Leidet ein Mensch an Adipositas (auch Fettleibigkeit oder Fettsucht genannt), ist er aufgrund einer übermäßigen Vermehrung bzw. Bildung von Körperfett stark übergewichtig.
Zu Adipositas kann es bereits im Kindes- und Jugendalter kommen. Erfolgt dann keine Behandlung, steigt das Risiko für diese Kinder, später am metabolischen Syndrom zu erkranken. Das metabolische Syndrom ist eine Kombination aus Adipositas, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und einem gestörten Zuckerstoffwechsel, der mit Diabetes Typ 2 einhergeht. Da diese Erkrankungen die Gefahr für weitere Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen begünstigen, ist es wichtig, Adipositas bereits im Kindesalter ernst zu nehmen. Doch Kinder mit Adipositas werden nicht ausreichend lange und umfassend genug behandelt, berichtet die Ärzte Zeitung.
Wird bei einem Kind Adipositas diagnostiziert, wird in der Regel eine Reha verordnet, in der die Kinder den richtigen Umgang mit Essen und Spaß an Bewegung erlernen sollen. In der Reha befinden sich die Kinder in einem geschützen Raum, in dem sie sich gemeinsam mit ebenfalls betroffenen Kindern den ganzen Tag auf die Kurse und Übungen konzentrieren können.
Doch nach der Rückkehr in den Alltag endet die Behandlung und die Kinder müssen selbstständig und ohne Hilfe das Erlernte weiter umsetzen. Das stellt für viele Kinder eine große Herausforderung dar. Zum einen sind hier die Eltern gefordert, die ihr Kind so gut es geht unterstützen sollten. Zum anderen sollten die Kinder auch nach der Reha weiter behandelt werden und Unterstützung beim Meistern des neuen Alltags erhalten. Die Adipositas-Patienten-Verlaufsdokumentation (APV) fand heraus, dass Kinder die größten Chancen einer dauerhaften Gewichtsabnahme haben, wenn sie bis zu vier Jahre in einem umfassenden ambulanten Adipositas-Programm betreut werden.
Dabei muss auch der heutige Alltag von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt werden. Viele Kinder schlafen und bewegen sich zu wenig aufgrund ihres intensiven Medienkonsums. Diese Aspekte müssen in der Behandlung angegangen werden, denn Bewegung und ausreichend Schlaf sind für eine Gewichtsabnahme unabdingbar.
Sabrina Tamoschus