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Schimmelpilzallergie

Eine Schimmelpilzallergie äußert sich durch verschiedene Beschwerden, die durch das Einatmen von Schimmelpilzsporen hervorgerufen werden. Zu den Symptomen einer Schimmelpilzallergie gehören unter anderem Niesanfälle, Fließschnupfen, Husten und Asthma.

Schimmelpilzallergie
© iStock - AndreyPopov

Therapie einer Schimmelpilzallergie

Meist bleibt eine Schimmelpilzallergie lebenslang bestehen. Von Schimmelpilzallergie Betroffene, die jedoch eine konsequente Therapie durchführen und den Kontakt mit dem allergieauslösenden Schimmelpilz meiden, können die von Schimmelpilzallergie ausgelösten Beschwerden minimieren oder sogar ganz ausschalten. Wird die Schimmelpilzallergie hingegen nicht behandelt, und ist der Patient dauerhaft Schimmelpilzen ausgesetzt, kann die Schimmelpilzallergie zu einer Asthma-Erkrankung führen. In sehr seltenen Fällen löst die Schimmelpilzallergie sogar einen anaphylaktischen Schock aus.

Hat der Allergologe die Diagnose einer Schimmelpilzallergie gestellt, kann er eine Therapie einleiten, die genau auf den an Schimmelpilzallergie erkrankten Patienten abgestimmt ist. Größten Erfolg verspricht das konsequente Vermeiden des Allergenkontakts. Kann die Quelle des Allergens innerhalb der Wohnung ausgemacht werden, sind ggf. umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig, um das Schimmelpilzvorkommen so weit zu reduzieren, dass es für die von Schimmelpilzallergie Betroffenen gesundheitlich unschädlich ist.

Zwar kann die eigentliche Ursache der Schimmelpilzallergie nicht medikamentös behandelt werden, doch können Antihistaminika und Glukokortikoide die Symptome einer Schimmelpilzallergie lindern. Kommt es bei Schimmelpilzallergie neben Augenjucken und Schnupfen auch zu Hautirritationen, können Pflegeprodukte mit Aloe vera oder Urea Abhilfe schaffen.

Bei Schimmelpilzallergie kann möglicherweise eine Hyposensibilisierung zur Therapie zu einem Behandlungserfolg führen, jedoch muss dazu das Allergen genau bekannt sein.

Allergenkarenz bei Schimmelpilzallergie

Allergische Reaktionen werden auch bei Schimmelpilzallergie durch den direkten Kontakt mit einem Allergen ausgelöst. Daher ist die beste Therapie eine Allergenkarenz, also das konsequente Vermeiden des Allergenkontaktes. Bei Lebensmittelallergien (zum Beispiel gegen Nussallergie) ist dies relativ einfach. Allergenen, die aerogen vermittelt werden, also mit der Luft eingeatmet werden (Pollen, Schimmelsporen), kann man hingegen kaum ausweichen. Soll eine Allergenkarenz zum Erfolg führen, ist es unerlässlich, dass alle allergieauslösenden Substanzen bekannt sind.

Um Schimmelpilze zu vermeiden, sollten Räume regelmäßig gründlich gelüftet werden, in denen eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Denn Pilze gedeihen am besten in einem feuchtwarmen Klima. Sichtbarer Schimmel sollte, z. B. im Bad, gründlich entfernt werden, Wände (z. B. im Keller), auf denen sich Schimmelpilze angesiedelt haben, müssen fachmännisch saniert werden. Möbel oder Teppiche, die Schimmelpilze beherbergen, sollten entsorgt werden. Das ist nicht nur im Interesse von Betroffenen, sondern auch in dem der gesunden Familienmitglieder, denn Schimmelpilze können weitere, teilweise schwere Erkrankungen auslösen. Da sich auch in Luftbefeuchtern häufig Schimmelpilze finden, haben diese in Haushalten von Betroffenen nichts zu suchen, Klimaanlagen müssen regelmäßig auf Schimmelbefall überprüft werden. Bei einer Schimmelpilzallergie sollten zudem Pflanzen aus den Räumen verbannt und Essensreste rasch entsorgt werden. Den Müll sollte Betroffene ebenfalls regelmäßig leeren. Gartenarbeit, auch Rasenmähen, empfiehlt sich für Menschen mit einer Schimmelpilzallergie nicht, da sich in der Gartenerde stets Schimmel und seine Sporen befinden.

Ist die Schimmelpilzallergie nahrungsmittelbedingt, kann ein spezieller Diätplan helfen, der diese Lebensmittel meidet, in denen sich Schimmelpilze befinden, u.a. Edel-Käse, Weine und andere Lebensmittel.

