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Lungenfibrose

Bei einer Lungenfibrose handelt es sich um eine Erkrankung des Lungengewebes. Kennzeichnend ist eine chronische Entzündung, bei der sich das Bindegewebe in den Zwischenräumen der Lunge vermehrt.

Lungenfibrose
© iStock - Chinnapong

Diagnose einer Lungenfibrose

Atemnot bei körperlicher Belastung wie Treppensteigen, trockener Reizhusten, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen u.v.m. – eine Lungenfibrose kann viele Jahre lang unbemerkt bleiben. Erst in einem späteren Stadium der Lungenfibrose kommen Symptome wie unter anderem blaue Lippen und gewölbte Fingernägel hinzu. Dies erschwert die frühzeitige Diagnose von Lungenfibrose und den Beginn einer lebensverlängernden Behandlung.

Erste Anzeichen der Lungenfibrose

Eine Lungenfibrose verläuft – selbst bei Personen, die in ihrem Beruf hohen Schadstoff- beziehungsweise Staubkonzentrationen ausgesetzt sind – oft über mehrere Jahre hinweg unauffällig. Dann ähneln die Symptome einer Lungenfibrose lange Zeit einer Virusinfektion. Die Beschwerden und die akute Atemnot auch im Ruhezustand lenken meist erst im fortgeschrittenen Stadium den Verdacht konkret auf eine Lungenfibrose.

Vorsorge bei Lungenfibrose

Um das Fortschreiten einer möglichen Lungenfibrose aufzuhalten, ist es jedoch notwendig, möglichst frühzeitig medizinischen Rat einzuholen. Angehörige von Risikogruppen wie Bergarbeiter, Steinmetze, Raucher, Friseure etc. sollten sich regelmäßig Kontrolluntersuchungen unterziehen und zusätzlich Schutzmaßnahmen ergreifen. Der Arzt klärt im Rahmen einer umfassenden Untersuchung ab, ob gegebenenfalls bereits eine Lungenfibrose vorliegt und inwieweit das Lungengewebe durch die Lungenfibrose geschädigt ist.

Ganzkörperuntersuchung bei Lungenfibrose

Um mögliche Risikofaktoren ausfindig zu machen, ist bei der Diagnosestellung die Krankengeschichte des Betroffenen sehr wichtig. In einem ausführlichen Anamnesegespräch wird der Arzt den Betroffenen beispielsweise nach seinen Vorerkrankungen, seinen Medikamenten, seinem Beruf und seinen Hobbys fragen. Daran schließt sich eine körperliche Untersuchung an, um die Diagnose sicherstellen zu können. Hierzu zählt unter anderem das Abhören der Lunge mit einem Stethoskop (Auskultation). Bei Lungenfibrosepatienten kann man in manchen Fällen ein Knistern oder Rasseln im unteren Lungenbereich hören. Im fortgeschrittenen Stadium der Lungenfibrose ist die Atemfrequenz des Patienten infolge seiner Unterversorgung mit Sauerstoff gesteigert. Durch das Abklopfen der Lunge (Perkussion) kann der Arzt den Luftgehalt der Lunge einschätzen.

Äußere Symptome bei Lungenfibrose

Auch äußerliche Symptome am Körper des Patienten sind für die Diagnose von Lungenfibrose wichtig und werden vom Arzt eingehend begutachtet. So sind Haut und Schleimhäute von Lungenfibrosepatienten im fortgeschrittenen Stadium oftmals blau gefärbt. Hier liegt eine Zyanose vor. Daneben weisen an Lungenfibrose leidende Menschen im Spätstadium der Krankheit oft gewölbte Fingernägel – sogenannte Uhrglasnägel – und Trommelschlegelfinger auf.

Informationen sammeln

Bei Verdacht auf Lungenfibrose sammelt der Mediziner zudem im Rahmen der Anamnese Informationen über mögliche Auslöser der Lungenfibrose, beispielsweise über die Schadstoffbelastung in der Arbeits- und Wohnumgebung des Patienten, über das Auftreten von Allergien, über eine mögliche genetische Disposition in der Familie, über seine Hobbys sowie zur Einnahme von Medikamenten.

Spirometrie bei Lungenfibrose

Um eine Diagnose einer Lungenfibrose stellen zu können, wird der Arzt anschließend eine Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie) durchführen. Auf diesem Wege werden die Dehnbarkeit der Lunge und der in der Lunge stattfindende Gasaustausch (CO-Diffusionskapazitätsmessung) überprüft. Bei Vorliegen einer Lungenfibrose weist die Lunge im Vergleich zu gesunden Menschen eine geringere Kapazität (restriktive Ventilationsstörung) auf.

Bildgebende Verfahren bei Lungenfibrose

Neben der Lungenfunktionsprüfung werden zur Diagnose einer Lungenfibrose auch sogenannte bildgebende Verfahren wie Röntgen und Computertomografie eingesetzt. Mit beiden Verfahren lässt sich die für Lungenfibrose typische Vernarbung der Lunge erkennen.

Röntgen und Computertomografie

Mithilfe einer Röntgenuntersuchung des Brustkorbs kann man das Ausmaß der Lungenfibrose und den Zustand des Herzens erkennen. Im Röntgenbild ist eine Veränderung der Lungenstruktur zu sehen. Ein Zwerchfellhochstand weist außerdem auf eine Schrumpfung des Lungengewebes hin. Im Spätstadium zeigt das Röntgenbild eine sogenannte Wabenlunge. Die hochauflösende Computertomografie kann noch mehr Klarheit bringen.

Blutuntersuchung zur Diagnose von Lungenfibrose

Blutuntersuchungen geben darüber hinaus Hinweise auf mögliche Entzündungen in der Lunge und damit auf eine Lungenfibrose. Eine Blutgasuntersuchung kann Sicherheit geben: Lungenfibrosepatienten weisen in der Regel geringere Blutsauerstoffwerte als gesunde Menschen auf.

Lungenfibrose – Blutserum im Fokus

Ob Infektionen für die Entstehung der Lungenfibrose verantwortlich sind, kann man durch eine Untersuchung des Blutserums feststellen. Sie gibt Aufschluss darüber, ob Mikroorganismen wie Pilze, Bakterien oder Viren Erreger der Lungenfibrose sind. Die Rheumaserologie kann aufzeigen, ob eine rheumatoide Arthritis Ursache der Lungenfibroseerkrankung des Patienten ist.

Bronchoskopie und Biopsie bei Lungenfibrose

Für eine korrekte Diagnose von Lungenfibrose sind außerdem eine Bronchoskopie (Lungenspiegelung) und eine Lungenbiopsie notwendig. Bei der Lungenspiegelung werden das Bronchialsystem und die Lunge mit einem Endoskop untersucht und Zellen entnommen. Im Rahmen einer Lungenbiopsie werden chirurgisch (thorakoskopische) Gewebeproben entnommen und mikroskopisch untersucht. Bei einer Idiopathischen Lungenfibrose wird jedoch in vielen Fällen wegen der Gefahr eines lebensbedrohlichen Pneumothorax von einer Biopsie abgesehen.

Die richtige Diagnose von Lungenfibrose ist für die Wahl des Therapieansatzes entscheidend.

Andrea Kristian

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