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Handekzem

In der Dermatologie werden Entzündungen, Schwellungen und Rötungen der Haut an den Händen allgemein als Handekzem bezeichnet. Ein Handekzem kann in unterschiedlichen Schweregraden und mit verschiedenen Auswirkungen auftreten.

Handekzem
© iStock - Marina Vol

Diagnose eines Handekzems

Um sicherzugehen, dass es sich bei Hautveränderungen an Hand oder Fingern tatsächlich um ein Handekzem handelt, sollte eine medizinische Untersuchung durch einen Hautarzt stattfinden. Dies ist notwendig, um mögliche andere Ursachen, wie z. B. Pilzinfektionen oder Schuppenflechte, ausschließen zu können.

Diagnose eines Handekzems: Anamnesegespräch zum Ausschluss möglicher Vorerkrankungen

Zu einem Erstbesuch beim Hautarzt gehört in der Regel Normalfall ein Anamnesegespräch. Hierbei informiert sich der behandelnde Arzt über die Krankengeschichte des Patienten. Eventuell können Vorerkrankungen, wie Hautausschläge an anderen Stellen, Allergien oder bekannte Unverträglichkeiten, schon ein erstes Indiz für die Diagnose eines Handekzems sein. Auch die Abklärung von Überreaktionen auf Medikamente in der Vergangenheit kann die spätere Therapie eines Handekzems erleichtern. Um mögliche Erbkrankheiten ausschließen beziehungsweise bestimmen zu können, ist es ebenfalls hilfreich, wenn der Patient sich im Vorfeld der Diagnose eines Handekzems informiert, ob bei Eltern und direkten Verwandten ähnliche Erkrankungen oder gar ein Handekzem aufgetreten sind.

Allgemeine Diagnose bei einem Handekzem

Wenn die Anamnese keine offenkundigen Hinweise auf mögliche Ursachen eines Handekzems bringt, ist es für die Diagnose wichtig, das Umfeld des Patienten genau zu analysieren. Kann das Handekzem aufgrund privater oder beruflicher Kontakte mit hautreizenden Stoffen ausgelöst sein? Ist es im Berufsfeld des Patienten notwendig, sich überdurchschnittlich häufig die Hände zu waschen? Trägt der Betroffene oft Handschuhe aus Gummi oder Latex? Sind auch Hautausschläge an anderen Stellen, z. B. den Füßen, bekannt? All diese Faktoren können Aufschluss über die Ursache eines Handekzems geben. Generell sollte der Patient sich im Vorfeld Gedanken machen, mit welchen möglicherweise hautreizenden Substanzen er im täglichen Umfeld zu tun hat. Ggf. gab es in letzter Zeit Veränderungen, die dazu führten, dass er mit neuen Stoffen in Berührung kam.

Treffen ein oder mehrere Faktoren bei dem Patienten zu, wird der Hautarzt höchstwahrscheinlich die Diagnose eines kumulativ-toxischen Handekzems stellen. Im Folgenden kommt es darauf an, die verursachenden Faktoren eines Handekzems möglichst zu vermeiden oder einzuschränken. Bei leichten bis mittelschweren Symptomen eines Handekzems klingen die Beschwerden in der Regel nach spätestens ein paar Wochen ab. Schwierig wird es, wenn der Betroffene beruflich bedingt mit den Auslösern tagtäglich zu tun hat und sich diese deshalb nur schwer oder gar nicht vermeiden lassen. In diesen Fällen besteht die Gefahr einer chronischen Entwicklung des Handekzems, was bis zur Berufsunfähigkeit führen kann.

Weiterführende Diagnose des Handekzems

Führt die Befragung über das Umfeld des Patienten zu keinen aufschlussreichen Erkenntnissen, so ist in jedem Fall ein Allergietest von Nutzen. Hierbei werden sog. Epikutan- oder Pflastertests verwendet, die bei der Diagnose einer möglichen Kontaktallergie hilfreich sind. Die Pflaster werden mit entsprechenden allergieauslösenden Stoffen auf dem Rücken des Patienten befestigt und verbleiben dort über zwei Tage. Zeigen sich an den betroffenen Stellen Rötungen, Bläschenbildung und Schwellungen der Haut, liegt eine Kontaktallergie vor, welche die Ursache für das Handekzem sein kann. Bei dieser Diagnose eines sog. kontaktallergischen Handekzems sollte der allergieauslösende Stoff in Zukunft möglichst vermieden werden, da es sonst, wie auch bei der kumulativ-toxischen Ursache, zu einem chronischen Handekzem kommen kann.

Diagnose eines Handekzem: Das Hautarztverfahren

Stellt der behandelnde Hautarzt die Diagnose eines beruflich bedingten Handekzems, sind weiterführende Schritte einer Behandlung zwingend erforderlich. Zunächst hat die Vermeidung des auslösenden Stoffes oberste Priorität. In vielen Berufsfeldern ist dies jedoch kaum möglich. Das Tragen von Handschuhen und die intensive Hautreinigung und -pflege können die Symptome des Handekzems lindern. In vielen Fällen genügen diese Maßnahmen jedoch nicht, das Handekzem vollständig abheilen zu lassen.

Um einer Berufsunfähigkeit durch ein chronisches Handekzem vorzubeugen, können behandelnde Ärzte den Betroffenen das sogenannte Hautarztverfahren anbieten. Hierfür schickt der Hautarzt seinen Bericht mit der Diagnose des beruflich bedingten Handekzems an die zuständige Berufsgenossenschaft. Auf Wunsch des Patienten bleibt der Arbeitgeber davon uninformiert. Die zuständige Berufsgenossenschaft prüft den Bericht des Arztes und kann infolgedessen über mögliche Präventionsmaßnahmen am Arbeitsplatz entscheiden. Auch das Angebot für Seminare zum individuellen Hautschutz am Arbeitsplatz nimmt in den letzten Jahren in betroffenen Berufsgruppen stark zu.

Doch nicht nur für die entsprechende Berufsgruppe sondern auch für den Patienten selbst bringt das Hautarztverfahren oft Vorteile. Die Berufsgenossenschaft übernimmt nach ihrer Prüfung des Arztberichts im Normalfall die Kosten der Therapiemaßnahmen des Betroffenen. Praxisgebühren, Zuzahlung für Medikamente, Kosten für Hautschutz- und Pflegemittel müssen so in den meisten Fällen nicht mehr vom Patienten selbst getragen werden. Auch die Kostenübernahme bei einer möglicherweise notwendigen Umschulung bedingt durch ein Handekzem ist keine Seltenheit.

Sabrina Mandel

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