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Metabolisches Syndrom

Unter dem Begriff Metabolisches Syndrom wird das Auftreten verschiedener Symptome verstanden. Komponenten, die das Metabolische Syndrom ausmachen, sind viszerale Adipositas, arterielle Hypertonie, Fettstoffwechsel- und Kohlenhydratstoffwechselstörungen.

Metabolisches Syndrom
© iStock - dmphoto

Schlaganfall, Herzinfarkt und Thrombosen begegnen

Die Arteriosklerose als Folgeerkrankung des Metabolischen Syndroms bildet die Grundlage für verschiedenste Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen. Hierzu zählen z. B. Schlaganfall, Angina Pectoris (Brustenge mit Atemnot), Herzinfarkt, Thrombosen u. v. m. An der Arterienverkalkung kommt kein Mensch vorbei, denn sie ist die normale Alterung des Gefäßsystems – ein Schrittmacher unseres Alterungsprozesses, der über Herzinfarkte, Schlaganfälle und lange gute geistige Verfassung entscheidet. Ob und wie stark die Arterienverkalkung eintritt, hängt neben den genetischen Grundlagen aber in erster Linie von den Risikofaktoren der Arterienverkalkung ab. Eines haben alle Risikofaktoren gemein: Man sieht sie nicht und man spürt sie nur sehr selten, ein klassisches Gefahrenmuster. Erst durch die Beschäftigung mit den Risikofaktoren (Bluthochdruck, erhöhtes Blutfett, Nikotinkonsum etc.) haben Sie die Chance, diesen gefährlichen Killern Paroli zu bieten. Hier haben Sie als Diabetiker bzw. Patient mit Metabolischem Syndrom Glück im Unglück: Sie werden routinemäßig auf das Vorhandensein von Risikofaktoren untersucht. Der Wermutstropfen: Schlecht eingestellte Risikofaktoren verstärken die negativen Auswirkungen z. B. eines schlecht eingestellten Diabetes, denn dieser ist wiederum ein Risikofaktor. Außerdem wird die Neigung zu Übergewicht, erhöhten Blutfettwerten und Bluthochdruck zusammen mit der Veranlagung für den Diabetes vererbt.

Die Wahrscheinlichkeit, an diesen Risikofaktoren zu leiden, ist daher gegenüber der Normalbevölkerung stark erhöht. Die Behandlung der Risikofaktoren ist deshalb so wichtig für Diabetiker, da die Haupttodesursache für Diabetiker die Arteriosklerose mit ihren zahlreichen Ausprägungen ist: z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall (und Hirnleistungsminderung), Nierenschwäche. Kurz gesagt: Am Diabetes stirbt man nicht, wohl aber an seinen Gefäßkomplikationen. Haupttodesursache in westlichen Ländern sind heute Infarkte des Gehirns und des Herzens. Die große Inter-Heart-Studie mit insgesamt 30.000 Teilnehmern aus dem Jahr 2004 konnte zeigen, dass 90 Prozent aller Herzinfarkte von neun Risikofaktoren verursacht waren. Diese waren überwiegend durch Veränderung der Lebensführung abzustellen. Die zwei wichtigsten: Rauchen und erhöhte Blutfettwerte. Beide Risikofaktoren sind für 70 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, erhöhter Bauchumfang, Diabetes, Stress, Eiweißausscheidung im Urin (Albuminurie), Bewegungsmangel, Bluthochdruck.

Interessant: Psychischer Stress ist als Risikofaktor vergleichbar mit Bluthochdruck und erhöhtem Bauchumfang. Besonders von Arterienverkalkung bedrohte Menschen wie Diabetiker profitieren von der täglichen Einnahme von Acetylsalicylsäure, mit der sich anscheinend die Häufigkeit von Infarkten des Gehirns und des Herzens reduzieren lässt, wenn bereits Gefäßveränderungen nachgewiesen sind. Auch die Einnahme von Fischölkapseln kann nach einem Herzinfarkt hilfreich sein, da sie die Gefäßgesundheit fördern und gegen gefährliche Herzrhythmusstörungen vorbeugend wirken können.

Wenn sich die Risikofaktoren nicht effektiv einstellen lassen, entspräche dies dem Verhalten eines Kapitäns, der sich darauf beschränkt, ein Loch im Schiffsboden zu stopfen, während durch die anderen munter das Wasser hineinsprudelt. Regelmäßiger Obst- und Gemüseverzehr sowie viel Bewegung wirken sich schützend auf das Herz-Kreislauf-System aus und wirken infarktvorbeugend. Eine gute Diabetestherapie schließt übrigens z. B. die Behandlung aller Risikofaktoren mit ein. Weisen Sie Ihren Arzt zur Not darauf hin. Es ist Ihr Leben.

Dr. Matthias Riedl
Internist, Diabetologe und Ernährungsmediziner, Hamburg

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