Eine Schimmelpilzallergie äußert sich durch verschiedene Beschwerden, die durch das Einatmen von Schimmelpilzsporen hervorgerufen werden. Zu den Symptomen einer Schimmelpilzallergie gehören unter anderem Niesanfälle, Fließschnupfen, Husten und Asthma.
Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf den Kontakt mit bestimmten körperfremden Substanzen. Überschießend deshalb, weil das Immunsystem dabei auf Stoffe überreagiert, die eigentlich ungefährlich sind.
In ihrer Ausprägung und Intensität können allergische Reaktionen bei einer Schimmelpilzallergie unterschiedlich sein. Während der eine unter einer laufenden Nase und tränenden Augen leidet, erfahren andere von Schimmelpilzallergie Betroffene unter Umständen heftige Atembeschwerden. In seltenen Fällen kann es zu einem Kreislaufzusammenbruch und Herzstillstand kommen.
Im Gegensatz zu einer Pollen-, Tierhaar- oder Hausstaubmilbenallergie ist die Diagnose einer Schimmelpilzallergie in der Regel schwer zu stellen. Das liegt zum einen daran, dass es für Betroffene von Schimmelpilzallergie keine Informationen über die Sporenbelastung der Luft gibt, wie es sie bei Pollen gibt. Oft sind auch die Spezifität und die Sensitivität der Testpräparate, die auf eine Schimmelpilzallergie untersuchen, eher unbefriedigend. Herstellungsbedingt sind oft überwiegend Myzelien in den Präparaten anstelle der die Schimmelpilzallergie auslösenden Sporen.
Der Facharzt (Allergologe) erfragt zunächst in einem persönlichen Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) die genauen Symptome und schätzt anhand verschiedener Fragen das Allergierisiko des Patienten ein. Dazu sind Informationen über die Diagnose von Allergien, auch im familiären Umfeld, nötig. Manche Ärzte nutzen darüber hinaus für die Diagnose einen speziellen Fragebogen oder lassen ihre Patienten ein Allergie-Tagebuch führen.
Anschließend können verschiedene Tests weiteren Aufschluss über die mögliche Allergie geben. Je nach dem gewählten Testverfahren wird eine Probe des möglichen Allergens auf die Haut gebracht und diese entweder eingeritzt oder eingespritzt. Bilden sich an der entsprechenden Stelle Pusteln oder Quaddeln, liegt in der Regel eine Allergie vor. Ungeeignet für die Diagnose von Allergien sind derartige Hauttests, wenn die Betroffenen Antihistaminika oder Kortikosteroide einnehmen.
Weitere mögliche Verfahren der Diagnose sind Labortests (Blutuntersuchungen). Bei diesen Verfahren wird eine Blutprobe auf eine spezifische Sensibilisierung oder Allergieneigung untersucht.
Die vierte Säule der Diagnose ist die Nachanamnese, unter Umständen in Kombination mit Provokationstests. Dieser letzte Schritt ist notwendig, um eine eindeutige Diagnose zu treffen und die richtigen Therapieschritte einzuleiten. Wenn die Nachanamnese keine eindeutige Aussage zulässt, werden Haut- oder Bluttests direkt am betroffenen Organ vorgenommen (Provokationstests).
Die Testung auf eine Schimmelpilzallergie gestaltet sich häufig schwierig, da es zahlreiche verschiedene Schimmelpilze gibt, deren Erbgut sich zudem rasch verändert. Daher kann nicht immer genau gesagt werden, welche Schimmelpilzart oder -arten die Allergie hervorrufen.
Es ist nicht leicht, die Allergene zu identifizieren, die eine Schimmelpilzallergie auslösen. In der Regel sind mehrere Tests nötig, um die Allergene, die eine Schimmelpilzallergie auslösen, zu identifizieren. Zur Diagnose einer Schimmelpilzallergie befragt der Arzt zunächst den Patienten, wann und wo die Beschwerden der möglichen Schimmelpilzallergie auftreten. Da einige Sporen nur saisonal auftreten, können so von vorneherein bestimmte Allergene ausgeschlossen werden.
Hat der Arzt nach dem persönlichen Gespräch den Verdacht auf die Diagnose einer Schimmelpilzallergie, erfolgt meist ein erster Test, der sogenannte Prick-Test. Bei diesem Test zur Diagnose einer Schimmelpilzallergie werden Proben verschiedener potenzieller Allergene auf die Haut aufgebracht und mit einer feinen Nadel eingestochen. Pusteln und Quaddeln an der entsprechenden Stelle weisen dann auf eine Allergie hin.
Ein Bluttest (RAST-Test) kann durch einen Antikörpernachweis die Diagnose einer Schimmelpilzallergie bestätigen. Zuletzt kann der Arzt einen Provokationstest machen, bei dem er auf die Schimmelpilzallergie auslösenden Schimmelpilzallergene testet, die beim Prick-Test eine Reaktion hervorgerufen haben. Im Falle einer Schimmelpilzallergie findet abschließend zur Diagnose einer Schimmelpilzallergie ein nasaler Provokationstest statt. Dieser sollte nur unter Aufsicht des Arztes stattfinden, da er eine starke allergische Reaktion auslösen kann.
Zusätzlich zu den Untersuchungen zur Diagnose, ob eine Schimmelpilzallergie vorliegt, kann es ratsam sein, sogenannte Pilzfangplatten in der Wohnung anzubringen und die Pflanzenerde auf Schimmelpilze zu untersuchen. So kann gezielt nach den Schimmelpilzen gesucht werden, denen der von Schimmelpilzallergie Betroffene zu Hause ausgesetzt ist.
Eine Untersuchung auf eine mögliche Schimmelpilzallergie kann auch dann sinnvoll sein, wenn die Symptome zunächst auf Heuschnupfen hindeuten. Auch bei einer Schimmelpilzallergie kann es zu den typischen Symptomen des Heuschnupfens kommen. Bei Niesreiz, Fließschnupfen und gereizten Schleimhäuten kann eine Schimmelpilzallergie der Auslöser sein. Wird eine Schimmelpilzallergie nicht erkannt und behandelt, kann sie zu einer chronischen Erkrankung der Atemwege führen.
Quellen:
Andrea Fiedler-Boldt
allergikus 4/2018