Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut entstehen rote, entzündliche, schuppende Ekzeme, die gelegentlich auch nässen.
Sucht man die Auslöser der atopischen Dermatitis, so erkennt schnell man, dass es eine Vielzahl von Faktoren (z. B. genetische Disposition, Lebensmittelunverträglichkeit, Kontaktallergien etc.) gibt, die zum Ausbruch der Erkrankung führen können. Es stellt sich die Frage, welche Rolle die Psyche beim Krankheitsgeschehen spielt.
Gerade der psychosomatische Aspekt der Neurodermitis kann unterschiedlich ausgeprägt und gewichtet sein. Es ist jedoch offensichtlich, dass sich oftmals das seelischen Befinden des Betroffenen verbessert, wenn er in eine symptomfreie Krankheitsphase gelangt und umgekehrt. Deshalb kann der Rat unseres Verbandes nur immer wieder sein, spätestens dann, wenn die Behandlung der neurodermitischen Haut mit Wirkstoffsalben notwendig wird, zusätzlich psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Es ist mit Sicherheit nicht sinnvoll, das Krankheitsgeschehen der Neurodermitis völlig in den psychosomatischen Bereich einzuordnen. Falsch ist es jedoch aus unserer Sicht auch, die Psyche – und das gilt für fast jede Krankheit – im Rahmen der Therapie völlig außen vor zu lassen. Jeder Betroffene muss für sich selber entscheiden, ob er neben der (schul)medizinischen Therapie auch psychologische Beratung in Anspruch nehmen möchte. Diese kann durchaus hilfreich bei der Krankheitsbewältigung sein.
Jürgen Pfeifer
Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e. V.
Quelle: allergikus 3/2008