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Schlaganfall

Beim Schlaganfall, auch Apoplexie, Hirninsult oder Hirninfarkt genannt, handelt es sich um eine plötzliche Erkrankung des Gehirns, bei der die betroffenen Gehirnbereiche geschädigt werden und – meist durch eine Durchblutungsstörung – absterben können.

Schlaganfall
© peterschreiber.media

Entstehung eines Schlaganfalls

Unter einem Schlaganfall (medizinisch: Apoplex) versteht man die schlagartig auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn, deshalb wird dieses Krankheitsbild auch oft als „Gehirnschlag“ bezeichnet. Wie alle Körperzellen müssen auch die Zellen im Gehirn ständig mit Sauerstoff und Traubenzucker (Glukose) als Energielieferant versorgt werden. Ist dieser Transport unterbrochen, so sterben die Nervenzellen im Gehirn ab. Der Tod der Nervenzellen kann je nach betroffener Gehirnregion schwerwiegende Folgen haben wie z. B. Lähmungen oder Seh- und Sprachstörungen.

Zur Entstehung eines Schlaganfalls führen hauptsächlich zwei Ursachen: Die Gefäße im Gehirn sind „verstopft“ (ischämischer Schlaganfall) oder es kommt aufgrund einer defekten Ader zu einer Blutung ins Hirngewebe (hämorrhagischer Schlaganfall). Darüber hinaus gibt es weitere Ursachen für die Entstehung eines Schlaganfalls.

Ischämischer Schlaganfall

In rund 80 % aller Schlaganfälle kommt es zu einem unblutigen (ischämischen) Apoplex. Durch Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) verengte Blutgefäße in der Gehirnregion können z. B. zur Entstehung eines ischämischen Schlaganfalls führen. Durch Ablagerungen an den Innenwänden der Gefäße werden die Blutbahnen an diesen Stellen mit der Zeit immer enger bis sie schließlich gänzlich „verstopft“ sein können. Zu den Risikofaktoren, die eine Arteriosklerose als mögliche Ursache eines Schlaganfalls auslösen können, gehören hohe Blutfettwerte (Cholesterin), Übergewicht, Bluthochdruck (arterielle Hypertonie), Rauchen, Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“), starker Alkoholkonsum und östrogenhaltige Verhütungsmittel.

Eine weitere Ursache für einen Schlaganfall können Blutgerinnsel sein, die mit dem Blutstrom aus anderen Regionen des Körpers transportiert wurden und zu einer Gehirnembolie führen. Embolien sind gefährlich, weil sie insbesondere in kleinen Gefäßen oder an durch Arteriosklerose verengten Adern stecken bleiben können und den Blutstrom plötzlich unterbinden und so einen Schlaganfall auslösen können. Als bekannte Auslöser einer Gehirnembolie und damit ggf. eines Schlaganfalls gelten z. B. Vorhofflimmern des Herzes, Herzklappenfehler, Herzinfarkte.

Im Unterschied zu einer Embolie ist die Ursache einer Thrombose eine lokale Bildung eines Blutgerinnsels, oft eine Folge einer überschießenden Reaktion des Blutgerinnungssystems. Dies geschieht häufig in Bereichen, in denen die Blutgefäße durch Arteriosklerose bereits verengt sind. Ebenso wie bei der Gehirnembolie wird bei einer Gehirnthrombose ein Blutgefäß durch einen Blutpfropfen verengt bzw. endgültig komplett verstopft, was zur Entstehung eines Schlaganfalls führen kann.

Hämorrhagischer Schlaganfall

Unter einem hämorrhagischen Schlaganfall versteht man eine Gehirnblutung (oder auch intrazerebrale Blutung). Die Ursache, die zur Entstehung dieses blutigen Gehirnschlags führt, ist eine defekte Ader. Wenn ein Gefäß im Gehirn zerreißt, tritt Blut in das umliegende Hirngewebe ein. Durch das auslaufende Blut nimmt das Volumen zu und diese Bereiche des Gehirns werden gequetscht. Diese Quetschung führt u. a. dazu, dass die Gefäße verengt werden und der Blutstrom in diesem Bereich eingeschränkt oder blockiert wird.

Ursache für einen solchen hämorrhagischen Schlaganfall ist häufig hoher Blutdruck. Aber auch die Einnahme blutverdünnender Medikamente kann Ursache eines Schlaganfalls sein. Ebenfalls können sackartige Ausbuchtungen von Gefäßen (Aneurysmata) zu einem Schlaganfall führen. Bluterkrankheiten wie Hämophilie A und B und das von Willebrand-Jürgens-Syndrom können Ursachen eines blutigen Schlaganfalls darstellen.

Ein Sonderfall des hämorrhagischen Schlaganfalls stellt die sog. Subarachnoidalblutung dar. Das Gehirn ist von einer Haut umgeben, die sog. Spinnwebhaut (Arachnoidea). Zwischen dem Gehirn und dieser Haut befindet sich eine Flüssigkeit, in der das Hirn sozusagen „schwimmt“ und in der viele Blutgefäße sind, welche das Gehirn mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Zerreißt in diesem Bereich ein Gefäß, so handelt es sich um eine Subarachnoidalblutung. Bei der Entstehung eines blutigen Schlaganfalls ist bei einem Drittel aller Fälle eine Subarachnoidalblutung die Ursache. Der Auslöser hierfür kann ein Aneurysma sein. Dies ist eine Ausbuchtung eines Gefäßes, welche bei z. B. plötzlich ansteigendem Blutdruck reißen kann und eine Einblutung bewirkt. Andere Gründe, die zu dieser Blutung führen können, sind starke und plötzliche Kraftanstrengungen des Körpers wie z. B. bei dem Pressen während der Geburtswehen oder das Heben von schweren Gegenständen, schwerer Stuhlgang, Erbrechen.

Seltene Ursachen, die zur Entstehung eines Schlaganfalls führen können

Zu einer der häufigsten Ursachen eines Schlaganfalls gehört eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Seltenere Ursachen, die zur Entstehung eines Schlaganfalls führen, sind Verletzungen (Trauma) oder Tumoren. Entzündungen im Bereich des Gehirns können zu abrupten Gefäßverschlüssen führen, diese können dann zu einem Schlaganfall führen.

Morbus Fabry ist eine Erberkrankung, bei der es aufgrund einer Genmutation auf dem X-Chromosom zu einer Stoffwechselstörung kommt. Es kommt bei diesen Patienten zu einer Anreicherung von Stoffwechselprodukten im Körper, weil sie nicht abgebaut werden können – mit der Folge, dass ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Schlaganfalls besteht. Diese seltene Erkrankung, die zum Schlaganfall führen kann, betrifft meistens Männer und wird oft erst spät erkannt, weil die Beschwerden sehr diffus sind, so klagen Betroffene oft über Schmerzen und Nierenprobleme.

Eine andere seltene genetische Erkrankung, die einen Schlaganfall auslösen kann, ist die sog. CADASIL-Erkrankung (Cerebrale Autosomal Dominante Arteriopathie mit Subkortikalen Infarkten und Leukenzephalopathie). Hierbei kann es zu kleineren, aber häufigen Schlaganfällen kommen, weil die Blutgefäße erkrankt sind.

Karin Janowitz

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