Krebserkrankungen sind ein wichtiger Faktor in der Frauengesundheit. Bei Frauen ist die Erkrankung der Brustdrüse die häufigste Form der Krebserkrankung.
Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs bezeichnet nicht genau dieselbe Erkrankung, wenngleich in beiden Fällen die Gebärmutter betroffen ist. Wird der Tumor frühzeitig erkannt, geht man in der modernen Medizin heute bei beiden Krebsarten von guten Heilungschancen aus.
Anatomische Grundlagen
Gebärmutterkörper und Gebärmutterhals bilden gemeinsam die Gebärmutter (Uterus) einer Frau, wobei als Gebärmutterhals die Verbindung zwischen Gebärmutter und Scheide verstanden wird. Der Gebärmutterhalskrebs tritt also in diesem verbindenden Bereich der Gebärmutter auf, während der Gebärmutterkrebs (auch „Gebärmutterkörperkrebs) die Schleimhäute des Gebärmutterkörpers betrifft.
In den meisten Fällen gelten heute Veränderungen der Zellen durch eine Infektion mit dem so genannten humanen Papillomavirus (kurz: HPV) als Ursache für Gebärmutterhalskrebs. Dabei können zwischen der Infektion und einem möglichen Ausbruch einer Krebserkrankung im Durchschnitt fünfzehn Jahre vergehen. Der Virus wird durch Hautkontakt, also etwa durch Geschlechtsverkehr übertragen. Die ständige Impfkommission in Deutschland (STIKO) empfiehlt daher die Impfung junger Frauen im Alter von zwölf bis zu etwa siebzehn Jahren gegen die Viren.
Mögliche Symptome
Der Gebärmutterhalskrebs äußert sich zumindest im frühen Stadium in der Regel nicht durch Schmerzen. Es kann beispielsweise zu Schmierblutungen nach einem Geschlechtsverkehr oder zu permanentem Ausfluss kommen. In solchen Fällen ist der Krebs aber oftmals bereits fortgeschritten. Frauen sollten daher Termine zur Früherkennung in Anspruch nehmen, auch wenn sie keine Symptome einer möglichen Gebärmutterhalskrebs-Erkrankung spüren. Die Krankenkassen zahlen solch eine Früherkennung in der Regel einmal jährlich, wobei auch mit Früherkennung ohne Zeichen auf Gebärmutterhalskrebs eine Erkrankung zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden kann.
Therapie
Die Art der Therapie bei Gebärmutterhalskrebs hängt unter anderem von der Tumorgröße ab. Kleinere Tumoren werden eventuell operativ entfernt. Man spricht bei solch einem operativen Eingriff auch von Konisation. Möglich kann daneben eine Laserbehandlung sein, durch die Tumoren entfernt werden. In fortgeschritteneren Stadien des Gebärmutterhalskrebses wird unter Umständen auf Strahlen- und/oder Chemotherapie zurückgegriffen.
Beim Gebärmutterkrebs sind genaue Ursachen weniger erforscht als beim Gebärmutterhalskrebs. Eine Rolle scheint das weibliche Sexualhormon Östrogen zu spielen. Tritt es etwa in überdurchschnittlicher Konzentration im weiblichen Körper auf, kann es das Risiko einer Erkrankung an Gebärmutterkrebs steigern.
Mögliche Symptome
Wenn Gebärmutterkrebs auftritt, dann in der Regel bei Frauen nach der Menopause (letzte Blutung). Mögliche Symptome für einen Gebärmutterkrebs können daher vaginale Blutungen sein, die nach der Menopause auftreten. Ansonsten macht sich der Krebs im Frühstadium oft gar nicht durch Symptome bemerkbar. Im fortgeschrittenen Stadium kann es allerdings beispielsweise zu Schmerzen und chronischen Harnwegsinfekten kommen. Ein von den Krankenkassen bezahltes Früherkennungsprogramm wie bei der Vorsorge vor Gebärmutterhalskrebs existiert beim Gebärmutterkrebs nicht. Bei allgemeinen Untersuchungen der Gebärmutter wird aber häufig im Dialog zwischen Arzt oder Ärztin und Patientin auch über mögliche Symptome eines Gebärmutterkrebses gesprochen.
Therapie
Die Operation bietet auch beim Gebärmutterkrebs eine Therapiemöglichkeit. Strahlentherapie kann die Operation begleiten oder im frühen Stadium der Erkrankung auch eine Operation ersetzen. Eine Chemotherapie kommt beim Gebärmutterkrebs dagegen eher selten zum Einsatz.
Ansgar Sadeghi