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Specials

Im Bereich Specials finden Sie weiterführende Informationen zu verschiedenen Krankheitsbildern, wie z. B. Brustkrebs, Neurodermitis und Psoriasis.

Studiendesign
© iStock - demaerre

Welche Arten von Studien gibt es?

Interventionsstudien

Am häufigsten finden sogenannte Interventions- oder Behandlungsstudien statt. Dabei testet der Studienteilnehmer ein neues Arzneimittel oder dessen Kombination mit bekannten Wirkstoffen, eine neue Behandlungsmethode oder ein neues Operationsverfahren. Teilnehmer nehmen im Rahmen der Interventionsstudie das zu testende Medikament ein oder unterziehen sich der neuen Operationsmethode. Im Vergleich dazu unterziehen sich Teilnehmer einer Kontrollgruppe der bekannten Behandlungsmethode oder erhalten ein Scheinmedikament, um Vergleiche zwischen alter und neuer Behandlung ziehen zu können sowie Aussagen über die Wirksamkeit eines Arzneimittels treffen zu können. Die Zuordnung zu Test- oder Kontrollgruppe erfolgt nach dem Zufallsprinzip.

Präventionsstudien

Im Rahmen einer sogenannten Präventionsstudie werden neue Vorbeugungsmethoden von Krankheiten gesucht. Patienten, die noch nicht an der entsprechenden Krankheit erkrankt waren oder bei denen eine Wiederkehr dieser Krankheit verhindert werden soll, nehmen an Präventionsstudien teil. Getestete Behandlungsmittel können hier Arzneimittel, Impfstoffe, Vitamine und Mineralien oder Veränderungen in der Lebensweise sein.

Weitere Studienarten

Beobachtungsstudien untersuchen gesundheitsrelevante Fragen an einer großen Anzahl von Menschen. Dabei sind beispielsweise Fragen zur medizinisch relevanten Familiengeschichte zu beantworten oder Blutproben abzugeben. Experimentelle Behandlungen finden nicht statt. In sogenannten Screeningstudien werden Methoden zur Erkennung bestimmter Krankheiten untersucht. Diagnostische Studien untersuchen Testverfahren zur Bestimmung von Krankheiten. Teilnehmer an solchen Studien müssen Träger einer bestimmten Krankheit oder spezifischer Symptome sein, damit die Testverfahren zu deren Bestimmung durchgeführt werden können. Die mögliche Verbesserung der Lebensumstände chronisch Erkrankter können in sogenannten Lebensqualitätsstudien und Studien zur unterstützenden Pflege erforscht werden. Dosisfindungsstudien vergleichen zwei oder mehrere Dosierungen eines Medikaments, um Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der jeweiligen Dosierung zu untersuchen.

Studienkriterien

Nicht nur die Art der Studie, sondern auch deren Durchführungsweise wird unterschieden. Erhält im Rahmen der Studie die eine Hälfte der Studienteilnehmer das zu testende Medikament und die andere Hälfte ein Placebo, ohne dass die Teilnehmer wissen, zu welcher Gruppe sie gehören, spricht man von einer Blindstudie. Ist auch dem verabreichendem Arzt unbekannt, welche Gruppe welches Mittel erhält, ist von einer Doppelblindstudie die Rede. Dagegen ist in einer sogenannten Open-Label-Studie Studienteilnehmern und Organisatoren bekannt, welcher Teilnehmer welchen Wirkstoff in welcher Dosierung erhält. Werden Studien an verschiedenen Studienzentren gleichzeitig durchgeführt, spricht man von multizentrischen Studien. Diese Methode macht die Anwendung des zu untersuchenden Arzneimittels oder der zu optimierenden Behandlungsmethode an einer großen Anzahl von Studienteilnehmern möglich.

Therapie-Optimierungs-Prüfungen

Neben der Überprüfung der Wirkung neuer Arzneimittel, werden auch Therapiemaßnahmen im Rahmen sogenannter Therapie-Optimierungs-Prüfungen (TOP) durchgeführt. Dabei geht es weniger um die Wirksamkeit eines Medikamentes als um dessen Anwendung. Behandlungsmethoden mit erwiesener Wirksamkeit werden in veränderter zeitlicher Abfolge oder mit veränderter Dosierung angewendet.

Barbara Kliem

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