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Weißer Hautkrebs

Die Bezeichnung weißer Hautkrebs fasst zwei Hautkrebsformen, das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Beide Arten von weißem Hautkrebs entstehen in der Oberhaut, der Epidermis, unterscheiden sich aber hinsichtlich ihres Aussehens, ihrer Bösartigkeit und ihrer Therapie.

Weisser Hautkrebs
© iStock - AndreyPopov

Entstehung von weißem Hautkrebs

Hauptrisikofaktor für die Entstehung von weißem Hautkrebs ist Sonnenlicht. Dementsprechend sind Menschen, die in Ländern mit stärkerer Sonneneinstrahlung leben, häufiger von weißem Hautkrebs betroffen. Ebenso steigt das Risiko für die Entstehung von weißem Hautkrebs, wenn man sich bei Freizeitaktivitäten oder im Urlaub häufig ungeschützt in der Sonne aufhält, wenn man z. B. als Bauarbeiter in der Sonne arbeitet oder regelmäßig ins Solarium geht.

Ein besonders hohes Risiko für die Entstehung von weißem Hautkrebs tragen hellhäutige und rothaarige Menschen. Auch, wenn man aufgrund einer Schuppenflechte oder anderen Hauterkrankungen mit einer Phototherapie behandelt wurde, steigt das Risiko für die Entstehung von weißem Hautkrebs. Einen weiteren Risikofaktor für weißen Hautkrebs stellt das Alter dar. Denn durch Sonnenlicht entstandene Hautschäden können sich über die Jahre addieren und in ihrer Gesamtheit zur Entstehung von weißem Hautkrebs führen.

Entstehung des Basalzellkarzinoms

Neben dem Sonnenlicht stellt die genetische Veranlagung einen weiteren Risikofaktor für die Entstehung dieser Form von weißem Hautkrebs dar. Wenn in der näheren Verwandtschaft Basaliomerkrankungen bekannt sind oder man selbst schon einmal ein Basaliom hatte, sollte man besonders achtsam sein und sich regelmäßig auf diese Art von weißem Hautkrebs untersuchen lassen.

Das Basalzellkarzinom hat seinen Namen von der Zellschicht, aus der es entsteht: der Basalzellschicht. Sie ist die unterste Zellschicht in der Oberhaut (Epidermis). Die DNA dieser Zellen wird durch häufige und lange Einstrahlung von Sonnenlicht geschädigt. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die langwelligen UV-A-Strahlen, die sehr tief in die Haut eindringen und hier die Zellen schädigen können. Ist die Erbinformation einer Zelle geschädigt, setzt die Haut normalerweise Reparaturmechanismen in Gang. Diese sorgen dafür, dass gebrochene DNA-Ketten wieder repariert oder zu stark geschädigte Zellen abgetötet und durch neue ersetzt werden. Bleiben Schäden im Erbmaterial zurück, kann das zur Entartung der betroffenen Zelle führen. Es entstehen Tumorzellen, die sich ungehindert vermehren, und weißer Hautkrebs entwickelt sich.

Außerdem führt intensives Sonnenbaden zu einer Schwächung des Immunsystems, sodass der weiße Hautkrebs weniger effektiv bekämpft werden kann. Auch eine Arsenbelastung kann zur Entwicklung dieser Art von weißem Hautkrebs führen. Früher wurde Arsen als Insektenschutzmittel und zur Behandlung der Schuppenflechte benutzt. Noch ungefähr 20 bis 30 Jahre nach einer intensiven Arsenbelastung kann es zum Auftreten von dieser Form von weißem Hautkrebs kommen.

Schließlich kann ein Basaliom sich aus Narben oder gutartigen Veränderungen der Haut entwickeln. In seltenen Fällen sind genetische Erkrankungen wie Xeroderma pigmentosum und das Basalzellnävussyndrom ursächlich für die Entstehung von dieser Art von weißem Hautkrebs.

Entstehung eines Spinalioms

Ebenso wie bei der Entstehung des Basalioms spielt auch für die Entwicklung eines Spinalioms Sonnenlicht die größte Rolle. Für diese Art von weißem Hautkrebsart ist die kurzwellige UV-B-Strahlung von besonderer Bedeutung. Denn diese schädigt vor allem die oberste Schicht der Epidermis, das Plattenepithel. Von diesen Zellen geht diese Art von weißem Hautkrebs, das Plattenepithelkarzinom, aus.

Ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung dieses Typs von weißem Hautkrebs ist ein geschwächtes Immunsystem. So sind Menschen mit HIV und Patienten nach Organtransplantationen häufiger von weißem Hautkrebs betroffen. Außerdem kann sich diese Art von weißem Hautkrebs aus chronischen Entzündungen oder Wunden sowie Narben entwickeln oder nach einer Strahlenbelastung auftreten. Bei Mundspinalomen stellt der Konsum von Alkohol und Zigaretten den größten Risikofaktor für die Entstehung dar.

Aktinische Keratose

Meist entwickelt sich das Spinaliom über eine Vorstufe, die aktinische Keratose. Diese entwickelt sich auf von Sonne geschädigter Haut und ist durch langsames Wachstum geprägt. Früher wurde diese Vorstufe von weißem Hautkrebs auch senile Keratose genannt, weil vor allem ältere Menschen davon betroffen waren. Mittlerweile erkranken aber auch um die 30-Jährige, sodass zunehmend von dem Namen abgesehen wird.

Anfangs stellt sich die aktinische Keratose in Form von rötlichen Flecken dar, die eine raue Oberfläche haben. Sie entstehen dadurch, dass die oberste Hautschicht ausdünnt und so darunter liegende Blutgefäße durch sie hindurchscheinen. Im weiteren Verlauf entwickeln sich rötliche Knötchen mit einer Größe von bis zu einem Zentimeter. Die obere Hornschicht wird im Laufe der Zeit immer dicker, kann Krusten bilden und nimmt häufig eine gelblich-braune Farbe an. Ihre raue Oberfläche kann sich wie feines Schmirgelpapier anfühlen.

Meist findet sich die aktinische Keratose, eine Vorstufe von weißem Hautkrebs, in Gruppen gehäuft. Charakteristisch für diese Gewebeveränderung (Präkanzerose) ist, dass sie die Grenze der Plattenepithelschicht nicht überschreitet. Sie wird dann auch als Carcinoma in situ bezeichnet, also als „Krebs an Ort und Stelle“. In diesem Stadium kann diese Hautläsion meist noch gut behandelt werden, meist erfolgt dies chirurgisch. Der Arzt schneidet sie mit einem Skalpell heraus oder schabt sie mit einem scharfen Löffel aus. Bleibt eine Behandlung aber aus, kann sich die aktinische Keratose in ihrer Umgebung ausbreiten und in umliegende Zellverbände und Blutgefäße einbrechen. Dann können Metastasen entstehen und man spricht vom Spinaliom.

Julia Fischer

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