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Laktoseintoleranz

Ist man von einer Laktoseintoleranz betroffen, wird der Milchzucker nicht im Dünndarm verstoffwechselt, sondern in den tieferen Darmregionen zu Milch- und Essigsäure sowie Kohlendioxid vergoren. Dadurch kommt es bei Betroffenen zu Symptomen wie z. B. Durchfall und Blähungen.

Laktoseintoleranz
© iStock - kitzcorner

Ernährung bei Laktoseintoleranz und Kuhmilchallergie

Milch, Milchprodukte und alle Nahrungsmittel, die Milch enthalten, sind bei Kuhmilchallergie tabu. Bei Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) vertragen manche Betroffene noch eine geringe Menge Milchzucker, bevor Beschwerden auftreten. Dennoch gilt auch hier: Milch und Milchprodukte müssen für ein symptomfreies Leben weitgehend gemieden werden.

Das bedeutet für Menschen mit Kuhmilchallergie und Laktoseintoleranz auch, bei der Auswahl von Nahrungsmitteln die Liste der Inhaltsstoffe zu lesen. Da Milch (bzw. Laktose) zu den 14 Allergenen gehört, die bei verpackten Nahrungsmitteln in der Liste der Inhaltsstoffe in der gesamten Europäischen Union kenntlich gemacht werden müssen, ist schnell ersichtlich, ob das Nahrungsmittel zum Verzehr geeignet ist oder nicht. Kinder mit Kuhmilchallergie oder Laktoseintoleranz, die noch nicht lesen können, müssen von ihren Eltern angeleitet werden, auf welche Nahrungsmittel sie verzichten müssen.

Kuhmilchallergie

Bei einer Kuhmilchallergie entfallen alle Nahrungsmittel, die Milch enthalten, so auch laktosefreie Milch oder Milchprodukte. Um den Bedarf an wichtigen Mineralstoffen (insbesondere Kalzium) zu decken, können Menschen mit Kuhmilchallergie z. B. auf mit Kalzium angereicherte Sojamilch oder andere kalziumsupplementierte Produkte mit Soja (z. B. Sojajoghurt) zurückgreifen. Auch beim Kochen und Backen lässt sich Kuhmilch durch Soja-, Kokos-, Hafer- oder Mandelmilch ersetzen. Die Milch anderer Tiere hingegen ist bei Kuhmilchallergie ebenfalls ungünstig, weil die darin enthaltenen Proteine allergische Beschwerden hervorrufen können. Weitere gute Kalziumquellen sind u. a. Hülsenfrüchte, kalziumreiches Gemüse wie Brokkoli oder mit Kalzium angereicherte Säfte oder Mineralwassersorten. Der Eiweißbedarf bei einer Kuhmilchallergie lässt sich i. d. R. gut durch Getreide, magere Fleischsorten, Fisch und Hülsenfrüchte decken. Fleisch, Getreide (Vollkorn) und bestimmte Gemüsesorten (z. B. Erbsen) enthalten zudem eine nennenswerte Menge des Vitamins B2, dessen Bedarf sonst häufig durch den Verzehr von Milchprodukten gedeckt wird. Für Personen, die gern naschen, gibt es Schokoladensorten, die ohne Milch hergestellt werden. Wassereis und Fruchtsorbets ersetzen Milcheissorten, Gummibärchen sowie Weingummi enthalten häufig ebenfalls keine Milch. Zu verzichten ist jedoch auf Fruchtgummi, das Joghurt enthält.

Laktoseunverträglichkeit

Bei einer Laktoseunverträglichkeit müssen Betroffene in vielen Fällen nicht auf alle Milchprodukte verzichten. Vor allem Sauermilchprodukte wie Quark oder Harzer Käse enthalten kaum Laktose, sodass diese oft gut verträglich sind. Dennoch heißt es zunächst, vorsichtig auszuprobieren, wie viel Laktose der Körper toleriert. Bei einer sehr geringen Toleranzschwelle müssen die Betroffenen auch auf Milchprodukte mit wenig Laktose verzichten. Der Handel hat sich mittlerweile darauf eingestellt und bietet zahlreiche Produkte an, die den Bedürfnissen von Menschen mit Laktoseintoleranz gerecht werden und den Bedarf an wichtigen Nährstoffen (Kalzium, Eiweiß, Vitamin B2) decken, welche in Milch in großen Mengen enthalten sind. So ist eine Vielzahl an laktosefreien Milchsorten und Milchprodukten erhältlich, viele Nahrungsmittel sind zudem extra als laktosefrei gekennzeichnet. Bei allen anderen Nahrungsmitteln wie Fertiggerichten, Wurst, Müsli oder Frühstückszerealien sollten Menschen mit Laktoseintoleranz lieber einmal mehr auf die Inhaltsliste schauen, um sicherzustellen, dass sie keine Milch (und damit Laktose) enthalten. Vor Essenseinladungen können von Laktoseintoleranz Betroffene bei Bedarf eine Laktasetablette nehmen, damit ihr Körper die im Essen enthaltene Laktose aufspalten kann. Laktase ist das Enzym, das die Verwertung von Laktose ermöglicht. Allerdings kann die Dosierung schwierig sein, wenn nicht klar ist, wie viel Laktose das Essen beinhaltet. Auf diese Möglichkeit sollten Betroffene deshalb nur in seltenen Fällen zurückgreifen.

Quelle: allergikus 4/2016

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