In der Medizin bezeichnet Hyperhidrose eine übermäßige und unkontrollierbare Schweißproduktion, die über das zur Wärmeregulation des Körpers notwendige Maß hinausgeht.
Zu den Auslösern des Schwitzens gehören unter anderem Wärme/Hitze, körperliche Anstrengungen, Alkohol, scharfe Gewürze, warme Getränke, aber auch Stress sowie Wut und andere Gefühle.
Von starkem Schwitzen bzw. Hyperhidrose sprechen Mediziner, wenn es zu Schweißausbrüchen ohne äußeren Anlass kommt, wenn die Schweißproduktion so stark ist, dass sie weder durch das Waschen der betroffenen Hautstellen noch durch Deodorants oder Ähnliches zu lindern ist, oder die Schweißbildung so stark ist, dass sich auf der Haut feuchte Tropfen bilden.
Es muss nicht der gesamte Körper von der Schweißbildung betroffen sein. Oft sind es vor allem die Handflächen und Fußsohlen, der Stirnbereich und die Achseln, manchmal auch der Rumpf. In einigen Fällen ist die Schweißbildung so stark, dass die Kleidung nicht nur feucht, sondern nass wird und am Körper klebt.
Unterschieden wird zwischen der primären und der sekundären Hyperhidrose. Bei der ersten Form liegt eine Störung der Nervensteuerung vor, die für die Schweißbildung zuständig ist. Bei der sekundären Hyperhidrose sind andere Erkrankungen die Ursache für das übermäßige Schwitzen. Zur Therapie der primären Hyperhidrose gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Welche Behandlung zum Einsatz kommt, ist abhängig von dem Bereich des Körpers, der zur übermäßigen Schweißproduktion neigt, und von der Stärke des Schwitzens.
Die sekundäre Hyperhidrose kann etwa hormonelle Ursachen haben (Umstellung des Hormonhaushalts in den Wechseljahren, Erkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion), sie kann auf seelische Probleme hindeuten, auf Kreislaufprobleme, aber auch auf Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Krebs.
Mit der Therapie der Grunderkrankung geht in der Regel auch das übermäßige Schwitzen zurück. In den Wechseljahren können heftige Schweißausbrüche z. B. mit Hormonmedikamenten behandelt werden.
Quelle: Patient und Haut 1/2020