Sanierung in Wohnräumen aufgrund von Schimmelpilzallergie

Um den Kontakt mit den die Schimmelpilzallergie auslösenden Schimmelsporen zu vermeiden, sind häufig Sanierungsmaßnahmen in der Wohnung des von Schimmelpilzallergie Betroffenen notwendig. Feuchtstellen sollten fachmännisch saniert werden, um die Belastung durch den Schimmel einzudämmen. Schimmelpilze auf Oberflächen, zum Beispiel in Bad oder Küche, lassen sich ggf. mit einer Bürste und Essigkonzentrat oder Sodalauge entfernen. Je nach Größe des Schimmelbefalls sollte ein Fachmann zurate gezogen werden. Chemische Mittel zum Entfernen kleineren Schimmelbefalls sollten mit Vorsicht gesehen werden; zum einen hält ihre Wirkung nicht lange vor, zum anderen sind sie selbst häufig gesundheitsschädlich.

Wichtig – nicht nur bei einer diagnostizierten Schimmelpilzallergie, sondern auch vorbeugend – ist das richtige Lüften der Wohnung. Besonders während der Wintermonate sollte regelmäßig stoßgelüftet werden. Experten raten dazu, etwa dreimal am Tag für etwa fünf Minuten die Fenster weit zu öffnen, um die Luft in den Räumen „auszutauschen“. Dabei kann es hilfreich sein, eng an der Wand stehende Möbelstücke abzurücken.

Daneben gibt es noch die Möglichkeit, die Raumluft mit einem Luftreiniger von Schimmelpilzen, Sporen und anderen Allergenen weitgehend freizuhalten. Luftreiniger filtern Schimmelpilze sowie Pollen oder Hausstaub aus der Raumluft heraus.

Hyposensibilisierung bei Schimmelpilzallergie

Eine Hyposensibilisierung ist eine Möglichkeit der Therapie, die auf die Ursache einer Allergie zielt. Bei dieser Therapie wird den von Schimmelpilzallergie Betroffenen das entsprechende Allergen in immer höheren Dosen verabreicht, um den Körper an das Allergen zu gewöhnen. Diese Form der Therapie von Schimmelpilzallergie erfordert Geduld und Konsequenz, da sie sich über mehrere Jahre erstrecken kann.

Angeraten ist eine Hyposensibilisierung, wenn das Vermeiden des Allergenkontakts nur schwer möglich ist, zum Beispiel bei einer Pollen- oder Hausstaubmilbenallergie. Bei Schimmelpilzallergien findet diese Therapie eher selten Anwendung. Entscheidet sich der Arzt aufgrund der Intensität der Schimmelpilzallergie zu einer Hyposensibilisierung, muss zunächst das entsprechende Allergen genau identifiziert werden. Dieses wird dann in regelmäßigen Abständen unter die Haut gespritzt. Die zunächst geringe Menge wird schrittweise erhöht, um das Immunsystem an den Auslöser der Schimmelpilzallergie zu gewöhnen und zukünftige Überreaktionen zu vermeiden.

Umgang mit Nahrungsmitteln bei Schimmelpilzallergie

Wer an einer Schimmelpilzallergie leidet, sollte einige Dinge im Umgang mit Lebensmitteln beachten. So sollten von Schimmelpilzallergie Betroffene befallene Lebensmittel sofort – und in der Regel komplett – vernichten. Ein Wegschneiden der betroffenen Stellen reicht meist nicht aus, da die Sporen sich möglicherweise unsichtbar auf dem gesamten Produkt verbreitet haben können.

Obst und Gemüse sollten vor dem Verzehr geschält werden. Innerhalb wie außerhalb des Kühlschranks sollten Nahrungsmittel stets gut verpackt aufbewahrt werden. Darüber hinaus ist bei Schimmelpilzallergie auch die Hygiene im Kühlschrank wichtig. Er sollte regelmäßig gereinigt werden.

Aufenthalt im Freien bei Schimmelpilzallergie

Auch bezüglich des Aufenthalts im Freien gibt es für von bei Schimmelpilzallergie Betroffene einige Empfehlungen. Ähnlich wie bei Pollen haben bestimmte Pilzsporen spezielle Flugzeiten, über die Menschen, die an Schimmelpilzallergie leiden, sich informieren sollten. Während der Flugzeiten der allergieauslösenden Sporen sollten an bei Schimmelpilzallergie Erkrankte Aufenthalte im Freien auf ein Minimum reduzieren. Gartenarbeit, speziell Rasenmähen oder den Umgang mit Kompost, sollte nicht von Menschen mit Schimmelpilzallergie erledigt werden. Auch Nebel, leichter Regen und Abgase können die Beschwerden einer Schimmelpilzallergie verstärken und sollten, wenn möglich, gemieden werden.

Quellen:
Andrea Fiedler-Boldt
allergikus 4/2018

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