Bei einem Schlaganfall wird ein Teil des Hirns nicht mehr ausreichend durch Blut versorgt. Aufgrund dieser Unterversorgung des Gehirns können je nach betroffenem Gebiet verschiedene Symptome auftreten.
Bei der Diagnose des Schlaganfalles sollte der eigentlichen Diagnostik durch den Arzt ein entscheidender Schritt vorausgehen: Die Erkennung von Symptomen durch die Betroffenen selbst oder durch Leute aus ihrem Umfeld. Denn bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Je schneller die unterversorgte Hirnregion wieder normal durchblutet wird, umso geringer die Schäden.
Zu den Symptomen, die für einen Schlaganfall charakteristisch sind, zählen:
Sehstörungen infolge eines Schlaganfalls können sich in verschiedener Form äußern. Es kann eine plötzliche Einschränkung des Sichtfeldes auftreten. Betroffene übersehen also plötzlich Dinge, die sie eigentlich sehen müssten. Es kann auch infolge eines Schlaganfalls explizit zu einer Störung des räumlichen Sehens kommen, die sich meistens darin zeigt, dass eine Orientierung selbst im vertrauten Umfeld plötzlich schwer fällt. Auch Doppelbilder können als Begleiterscheinung eines Schlaganfalls entstehen. Dies äußert sich beispielsweise im Verfehlen eines Gegenstandes, nach dem gegriffen wird.
Sprachstörungen infolge eines Schlaganfalls können durch ein stockendes, sehr langsames Sprechen, aber auch durch das Verwechseln von Lauten, Silben und Buchstaben geprägt sein. In diese Kategorie fallen zudem die Sprachverständnisstörungen, bei denen die Schlaganfall-Betroffenen nicht mehr verstehen, was ihnen gesagt wird.
Typisch für einen Schlaganfall ist eine Lähmung, die nur auf einer Körperseite auftritt. Am häufigsten betroffen sind Mund, Arm und Hand. Auch Störungen der Berührungsempfindung sind für Schlaganfälle charakteristisch.
Beim Schwindel werden in der Regel zwei Arten unterschieden, der Drehschwindel und der Schwankschwindel. Einher geht eine Gangunsicherheit, da die Betroffenen das Gefühl haben, Koordination und Gleichgewicht zu verlieren.
Äußerst heftige und plötzlich auftretende Kopfschmerzen können ebenfalls Hinweis auf einen Schlaganfall geben. Sie können mit Übelkeit und Erbrechen verbunden sein. Die Kopfschmerzen können zunächst allein auftreten, wobei später weitere Symptome wie Lähmungen hinzukommen können.
Beim Arzt wird zunächst bei einem Verdacht auf einen Schlaganfall eine genaue Anamnese, das Patientengespräch, durchgeführt. Dabei werden die Entwicklung der Symptome und das Vorliegen von Risikofaktoren, wie z.B. Rauchen und Übergewicht, betrachtet. Je genauer die Angaben zu den Symptomen sind, desto mehr geben sie Anhaltspunkte für die möglicherweise betroffene Hirnregion. Können Schlaganfall-Betroffene selbst, zum Beispiel aufgrund von Sprachstörungen, diese Angaben nicht machen, sollten Angehörige möglichst genau und gewissenhaft die Situation beschreiben.
Neben der Anamnese stehen dem Arzt verschiedene Methoden zur Verfügung, um einen Schlaganfall zu diagnostizieren. Am häufigsten wird dabei die Computertomografie (CT) eingesetzt, alternativ zum CT kann auch eine Kernspintomografie (MRT) durchgeführt werden. Um Verschlüsse und Verengungen von Gefäßen darzustellen, werden Doppler-Sonografie (Ultraschalluntersuchung) und Angiografie eingesetzt. Ein EKG und eine Blutuntersuchung werden meistens routinemäßig durchgeführt.
Lydia Köper