Leidet ein Mensch an Adipositas (auch Fettleibigkeit oder Fettsucht genannt), ist er aufgrund einer übermäßigen Vermehrung bzw. Bildung von Körperfett stark übergewichtig.
Übergewicht und Adipositas bei Kindern können mit Sportprogrammen und Ernährungsberatung langfristig bekämpft werden. Das ergab eine Langzeitstudie der Universität Heidelberg zwischen 2006 und 2010 mit 120 übergewichtigen Kindern, berichtet die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Die Studienteilnehmer nahmen über sechs Monate hinweg an einem Bewegungsförderungs- und Ernährungsprogramm teil und konnten so dauerhaft zu mehr Sport motiviert werden. Dabei gab es vier Programmvarianten zur Auswahl. Es wurden die Therapiebausteine Ernährungsberatung und Bewegungsförderung gemeinsam oder getrennt voneinander angeboten, um die unterschiedlichen Wirkungen auf die Entwicklung der übergewichtigen Kinder zu untersuchen. Vor Beginn und nach Ende der Interventionen wurde der Gesundheitsstatus der Kinder umfassend analysiert. Zudem nahmen die Kinder am Institut für Sport und Sportwissenschaft (ISSW) an motorischen, kognitiven und psychosozialen Tests teil.
„Wir haben nicht – wie das bei bloßen Kalorienverbrennungsprogrammen der Fall ist – auf kurzfristige Erfolge gesetzt“, betonte Ulrike Hegar vom Institut für Sport und Sportwissenschaft (ISSW). Vielmehr seien Kompetenzen vermittelt worden, „damit die Kinder mehr Erfolgserlebnisse und damit mehr Spaß am Sporttreiben haben und sich die Wahrscheinlichkeit eines langfristig bewegungsaktiven und gesundheitsfördernden Lebensstils erhöht“.
Die Auswertungen der motorischen Leistungstests zeigten deutliche Verbesserungen bei den Kindern, die an der Bewegungsförderung teilnahmen. Sie betreffen einerseits die koordinativ-motorische Leistungsfähigkeit und die motorische Intelligenz, andererseits die konditionelle Belastbarkeit der Kinder bei Ausdaueranforderungen. Auch bei den medizinischen Parametern zeigte sich ein Vorteil für die Kinder, die an dem Bewegungs- und Ernährungsprogramm teilnahmen: Sie nahmen nicht nur weniger zu, sondern wiesen auch bessere Werte bei der Vermessung der Arterienwanddicke per Ultraschall auf.
Quelle: Ratgeber Metabolisches Syndrom