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Krise als Chance

Nach der Therapie sollten betroffene Patientinnen sich die Möglichkeit geben, sich zu entspannen und eigene Wünsche zu realisieren. Durch den Schock der Erkrankung bekommt ein gesunder Lebensstil häufig einen neuen Stellenwert.

Brustkreb Krise als Chance
© iStock - Ridofranz

Neuorientierung

Brustkrebs ist eine Krankheit, die Angst – oftmals auch Todesangst – macht. Gleichzeitig bietet sie die Chance für eine Neuorientierung. Denn ist der Brustkrebs überwunden, wird nicht nur Negatives, sondern auch viel Positives mit der heimtückischen Krankheit verbunden: Den Frauen dient der Brustkrebs dann häufig auch als Lernprozess. Sie erkennen in der schwersten Phase ihres Lebens ihre Stärken und haben den Wunsch diese neu entdeckten Stärken weiter auszubauen. Die Tatsache, dass sie den Brustkrebs erfolgreich bekämpft, die damit verbundenen Schmerzen, all die Nebenwirkungen sowie Strapazen überwunden haben, macht ihnen Mut und verleiht ihnen die Stärke, für den Alltag.

Haben sich beispielsweise Frauen zu Hause von Kindern oder dem Partner leicht aus der Ruhe bringen lassen, nehmen sie Streitigkeiten in der Familie nach der Erkrankung und der Neuorientierung nicht mehr so schwer. Angesichts der Kräfte aufzehrenden Brustkrebstherapie erscheinen ihnen die alltäglichen Probleme nahezu banal. Konflikte werden viel leichter gelöst und führen nicht mehr wie früher zu belastenden Familienkrisen. Sie lassen sich zudem nicht mehr so schnell stressen. Der Haushalt wird nicht mehr verbissen, sondern mit einer neuen Gelassenheit und Stärke erledigt. Sie nehmen sich zudem das Recht auf regelmäßige Auszeiten. Statt wie früher rund um die Uhr für die Familie selbstlos und aufopfernd da zu sein, haben sie erkannt, dass auch ihnen Pausen vom Alltag zustehen, damit sie sich regenerieren können. Das fördert sowohl ihr körperliches als auch ihr seelisches Wohlbefinden.

Auch das Bedürfnis nach beruflicher Karriere oder danach, im Beruf alles perfekt zu machen, all diese Ziele werden nach der Brustkrebserkrankung überdacht und verlieren häufig an Bedeutung. Betroffene, die sich vor der Krankheit über den Beruf definiert haben, sich nach Erfolg und Anerkennung gesehnt haben, erkennen für sich, dass nun andere Werte wichtig sind. Es geht ihnen nicht mehr um einen gut ausgehandelten Vertrag oder eine üppigen Prämie – für beides müssten sie viel Zeit und Überstunden investieren. Ihre kostbare Zeit wollen sie neben ihrem Beruf lieber mit der Familie oder Freunden verbringen. Das Beisammensein mit vertrauten Menschen ist ihnen wichtiger geworden.

Andere hingegen nutzen die Chance nach der Krise um sich beispielsweise selbstständig zu machen. Die Tätigkeit, die ihnen schon vor der Brustkrebsdiagnose zuwider war, wird nun durch eine ersetzt, die ihnen Freude bereitet. Der Brustkrebs dient ihnen dann als guter Anlass für die berufliche Neuorientierung.

Vor allem junge Brustkrebspatientinnen verspüren das Verlangen nach einer Neuorientierung. Sie wollen all das umzusetzen, was sie schon lange vorhatten: vielleicht eine Fernreise, einen Mal- oder Kochkurs. Sie nehmen sich, ihre Bedürfnisse und ihre Gesundheit wichtig. Das macht sie vielfach zu selbstbewussten und zufriedenen Frauen.

Maria Zaffarana

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