt entweder Handschuhe trägt oder wasserabweisende Hautschutzmittel verwendet, damit die Haut durch den permanenten Wasserkontakt nicht weiter an feuchtigkeitsbindenden Substanzen verliert.
Quelle: Patient und Haut