Die möglicherweise nach einem Schlaganfall auftretenden Folgeschäden können für die Bewältigung des Alltags Hilfsmittel erfordern. Bei Einschränkungen der Motorik Mobilität gibt es verschiedene Hilfen, wie z. B. einen Rollstuhl oder eine Gehhilfe.
Wird bei einem Schlaganfall die sprachdominante Hirnhälfte, welches bei den meisten Rechtshändern die linke ist, geschädigt, kann es zu Sprachstörungen kommen. Solche Störungen können unterschiedlichster Ausprägung sein und reichen von geringfügigen Störungen bis zum kompletten Sprachverlust. Ein Ausfall der Sprache bedeutet jedoch nicht, dass auch andere intellektuelle Funktionen betroffen sein müssen. Eine Sprachstörung wird in erster Linie von einem Logopäden, klinischen Linguisten oder Sprachheilpädagogen therapiert. Bei einer Sprachstörung ist das Sprachzentrum im Gehirn beschädigt, die entsprechende Erkrankung bezeichnet man als Aphasie.
Ist hingegen das Sprechen gestört, so spricht man von einer Dysarthrie. Sie hat zur Folge, dass die Mundmotorik gestört ist und beispielsweise bestimmte Laute nicht mehr artikuliert werden können. Die Sprachzentren im Gehirn sind dabei völlig intakt – die Betroffenen verstehen also alles. Liegen keine weiteren Einschränkungen vor, so können sie im Normalfall lesen und schreiben.
Liegt nach einem Schlaganfall eine Dysarthrie vor, der Betroffene kann aber Lesen und Schreiben, so ist es die einfachste Möglichkeit, in geschriebener Form zu kommunizieren. Dazu sollten Betroffene ständig einen Stift und Papier oder eine Tafel und Kreide zur Verfügung haben, um sich entsprechend äußern zu können.
Ist ein Schreiben aufgrund weiterer Schädigungen durch den Schlaganfall nicht möglich, so können Buchstabentafeln eine Kommunikation ermöglichen. Dabei zeigen die Betroffenen auf Buchstaben und buchstabieren so ihre Äußerungen. Diese Form hat allerdings den Nachteil, dass sie sehr zeitaufwendig ist. Daher werden Betroffene häufig bei vermeintlich unwichtigeren Entscheidungen und Kleinigkeiten übergangen. Ist dies die mögliche Form der Kommunikation mit einem Schlaganfallpatienten, sollten sich die Menschen aus dem Umfeld ausreichend Zeit nehmen. Außer, wenn etwas gefragt wird, gibt es kaum Möglichkeiten für die Betroffenen, sich zu äußern. Diese Tatsache sollte unbedingt bedacht werden.
Ein weiteres Feld ist das der elektronischen Sprechhilfen. Sie geben beispielsweise Menschen, die nicht sprechen können, eine Stimme, indem getippte Sätze von einem Computer vorgelesen werden – und so die Möglichkeit zur Lautäußerung. Die Lautäußerung hat einen großen Stellenwert, da der Mensch durch sie am einfachsten auf sich aufmerksam machen kann. Für Schlaganfallpatienten, die an einer Schwierigkeit der Worterkennung leiden, die der Aphasie zuzuordnen ist, können an einem speziellen Computer Symbole bedient werden, die für bestimmte Worte oder ganze Sätze stehen.
Insbesondere die Entwicklung moderner Computer, die über Fingerdruck bzw. Touchscreens zu bedienen sind, eröffnen vielfältige Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen. Denn sie könnten durch Erweiterungen als Sprachcomputer umfunktionieren werden, sodass Betroffene nicht mehr zwingend auf die Anschaffung sehr teuer Spezialgeräte angewiesen sind.
Lydia Köper