Zum einen kann eine Diät eine zeitlich limitierte Phase bezeichnen, in der durch unterschiedliche Maßnahmen das Körpergewicht reduziert wird. Zum anderen kann ‚Diät‘ aber auch eine dauerhafte Ernährungsumstellung bedeuten.
Viele Menschen, die gerne abnehmen möchten, versuchen es mit unterschiedlichen Diäten. Den meisten von ihnen ist der Begriff Jojo-Effekt sehr vertraut: Mittels Diät zehn Kilo abgespeckt – und einige Wochen bzw. Monate später ein Mehrgewicht von 15 Kilo. Die Verzweiflung ist groß, denn die meisten Menschen geben sich tatsächlich sehr viel Mühe, halten sich strikt an ihre Diät, treiben nebenher Sport und leisten Großartiges. In produktgestützten Diäten sehen viele Menschen ihre letzte Hoffnung.
Mit einer produktgestützten Diät sind Produkte gemeint, die eine Diät unterstützen sollen und diese Produkte können unterschiedlicher Art sein. Schon seit vielen Jahren sind beispielsweise Appetitzügler auf dem Markt erhältlich. Da es sich hierbei jedoch um Medikamente handelt, die unter Umständen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aufweisen könnten, sind die meisten Medikamente verschreibungspflichtig. Grundsätzlich sollten Appetitzügler über einen längeren Zeitraum auch nur unter ärztlicher Überwachung eingenommen werden. Auf dem Markt gibt es jedoch auch frei verkäufliche Appetitzügler, die in diesem Fall jedoch meist homöopathischen Richtlinien entsprechen müssen.
Produktgestützte Diäten können allerdings auch die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bedeuten. Im Handel sind z. B. wichtige Mineralstoffe und Vitamine als Tabletten, Brausetabletten oder Pulver erhältlich, die Mangelerscheinungen während einer Diät vorbeugen sollen. Die zusätzliche und regelmäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Mineralstoffen und Vitaminen ist besonders dann angeraten, wenn eine Ernährungsform sich als recht einseitig erweist.
In der Regel sind jedoch unter produktgestützten Diäten jene Ernährungsformen zu verstehen, in welchen diverse, auf dem Markt häufig frei verkäufliche Abnehmprodukte eingenommen werden. Häufig handelt es sich hier um Tabletten, die unterschiedliche Wirkungen mit sich bringen sollen. Häufig wird damit geworben, dass das Produkt Verdauungsstörungen entgegenwirkt und den Fettstoffwechsel anregt. Einige Mittel sollen psychisch unterstützend wirken. Andere Produkte sollen die Fettverbrennung anregen oder unterstützen etc.
Über Sinn und Unsinn von Abnehmprodukten kann man sich streiten. Viele Menschen, die gerne abnehmen möchten, sehen in einer produktgestützten Diät eine gute Chance. Andere, die bereits Erfahrungen mit derartigen Medikamenten gemacht haben, berichten z. T. von mangelnder Wirkung, manche auch von Nebenwirkungen.
Darüber hinaus besteht häufig die Gefahr des Jojo-Effekts. Die Diät wurde erfolgreich absolviert, die Waage zeigt tatsächlich zahlreiche Kilogramm weniger an – und kurz nach dem Absetzen des Medikaments bzw. Produkts steigt das Gewicht wieder.
Produktgestützte Diäten machen meist nur bei wirklich starkem Übergewicht Sinn. In diesem Fall sollten die Medikamente jedoch vom Arzt verordnet werden und es sollten regelmäßige, ärztliche Kontrollen erfolgen. Eine produktgestützte Diät kann dauerhaft grundsätzlich nur dann wirksam sein, wenn die Ernährung konsequent umgestellt wird. Ein paar Wochen einfach weniger essen und in diesen Wochen unterstützend z. B. Appetitzügler einzunehmen, bringt zwar erst einmal Erfolg, das verlorene Gewicht wird jedoch sehr schnell wieder zugenommen.
Eine konsequente Umstellung der Ernährung ist wichtig. Dazu gehört vor allem eine ausgewogene Ernährung mit magerem Fleisch, wenig Fett, viel Obst und Gemüse, zwischendurch auch einmal Milchprodukte. Statt Backwaren aus weißem Weizenmehl sollte man sich für Vollkornprodukte entscheiden. Zucker und zuckerhaltige Getränke sollten vermieden werden, gleiches gilt für Alkohol und Süßigkeiten. Sehr wichtig sind auch regelmäßige Essenszeiten. Wer seine Mahlzeiten täglich zu bestimmten Zeiten einnimmt, unterstützt seinen Körper durch diese Regelmäßigkeiten in allen Vorgängen rund um den Stoffwechsel und die Verdauung.
Appetitzügler sind, sofern durch den Arzt verschrieben und ärztlich überwacht, für eine gewisse Zeit akzeptabel und können eine wertvolle Unterstützung bieten, sofern der Magen durch vorherige Ernährungsgewohnheiten an zu große Mengen Nahrung gewöhnt ist. Sie bremsen das Hungergefühl, automatisch nimmt man weniger Nahrung zu sich. Der Magen gewöhnt sich an geringere Mengen Nahrung und reagiert seltener mit Hungergefühl. Die Tabletten sollten jedoch nur über einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden. Die Umstellung der Ernährung auf eine ausgewogene Kost sollte jedoch auf Dauer angelegt werden, damit das Gewicht gehalten werden kann, nachdem das Wunschgewicht erreicht wurde.
Eine schnelle Gewichtsreduzierung wird zwar von den meisten Menschen angestrebt. Gesünder ist es allerdings, über einen längeren Zeitraum das Gewicht zu reduzieren. Auf diesem Weg zieht sich auch die durch höheres Gewicht gedehnte Haut langsam wieder zusammen. Wer seine Diät mit sportlichen Aktivitäten unterstützt, baut zusätzlich Muskeln auf und verbessert mit der Zeit die eigene Kondition.
Eine Ernährungsumstellung bzw. Gewichtsreduktion in den ersten zwei, drei Wochen in Form einer produktgestützten Diät und unter ärztlicher Kontrolle durchzuführen, kann eine hilfreiche Maßnahme sein. Auf keinen Fall aber sollten Diätwillige sich auf dubiosen Wegen Abnehmtabletten besorgen. Unter Umständen können solche Medikamente schädlich sein.
Im Gegensatz zu den o. g. Abnehmprodukten handelt es sich bei den sog. Formula-Diäten um Ersatznahrungen, die anstelle von normalen Mahlzeiten mehrfach am Tag in bestimmter Menge gegessen bzw. getrunken werden mit dem Ziel, durch die Aufnahme genau definierter Nahrungseinheiten eine besser kontrollierte und somit ggf. effektivere Kalorienreduzierung und folglich Gewichtsabnahme zu erzielen.
Monika Celik