In der Dermatologie werden Entzündungen, Schwellungen und Rötungen der Haut an den Händen allgemein als Handekzem bezeichnet. Ein Handekzem kann in unterschiedlichen Schweregraden und mit verschiedenen Auswirkungen auftreten.
Hat der zuständige Hautarzt ein Handekzem diagnostiziert, wird im Anschluss ein Therapieplan erstellt. Dieser richtet sich individuell nach Schweregrad und Ausprägungsform des Handekzems. Gerade die Behandlung eines chronischen Handekzems bedeutet meist eine langwierige und aufwendige Therapie. Die Deutsche Gesellschaft für Dermatologie hat diesbezüglich einen Stufenplan herausgegeben. Voraussetzung für die erfolgreiche Therapie des Handekzems ist die ständige Betreuung und Kontrolle durch den Hautarzt und die Sorgfältigkeit des Patienten, nur die Therapiemaßnahmen anzuwenden, die tatsächlich empfohlen wurden.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie gehört zur Basistherapie jeder Form und Schwere des Handekzems die richtige Pflege und der Schutz der Haut. Dabei ist es vor allem entscheidend, nur parfüm- und konservierungsstofffreie Salben und Cremes zu verwenden, die durch den Hautarzt verschrieben werden. Eine Selbsttherapie des Handekzems mit Cremes ist nicht angeraten. Zusätzlich sollte die Haut an den Händen mit Baumwoll- oder allergenarmen Kunststoffhandschuhen geschützt werden. Es sind auch Präparate erhältlich, die als „flüssige Handschuhe“ auf die Haut aufgetragen werden und so vor äußeren Einflüssen schützen.
Grundvoraussetzung jeder äußerlichen Therapie eines Handekzems ist die Behandlung nach den vorherrschenden Symptomen. Beim sog. dyshidrosiformen Handekzem, im Erscheinungsbild bläschenbildend und nässend, können ggf. austrocknende Handbäder, die als Inhaltsstoff synthetische Gerbstoffe enthalten, den Juckreiz lindern und die Symptome abklingen lassen. Beim sog. hyperkeratotisch-rhagadiformen Handekzem mit Schuppenbildung, Verhornung und Rissbildung ist das vorrangige Ziel, die Geschmeidigkeit der Haut wiederherzustellen. Hierfür eignen sich Präparate, die Harnstoff oder Salicylsäure enthalten.
Zur Therapie von Entzündungen der Haut beim Handekzem werden häufig kortisonhaltige Cremes und Salben eingesetzt. Die Therapie mit der äußerlichen Anwendung des Wirkstoffs Kortison empfiehlt sich meist bei ersten Anzeichen von Symptomen und leichteren Ausprägungsformen. Bei mittelschweren und schweren Formen eines Handekzems ist eine langwierige Behandlung erforderlich, bei der das Kortison ggf. unerwünschte Nebenwirkungen, wie das Dünnerwerden der Haut, mit sich bringen könnten. Dies könnte wiederum dazu führen, dass Bakterien und Viren leichter in die Haut eindringen. So muss in jedem Einzelfall individuell entschieden werden, ob eine Kortisontherapie bei einem Handekzem sinnvoll ist, oder auf andere antientzündliche Cremes und Salben zurückgegriffen werden sollte.
Wichtig für den Erfolg jeder Art der äußerlichen Therapie bei einem Handekzem ist die konsequente und lückenlose Behandlung der betroffenen Hautstellen. Auch nach Abklingen der offensichtlichen Symptome ist eine weiterführende Pflege und der Schutz der Haut weiterhin notwendig, um einen Rückfall vermeiden zu können.
Je nach Diagnose der Auslösefaktoren durch den Hautarzt hat die Meidung dieser Faktoren oberste Priorität bei der Therapie eines Handekzems. Das bedeutet für den Patienten, den Kontakt mit allen äußerlichen Einflüssen zu verhindern, die in jedweder Art zu Hautirritationen führen könnten. Dazu gehört beispielsweise kein übermäßiger Wasserkontakt und die konsequente Vermeidung jeglicher hautreizender Substanzen. Ist eine Kontaktallergie diagnostiziert worden, ist der allergieauslösende Stoff zu meiden. Der Informationsverbund Dermatologischer Kliniken hat diesbezüglich eine Liste der häufigsten allergieauslösenden Substanzen herausgegeben, in der u. a. auch die häufigsten „Substanzträger“ (bei Nickel sind dies z. B. Schmuck, Uhren, Knöpfe usw.) nachgelesen werden können.
Innerliche oder systemische Behandlungsformen eines Handekzems werden vor allem bei schweren Verläufen oder einem chronischen Handekzem eingesetzt. Bei dieser Therapieform werden die symptomlindernden Wirkstoffe in Kapsel- oder Tablettenform verabreicht. Meist enthalten diese Kortison. Der Wirkstoff Ciclosporin, der für die Therapie von Neurodermitis zugelassen ist, ist inzwischen auch für die Behandlung eines chronischen Handekzems anerkannt.
Wird ein chronisches Handekzem diagnostiziert, kann eine Lichttherapie eine Behandlungsmethode sein. Bei der Lichttherapie kommt am häufigsten die sog. PUVA-Methode zum Einsatz. Hierbei wird die betroffene Haut an den Händen zunächst mit einer Substanz eingecremt, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht. Nach dieser Vorbehandlung erfolgt eine Bestrahlung mit dem ultravioletten Licht UV-A. Die Behandlung des Handekzems mit dieser Therapie sollte jedoch nicht länger als sechs Wochen durchgeführt und immer mindestens ein Ruhetag nach der Bestrahlung eingeplant werden. Andernfalls könnte die Lichttherapie beim Handekzem zu vorzeitiger Hautalterung oder einer chronischen Lichtempfindlichkeit führen.
Sabrina Mandel