Durch einen Schlaganfall können verschiedene Folgeerkrankungen hervorgerufen werden. Die Mangelversorgung im Gehirn kann verschiedene Regionen schädigen, die für verschiedene Funktionen verantwortlich sind.
Eine Gangstörung ist eine der häufigen Folgen eines Schlaganfalles. Eine solche Gangstörung hat eine eingeschränkte Mobilität der Betroffenen zur Folge – und damit auch eine starke Einschränkung der Lebensqualität.
Eine Gangstörung kann eine Vielzahl verschiedener Ursachen haben. Eine davon ist ein Schlaganfall. Dieser kann wiederum völlig unterschiedliche Bereiche des Gehirns betreffen. Somit kann auch die jeweils vorliegende Gangstörung in Schädigungen unterschiedlicher Hirnareale begründet sein. In der Regel sind es auftretende Lähmungen, die zu den Gangstörungen führen. Dabei wird zwischen Paresen und Plegien unterschieden.
Eine Parese ist eine unvollständige Lähmung. Sie äußert sich daher als eine Verminderung der Muskelkraft im betroffenen Bereich, wodurch die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist. Die Betroffenen können daher grobe Bewegungen häufig noch ausführen, aber die Feinbeweglichkeit, die für die Durchführung komplexer Bewegungsabläufe notwendig ist, funktioniert nicht. Die Parese kommt bei Schlaganfällen sehr häufig vor.
Eine Plegie hingegen ist eine vollständige Lähmung, die dazu führt, dass bestimmte Muskeln überhaupt nicht eingesetzt werden können. Dadurch sind entsprechend beide Bereiche der Beweglichkeit gestört, die der Grob- und die der Feinbeweglichkeit.
Je nach betroffener Körperregion unterteilt man die Lähmungen weiter. Bei einem Schlaganfall tritt häufig eine Halbseitenlähmung auf, die dann entsprechend als Hemiparese oder Hemiplegie bezeichnet wird. Dabei ist die Beweglichkeit einer kompletten Körperhälfte eingeschränkt. Von einer Tetraplegie oder Tetraparese spricht man, wenn alle vier Gliedmaßen betroffen sind. Ursache ist ein Schlaganfall im Hirnstamm oder ein Aufeinanderfolgen von Schlaganfällen in beiden Hirnhälften. Selten tritt beim Schlaganfall eine doppelseitige Lähmung beider Beine (oder Arme) auf, die als Paraparese oder Paraplegie bezeichnet wird. Auch eine Monoparese ist äußerst selten, in diesem Fall wäre nur ein Bein oder ein Arm gelähmt.
Wie genau nun eine Gangstörung therapiert werden kann, hängt vom genauen Krankheitsbild des Schlaganfalls ab. Das charakteristische Störungsbild ist eine Hemiparese, bei der auch der Arm der gleichen Körperhälfte betroffen ist.
Zur Therapie einer Gangstörung stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, die in der Regel beim Ersttermin in Form eines Therapieplanes ausgewählt und kombiniert und so individuell an das Störungsbild des Patienten angepasst werden. Zu den Methoden zählen unter anderem:
Die Ziele der Therapie sind eine Verbesserung des Gehvermögens und damit möglichst die Wiederherstellung der Mobilität des Patienten. Diese geht einher mit einer Wiederherstellung der Selbstständigkeit im Alltag, und kann dem Patienten so ein großes Stück Lebensqualität zurückgeben.
Lydia Köper