Morbus Crohn gehört zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Mit ungefähr 40 % befällt die Erkrankung vorwiegend das Ileum (= unterer Teil des Dünndarms) und das Kolon (= Teil des Dickdarms).
Die meisten Morbus Crohn-Patienten kommen mit Beschwerden wie Durchfall, Fieber und Bauchschmerzen zum Arzt. Erst eine Vielzahl von Untersuchungen lässt eine eindeutige Diagnose der Erkrankung zu.
Zunächst wird eine Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) durchgeführt, bei der der Arzt z. B. nach den bisherigen Krankheiten (z. B. auch Allergien) fragt. Danach wird der Bauch auf Druckempfindlichkeit abgetastet und Blut abgenommen und anschließend im Labor auf allgemeine Entzündungszeichen untersucht. Eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) kann über eine krankhafte Veränderung des Darms (Entzündungsherde, Fisteln und Abszesse) Aufschluss geben. Aber erst eine Darmspiegelung (Koloskopie), bei der Proben des krankhaften Gewebes entnommen werden (sog. Biopsie), sichert die Diagnose von Morbus Crohn ab.
In einigen Fällen ist es schwierig, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zu unterscheiden. Manchmal kann diese Unterscheidung auch nicht abschließend getroffen werden. Die Colitis ulcerosa gehört zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie der Morbus Crohn. Der Unterscheid liegt in dem befallenen Krankheitsgebiet. Bei der Colitis ulcerosa besteht ein kontinuierlicher Entzündungsherd, wohingegen bei Morbus Crohn ein diskontinuierliches Entzündungsgebiet vorliegt.
Zur Diagnose, um welche Erkrankung es sich handelt, wird eine Röntgenuntersuchung durchgeführt. Dabei wird der Körper mit Röntgenstrahlen durchleuchtet, die es ermöglichen, das Innere des Körpers mit Gewebe, Organen und Knochen auf einem Bild festzuhalten. Es kann einen guten ersten Eindruck von dem entzündeten Darm und seiner Umgebung vermitteln.
Das Magnetresonanztomografie (MRT) hingegen bietet meist eine genauere Auflösung der untersuchten Region. In kleinen Abschnitten werden Aufnahmen von der zu untersuchenden Körperregion gemacht, die das Entzündungsgebiet genauer darstellen. Besonders zu empfehlen ist dieses Diagnoseverfahren, wenn der Darm aufgrund von Fisteln und Abszessen zu eng für eine Biopsie ist, insbesondere da man so den Darm vom Anfang bis zum Ende untersuchen kann. Mithilfe dieses Verfahrens kann man dann den kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Befall erkennen.
Wenn nach all diesen Untersuchungen keine eindeutige Abgrenzung zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa getroffen werden kann, spricht der Mediziner von einer Colitis indeterminata (= unbestimmte Colitis).
Jana Klünsch