Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter: neue Räume und Ansprechpartner

Zum März 2020 ist die Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter (AGAS) von der Friedensstadt Osnabrück an das Tor zur Insel Rügen nach Stralsund gezogen. Grund dafür ist ein Generationswechsel, der auch vor dem über 800 Mitglieder starken Verein keinen Halt macht.

Die AGAS wurde bereits 1994 gegründet und vertritt alle Berufsgruppen, die im Rahmen der Asthmaschulung für Kinder, Jugendliche und deren Eltern tätig sind. Sie entwickelt die Standards zur Asthmaschulung in Deutschland und sichert deren Qualität gegenüber verschiedenen Kostenträgern. Sie ist ein wichtiger Baustein in der Behandlung des Asthmas bronchiale im Kindes- und Jugendalter und spiegelt wider, wie wichtig die Teamarbeit aller Berufsgruppen bei der praktischen Durchführung einer Patientenschulung ist. Dabei wird die Asthmaschulung als eine pädagogische Maßnahme mit medizinischen Inhalten für Kinder, Jugendliche und ihre Familien verstanden.

Ziele der Asthmaschulung

Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 10.000 Kinder, Jugendliche und deren Familien nach den Vorgaben der AG Asthmaschulung geschult. Ziele dieser Asthmaschulung sind ein besseres Wissen über die Erkrankung zu erlangen und Notfallvermeidungsmaßnahmen zu erlernen. Auch wird die Selbstständigkeit im Umgang mit der Erkrankung gestärkt und bei der Krankheitsbewältigung auf einer individuellen und familiären Ebene durch das Team unterstützt. Ebenso stehen alle sozialen Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen (Kindergarten/Schule/Freizeit/Berufsausbildung/Beruf) im Fokus.

Eine normale sportliche Aktivität, weniger Fehlzeiten in der Schule, weniger Krankenhausaufenthalte und auch eine ungehinderte Teilhabe an allen Bereichen des aktiven Lebens können mit Teilnahme an einer Asthmaschulung erreicht werden.

Verschiedene Schulungsmöglichkeiten

Die wohnortnahen und altersgerechten Schulungen können auf der Homepage der AGAS durch eine Suchfunktion für das Bundesland oder nach der Postleitzahl gefunden werden. Im Rahmen eines Disease-Management-Programms (DMP) für Asthma bronchiale sind die Kosten für die Patientenschulung über die Krankenkassen geklärt und für die Familien damit kostenfrei. Die Schulungen können ambulant durch Kinderarztpraxen, Klinikambulanzen oder freie Schulungszentren erfolgen, ebenso aber auch in einer stationären Einrichtung stattfinden, z. B. im Rahmen einer Rehabilitationsmaßnahme.

Altersgerechte Gruppen

Eine Asthmaschulung nach den Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter berücksichtigt den individuellen Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen und lässt damit eine ungefähre Eingruppierung in folgende Altersgruppen zu:

·         5−7 Jahre

·         8−12 Jahre

·         13−18 Jahre

Maximal sieben Kinder oder Jugendliche mit der gesicherten Diagnose Asthma bronchiale werden in einer Gruppe geschult. Eine parallele Elternschulung bzw. eine Schulung der Bezugspersonen ist ein fester Bestandteil jeder Kinder- und Jugendlichenschulung. Ausnahme: Bei der Schulung von Kindern bis fünf Jahren werden nur die Eltern bzw. die Bezugspersonen geschult und nur eine Einheit gemeinsam mit dem erkrankten Kleinkind absolviert.

Qualifiziertes Schulungsteam

Das interdisziplinäre Schulungsteam setzt sich aus erfahrenen Kolleg*innen der Bereiche Medizin, Sport- und Physiotherapie, Pädagogik und Psychologie zusammen und wird von Kolleg*innen aus der Pflege unterstützt. Viele Schulungsteammitglieder sind qualifizierte Asthmatrainer*innen und haben eine vierteilige modulare Qualifizierung durchlaufen. In ihrer Qualifizierung und auch in den Schulungen selbst richten sie sich nach dem aktuellen Qualitätshandbuch der Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter (Auflage 5 aus 2019).

Um immer am Puls der Zeit zu sein und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Schulungen einfließen lassen zu können, treffen sich normalerweise einmal im Jahr alle Asthmatrainer*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen mit anderen Patiententrainer*innen zu einer gemeinsamen Jahrestagung. Hier werden in Workshops, Vorträgen und beim Austausch in den Pausen Netzwerke gesponnen, um eine flächendeckende Versorgung aller Kinder und Jugendlichen mit Asthma bronchiale zu erreichen.

Dana Morawski

Quelle: COPD und Asthma 4/2020