Aufgrund eines in der Regel höheren Fettanteils und einer zumeist niedrigeren Muskelmasse sollten Frauen eine ballast- und nährstoffreiche Nahrung zu sich nehmen, die einen reduzierten Fett- beziehungsweise Energiegehalt aufweisen sollte.
Viele Ratschläge für eine gesunde Ernährung gelten für Frauen und Männer gleichermaßen. Zu ihnen gehören etwa die zehn von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung aufgestellten Regeln für vollwertiges Essen und Trinken:
Neben solchen für beide Geschlechter geltenden Regeln gibt es allerdings auch Unterschiede in der empfohlenen Ernährung. So benötigen Frauen im Allgemeinen aufgrund einer geringeren Muskelmasse weniger Kalorien pro Tag. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung verbrauchen Männer durchschnittlich 72,5 und Frauen 55,8 Kilokalorien pro Stunde. Das bedeutet – basierend auf Werten aus 2008 – auch: Frauen haben bei niedriger körperlicher Aktivität pro Tag einen um 500 Kilokalorien verringerten Kalorienbedarf als Männer. Umrechnung Kilokalorien in Joule: 100 Kilokalorien (kcal) = 419 Kilojoule (kJ).
Generell empfahl die Deutsche Gesellschaft für die Ernährung Frauen:
Männer und Frauen unterscheiden sich bei bestimmten Nährstoffen auch in der empfohlenen Tagesmenge. So liegt der tägliche Eisenbedarf laut Referenzwerttabelle der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für Frauen zwischen 19 und 51 Jahren bei 15 mg pro Tag, während für Männer in derselben Altersspanne zehn Milligramm empfohlen werden.
Frauen in besonderen Lebenssituationen: Bestimmte frauenspezifische Lebenssituationen wie Schwangerschaft, Stillzeit und die weiblichen Wechseljahre haben oftmals auch Einfluss auf die optimale Ernährung. So gilt etwa in der Schwangerschaft keineswegs der altbekannte Satz, die Schwangere müsse nun für zwei Personen essen. Der Energiebedarf steigt innerhalb der Schwangerschaft nämlich nur um etwa zehn Prozent. Wichtig ist vielmehr eine besonders nährstoffreiche Kost. Weiterführende Tipps dafür gibt etwa das Netzwerk Gesundinsleben.de des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Frauen essen laut Nationaler Verzehrsstudie II in der Regel weniger Fleisch und mehr Obst als Männer. Zugleich ist das Wissen über Ernährungs-Gütesiegel und spezielle Nahrungsmittel wie probiotische Joghurts bei ihnen über alle Altersstufen hinweg ausgeprägter als bei Männern. Das spricht dafür, dass sich Frauen durchschnittlich intensiver als Männer damit auseinandersetzen, was sie essen.
Grundsätzlich gilt bei allen hier gegebenen Informationen: Individuelle Werte etwa für den Kalorienverbrauch einer Frau können von hier genannten Werten abweichen. Sportlich sehr aktive Frauen können einen höheren Kalorienbedarf als sportlich eher inaktive Männer haben. Um die Ernährung auf die persönlichen Lebensumstände abzustimmen, empfiehlt sich eine Ernährungsberatung.
Die Adressen vieler Ernährungsberater findet man unter anderem auf einer Spezialseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (www.dge.de).
Ansgar Sadeghi